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Salzkotten - die Sälzerstadt am Hellweg

Praktisch vor der Haustür von Paderborn liegt Salzkotten, beide Innenstädte liegen nur etwa 14 Kilometer auseinander. Zu Salzkotten gehören neun Ortsteile, zusammen mit Salzkotten leben heute rund 25.000 Einwohner.

Im Mittelalter war die Salzgewinnung ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der Name „Salzkotten“ wurde abgleitet durch das Salz, das gewonnen wurde, zusammen mit dem Ausdruck „Kotte“ welches die Bezeichnung eines einzelnen einfachen Wohnhauses oder einer einzelnen Werkstatt ist.

Salzkotten liegt am Hellweg, einer mittelalterlichen Wegverbindung zwischen Rhein und Elbe.

Zum 750-jährigen Stadtjubiläum wurde das neue Gradierwerk errichtet
Das Wasserrad an der Heder diente früher zum Antrieb der Solepumpen

Geschichte der Stadt und Anreise nach Salzkotten

Salzkotten wurde 1160 erstmals erwähnt als dem Kloster Hardehausen drei Häuser zum Salzsieden in „Saltcoten“ zugesprochen werden. Die Solequellen und das daraus gewonnene Salz führte Salzkotten im Mittelalter zu wirtschaftlicher Blüte, 1247 erhält Salzkotten seine Stadtrechte.

1340 wird fast die gesamte Stadt durch einen großen Brand vernichtet, 1633 überfallen hessische Truppen die Stadt die bis auf wenige Häuser, die Kirche und die Salzhütten niedergebrannt. Ab 1815 gehört Salzkotten zu Preußen und wird ab 1871 Teil des Deutschen Reiches. Im Jahr 1908 wurde das Salzsieden in Salzkotten eingestellt.

Salzkotten erreichen Sie über die Autobahn 33, nutzen Sie die Abfahrt Paderborn-Zentrum. Über die Bundesstraße 1 geht es weiter in die Stadt. Aus Richtung Westen oder Süden kommend fahren Sie über die Autobahn 44, nehmen Sie die Ausfahrt Geseke, weiter geht es nach Geseke und dann über die Bundesstraße 1 weiter nach Geseke.

Die Eurobahn verkehrt im Halbstundentakt nach Paderborn, Hamm, Lippstadt, Münster und Soest und weitere Orte. Auch mit dem Bus kommen Sie in die Stadt. Innerhalb des Stadtgebietes können Sie den Bus für 1 Euro nutzen, das ist ein auf zwei Jahre ausgelegtes Pilotprojekt. Der Flughafen Paderborn-Lippstadt ist nur 12 Kilometer entfernt.

Die durch Salzkotten fließende Heder
Der Franz-Kleine-Park

Stadtbefestigung mit Stadttürmen und Stadtführungen

Unter Bischof Simon I. von Paderborn wurde in Salzkotten von 1245 bis 1247 eine Stadtbefestigung mit Stadttürmen errichtet. Weitere Türme und Tore kamen im 15. und 17. Jahrhundert dazu. Reste vom ehemaligen Mauerring sowie drei von ehemals vier Befestigungstürmen, der Bürgerturm, der Hexenturm und der Westerntorturm sind heute noch erhalten.

Bei einer Stadtführung können Sie die Stadt kennenlernen, die Stadtführer erzählen Ihnen über die Geschichte des Salzes und deren Herstellung, außerdem erfahren Sie mehr über die historischen Gebäude und berühmte Personen aus Salzkotten. Oder Sie folgen der Nachtwächterin durch die Gassen der Stadt und lauschen den Geschichten und Erzählungen.  

Der Westerntorturm war einer von ehemals vier Stadttürmen
Der Bürgerturm wurde mit der Stadtmauer um 1247 errichtet

Gradierwerk, Solequelle „Neuer Sprudel“ und Lehrpfad

Zum 750-jährigen Stadtjubiläum im Jahre 1997 wurde ein neues Gradierwerk nach historischem Vorbild in Holzbauweise errichtet, es erinnert an die Salzgewinnung früherer Tage. Die Anlage wird mit dem Solewasser der nahen Quelle gespeist, das Wasserrad an der durch Salzkotten fließende Heder diente früher zum Antrieb der Solepumpen.

Die Saline Salzkotten ist urkundlich seit 1160 belegt und führte zu einer wirtschaftlichen Blüte der Stadt. Neben dem Gradierwerk befindet sich die Solequelle „Neuer Sprudel“ die neben dem Gradierwerk auch die Kneippanlage speist. Das Heilwasser aus der 288 Meter tiefen Quelle ist auch für Heilbäder geeignet und enthält wertvolle Salze, die auch das Gradierwerk in die Atemluft abgibt. Ein Besuch des Gradierwerks ist daher wie ein Tag am Meer und damit sehr empfehlenswert.

Im Salzkottener Ortsteil Upsprunge entspringt die Heder, ein 12 Kilometer langer Nebenfluss der Lippe, der auf seinem Weg durch Salzkotten fließt und neben der Solequelle auch das Gradierwerk speist.

Ein 2,5 Kilometer langer Lehrpfad führt durch das rund 16 Hektar große Naturschutzgebiet Sültsoid. Informationstafeln geben auch Auskunft über die Tiere und die Beschaffenheit des Gebietes sowie über die Geschichte der Stadt Salzkotten und ihrer Salzgewinnung. Besonders sehenswert ist das Kunstrad das an der Stelle eines ehemaligen Wasserwerks steht das bis 1925 die Solepumpen antrieb. Es wurde 1987 errichtet, hat einen Durchmesser von 7 Metern und wiegt 3 Tonnen.

Das Gradierwerk wurde nach historischem Vorbild in Holzbauweise errichtet
Solequelle „Neuer Sprudel“ und Kneippanlage

St. Johanneskirche

Seit 750 Jahren ist die spätromanisch-frühgotische St. Johanneskirche der Mittelpunkt der Stadt. Der Bau der Kirche dauerte 13 Jahre, sie wurde 1260 eingeweiht. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie zerstört und erhielt danach eine barocke Ausstattung.

Ältester Teil der Kirche ist der 47 Meter hohe Turm der 1589 eine barocke Haube erhielt. Das Chorfenster wurde nach einem Überfall von hessischen und schwedischen Truppen 1633 zugemauert und erst im 19. Jahrhundert wieder geöffnet.

Die spätromanisch-frühgotische St. Johanneskirche
Die St. Johanneskirche  ist der Mittelpunkt der Stadt

Ölmühle und Salzmuseum

Im Franz-Kleine-Park steht eine rekonstruierte Ölmühle, die originale Mühle wurde 1767 erbaut, stand im Osten der Stadt und wurde als Öl-, Grütze- und Sägemühle bezeichnet. Die auf der Handwerksinsel stehende vollfunktionsfähige Ölmühle ist ein Fachwerkhaus mit Mühlrad und typischem Mahlwerk.

Neben der Ölmühle können auch eine Holzschuhmacherwerkstatt, ein Backhaus sowie eine Stellmacherei mit Schmiede besichtigt werden. Von April bis Oktober finden an jedem ersten Sonntag des Monats die Mühlensonntage statt, auch der Biergarten im Innenhof der Ölmühle lädt dann zur Einkehr ein.

Im Heimathaus am Kirchplatz befindet sich das Salzmuseum, hier können sich Besucher die ganze Welt des Salzes kennenlernen. Die ältesten Exponate des Museums sind über 800 Jahre alt. Zu sehen sind auch Kuriositäten wie Rezepte vom Salzpfarrer Philipp Korte gegen Läuse und für guten Branntwein. Das Salzmuseum in der alten Mädchenschule wird vom Heimatverein Salzkotten betreut. Besichtigungen sind nur nach vorheriger telefonischer Absprache möglich.

Ölmühle im Franz-Kleine-Park
Salzmuseum und Gasthof "Zur Linde"

Aktivangebot und Veranstaltungskalender

Auch das Aktivangebot in Salzkotten kann sich sehen lassen. Wunderschöne unterschiedlich lange Fahrradtouren führen an den Sehenswürdigkeiten des Paderborner Landes entlang. Ob nach Paderborn, rund um den Lippesee, Touren zur Wewelsburg oder nach Lippstadt oder Rietberg, hier findet jeder das richtige für sich.

Auch jede Menge Wanderwege stehen Wanderern oder Spaziergängern zur Verfügung. Baden können Sie im solehaltigen Freibad „Sälzer Lagune“, Golf können Sie spielen im Norden der Stadt Salzkotten auf dem Golfplatz des Golf Clubs Paderborner Land e.V..

Der Veranstaltungskalender der Stadt hat einiges zu bieten. Das Sälzerfest im März/April eröffnet die Stadtfestsaison. Besuchern erwartet ein umfangreiches buntes Programm aus Musik, Spaß und Kultur in der Innenstadt mit verkaufsoffenem Sonntag und traditionellem Salzsieden sowie für Kinder Karussells und Hüpfburgen und viele weitere Attraktionen.

Am letzten Wochenende im August wird dann das traditionelle Hederauenfest drei Tage lang gefeiert. Anfang November lädt der Martinimarkt zu Glühwein und Lagerfeuer in ein Hüttendorf ein, auf dem Marktplatz finden zeitgleich Kirmestrubel, Fackelzug, Martinsspiel und eine Gänseverlosung statt.

 

Blütenpracht in Salzkotten
Die Salzkottener Ölmühle