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Wasungen - die Fachwerk- und Karnevalsstadt

Etwa 11 Kilometer nördlich von Meiningen zwischen Thüringer Wald und Rhön liegt die Fachwerk- und Karnevalsstadt Wasungen, ein Ort mit reicher und interessanter Geschichte. Der historische Stadtkern von Wasungen blieb in seiner ursprünglichen Form über die Jahrhunderte beinahe unverändert, stattliche Adelshöfe und stolze Bürgerhäuser prägen das Gesicht der Altstadt.

Die Stadt wurde 874 erstmals erwähnt und zählt zu den ältesten Städten der Region. Bekannt ist Wasungen für seinen Karneval dessen Ursprung bis auf das Jahr 1524 zurückreicht. Höhepunkt ist der „Große Festumzug“ mit ca. 2000 Mitwirkenden und rund 100 kreativen Umzugsbildern am Samstag vor Aschermittwoch.

Neben den zahlreichen historischen Bauten der Stadt ist der Forstbotanische Garten einen Besuch wert. Über 1700 verschiedene Arten von Bäumen und 300 Sträuchern aus Deutschland, Asien und Nordamerika können hier besichtigt werden. Im Eichen-Arboretum sind 180 verschiedene Eichen aus der ganzen Welt vertreten. Besonders schön ist der Garten im Frühjahr, wenn der Rhododendron blüht.

Die Tourist-Information der Stadt bietet Stadtrundgänge, Führungen im Stadt- und Karnevalsmuseum sowie Führungen durch den Botanischen Garten an.

Ein kostenpflichtiger Zeltplatz an der Werra verfügt über Caravanstellplätze, eine Zeltwiese, Sanitäranlagen, Grillmöglichkeiten, ein Beachvolleyballplatz sowie eine Bootsanlegestelle. Buchungen und Reservierungen nimmt die Tourist-Information entgegen. Der Platz ist vom 1. April bis zum 31. Oktober geöffnet.

Burgruine Maienluft in Wasungen
Häuser am Brunnenplatz

Die Geschichte der Stadt und die Anreise nach Wasungen

Im Jahre 874 wird Wasungen in einer Schenkungsurkunde der Edlen Kunihilt an das Kloster Fulda als Vuasunga erstmals urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich aus dem althochdeutschen Wort „Wasen“ ab was „feuchter Rasen“ bedeutet.

Die heutige Stadt geht auf eine Marktsiedlung unterhalb der Burg zurück die später „Maienluft“ genannt wurde. Im 13. Jahrhundert ging die Stadt an die Grafschaft Henneberg über die sich bis zum Aussterben der Henneberger im Jahre 1583 zu dem bedeutendsten Fürstentum des Territoriums entwickelte. 1299 wurde in Wasungen ein Wilhelmiterkloster gegründet das bis 1525 bestand. 1308 erhielt die Stadt das „Schweinfurter Stadtrecht“.

Seine erste große Blütezeit erlebte Wasungen im 16. und frühen 17. Jahrhundert, mit dem wirtschaftlichen Aufschwung war auch eine kulturelle Blüte zu verzeichnen. Die Fachwerkbaukunst erreichte ihren künstlerischen Höhepunkt, aus dieser Zeit stammen die bedeutendsten historischen Baudenkmäler der Stadt. Inzwischen hat sich die Zahl der Einwohner verdoppelt.

Der Dreißigjährige Krieg unterbrach diese Entwicklung und verursachte große Schäden, die Stadt verlor die Hälfte ihrer Einwohner. Anfang des 18. Jahrhundert erblühte die Stadt ein weiteres Mal durch Metall-, Leder-, Tabakverarbeitung und -handel. Dieser Aufschwung dauerte jedoch nicht lange.

Die Industrialisierung setzte in Wasungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein, jetzt bildeten Zigarrenmanufakturen, Papier-, Tuben- und Dachpappenfabriken, Sägewerke und Korbwarenbetriebe sowie das Baugewerbe die Grundlagen der städtischen Wirtschaft. Heute leben in der Stadt und den sechs Ortsteilen rund 5.400 Einwohner.

Durch die Stadt führt die Bundesstraße 19 die an der Anschlußstelle „Meiningen-Nord“ auf die Bundesautobahn 71 trifft. Die Autobahn verbindet Erfurt mit Schweinfurt.

Die Stadt ist auch mit der Bahn erreichbar, in Wasungen befindet sich eine Haltestelle der Südthüringen Bahn. Stündlich fahren Züge nach Eisenach oder Meiningen, wo Anschluß an das Netz der Deutschen Bahn besteht. Der Flughafen Erfurt/Weimar liegt ca. 1 Autostunde von Wasungen entfernt. 

Das Rathaus der Stadt wurde 1532 bis 1534 erbaut
Das Amtshaus verfügt über einen Renaissance-Torbogen mit der Fußgängerpforte aus dem Jahre 1611

Rathaus und Damenstift

Am einstigen Marktplatz, der direkt an der Bundesstraße 19 liegt befinden sich die schönsten Fachwerkhäuser der Stadt. Diese werden vom spätgotischen Rathaus beherrscht, das von 1532 bis 1534 erbaut wurde. Auf einem massiven Erdgeschoss erheben sich zwei Fachwerkgeschosse.

Ein historischer Ratssaal mit Vertäfelung aus dem 16. Jahrhundert befindet sich im 1. Stock des Gebäudes, das von 1998 bis 2003 denkmalgerecht saniert wurde. Im Gebäude ist auch eine Filiale der Sparkasse untergebracht. Das Rathaus ist auch heute noch Sitz des Wasunger Bürgermeisters. 

Eines der schönsten Gebäude der Stadt ist der ehemalige Damenstift den Bernhard Marschalk von Ostheim 1596 als Stiftshaus für verarmte adelige Damen errichten ließ.

Im massiven Erdgeschoß sind Reste eines mittelalterlichen Wehrturmes erhalten, dieser war Teil der Stadtmauer und diente zum Schutz der Stadt. Heute sind im ehemaligen Damenstift das Stadtmuseum und -archiv, das Thüringer Karnevalsmuseum sowie die Tourist-Information untergebracht.

Das spätgotische Rathaus wurde 1532 bis 1534 erbaut
Eines der schönsten Gebäude der Stadt ist der ehemalige Damenstift

Adelshöfe und Stadtkirche St. Trinitatis

Der Maienhof ist einer der ehemaligen Adelshöfe von Wasungen. Er wurde 1576 als Adelssitz in Erweiterung eines mittelalterlichen Wehr- und Wohnturmes errichtet. Eine Besonderheit der Fachwerkgestaltung sind die gebogenen Andreaskreuze.

Das Amtshaus, im Renaissance-Stil 1606/07 erbaut, verfügt über reich profilierte Hölzer, zierliche und als Bogenkreuze ausgeführte Andreaskreuze. Die Stuckdecken und Wandmalereien im Inneren stammen aus der Glanzzeit der regionalen Fachwerkbaukunst. Sehenswert ist auch der Renaissance-Torbogen mit der Fußgängerpforte aus dem Jahre 1611.

 Die denkmalgeschützte Stadtkirche St. Trinitatis dessen Kirchenschiff zwischen 1584 und 1596 erbaut wurde steht an einem Hang mit Blick über die Stadt. Die Kirche wurde anstelle der bereits im 13. Jahrhundert erbauten romanischen Kirche errichtet.

Sehenswert sind im Inneren die Kanzel und die zweigeschossigen Emporen, die aus dem 17. Jahrhundert stammen. 1708 erhielt der Turm einen achtseitigen Aufsatz mit einer geschweiften Haube sowie einer offenen Laterne, die mit einer Turmkugel bekrönt ist. Von der Kirche haben Besucher einen schönen Blick auf die Stadt.  

Der Maienhof ist einer der ehemaligen Adelshöfe von Wasungen
Die denkmalgeschützte Stadtkirche St. Trinitatis

Pfaffenburg und Burg Maienluft

Eines der ältesten Gebäude der Stadt ist die Pfaffenburg, die aus dem Jahre 1387 stammt. Sie entstand als Wehrturm auf der Stadtmauer und diente dem Pfarrer als wehrhafte Wohnung. Auch dieses Gebäude liegt an einem Hang unweit der Stadtkirche mit Blick über die Stadt.

Wahrzeichen der Stadt ist die Burg Maienluft, eine hochmittelalterliche Burganlage, die auf eine Höhenburg aus dem 12. Jahrhundert zurückgeht. Diese wurde von den Rittern von Wasungen angelegt und ging im 13. Jahrhundert in den Besitz der Grafen von Henneberg über. Nachdem die Burg ihre strategische Funktion verloren hatte, wurde sie in eine landwirtschaftliche Domäne umgewandelt.

Heute ist die Ruine ein beliebtes Ausflugsziel, der Bergfried, Reste der Umwehrung der Vor- und Hochburg sowie der ehemaligen Burgkapelle können besichtigt werden. In den historischen Wirtschaftsgebäuden aus dem 19. Jahrhundert ist heute ein Hotel und Restaurant untergebracht.

Auf einem Hügel über der Stadt steht die Pfaffenburg
Wahrzeichen der Stadt ist die Burg Maienluft

Freizeitaktivitäten

Wasungen liegt umgeben von einer Hügellandschaft der beiden Mittelgebirge Thüringer Wald und Rhön. Berge, Täler und Wiesen bieten Wanderern die Möglichkeit zum Aktivurlaub, aber auch Ruhe und Erholung kommen nicht zu kurz.

Die Werrabrücke ist Ausgangspunkt für viele Wanderungen zu sehenswerten Zielen und Ausblicken in der Umgebung. Aber auch Fernwanderwege wie etwa der Werra-Burgen-Steig verlaufen in der Nähe. Wer gerne wandert findet rund um Wasungen beste Bedingungen. Wanderkarten sind in der Tourist-Information erhältlich. 

Auch Radwanderungen sind möglich, zum Beispiel auf dem Werratal-Radweg, der von den Werra-Quellen im Thüringer Wald bis zur Weser bei Hann. Münden führt.

Erleben Sie auf rund 300 Kilometern entlang der Werra eine landschaftliche Vielfalt mit weiten Flusslandschaften, stolzen Burgen, idyllischen Fachwerkdörfern und reizvollen Städten.

Oder nehmen Sie den Rhön-Rennsteig-Radweg, der auf etwa 80 Kilometern den Thüringer Wald mit der Rhön verbindet. Zwischen Walldorf und Wasungen führt dieser entlang der Werra auf gemeinsamer Strecke mit dem Werratal-Radweg.

Die Werra bei Wasungen
Einige Häuser der Stadt liegen am Hang