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Nienburg

 

Im Zentrum der Mittelweserregion liegt die Stadt Nienburg an der Weser, eine historische Stadt mit über 1000jähriger Geschichte. In Nienburg mit seinen Ortsteilen Erichshagen-Wölpe, Holtorf, Langendamm und Schäferhof-Kattriede leben rund 32.000 Einwohner. Nienburg war eine der ersten Norddeutschen Städte mit Eisenbahnanschluss und galt als Hochburg der Seidenproduktion.  

Bekannt ist Nienburg für seine legendäre Verteidigung der Stadt während des 30-jährigen Krieges. Im August 1625 stand ein starkes kaiserliches Heer unter der Führung des Feldherren Tilly vor den Toren der Stadt, konnte diese aber nicht einnehmen. Eine Gruppe mutiger Bürger, die sich „Dat Wählige Rott“ nannte, erbeutete in einer Nacht während dieser Belagerung eine Fahne und ein Zelt des berühmten Feldherrn, eine Tat die alljährlich im Rahmen des Nienburger Scheibenschießens gefeiert wird.  

Das „Wählige Rott“ nimmt an diesem traditionellen Fest in originalgetreuen Kostümen teil, eine Nachbildung des „Tillyzeltes“ ist dabei auf dem Festplatz aufgebaut. Nienburg besitzt eine sehenswerte Altstadt, eine Bärentatzenspur (eine Bärentatze ziert übrigens das Stadtwappen) führt die Besucher durch die Altstadt vorbei an 30 Sehenswürdigkeiten, die teilweise aus der Zeit des Mittelalters stammen.

Der Kirchplatz vor der St. Martins Kirche
Wunderschöne Gasse in der Altstadt

Altstadt und Rathaus, St. Martins Kirche, Spargelbrunnen, Widukindstatue, Vogelers Haus und Gästeführungen

Der mittelalterliche Kern der Stadt ist von einem Stadtwall umgeben, war Nienburg doch im Mittelalter eine wichtige Festungsstadt. Viele restaurierte Fachwerkhäuser, Burgmannshöfe und Ackerbürger- bzw. Patrizierhäuser sind Zeitzeugen der Geschichte der Stadt. Das Nienburger Rathaus stammt aus der Zeit der Weserrenaissance und wurde im 14. Jahrhundert erbaut. 
 
Im Herzen der Altstadt steht die dreischiffige St. Martins Kirche die aus dem 15. Jahrhundert stammt und mit ihrem 72 Meter hohem Turm als Wahrzeichen der Stadt gilt und einige wertvolle Kunstschätze beherbergt. Der Stockturm ist ein aus Backsteinen gebauter freistehender Turm der ganz in der Nähe der Weser neben dem Finanzamt zu finden ist und Teil des Schloss Nienburgs war das dem Grafen von Hoya gehörte. Er gilt als das vermutlich älteste Gebäude der Stadt und wurde als Gefängnis genutzt wo die Gefangenen „im Stock“ lagen woraus der Name abgeleitet wurde. 
 
Am südlichen Ende der Fußgängerzone befindet sich der Spargelbrunnen der vom Deutschen Maler und Bildhauer Helge Michael Breig aus Bronze gebaut wurde und an die Tradition des Spargelanbaus in der Nienburger Region erinnert. Mitten in der Fußgängerzone steht die Bronzefigur eines Glasmachers der an die Tradition der Glasherstellung in Nienburg erinnert. 
 
Auf dem Kirchplatz vor der St. Martins Kirche steht die Widukindstatue, eine 2,20 Meter hohe Bronzefigur die Widukind mit einer Bibel und einem stumpfen Schwert in der Hand darstellt. Wenige Meter entfernt steht die Figur von Karl dem Großen der einen Reichsapfel und ein scharfes Schwert in den Händen hält. 
 
Im Ortsteil Holtorf an der Verdener Landstraße steht das aus dem Jahre 1803 stammende Vogelers Haus, ein in traditioneller Fachwerktechnik erbautes Zweiständer-Haus das eines von insgesamt acht Vollmeierhöfen ist und von der Stadt Nienburg vor dem Verfall gerettet und restauriert wurde. Heute ist es der kulturelle Mittelpunkt von Holtorf und dient verschiedenen Arbeitskreisen bzw. Interessengruppen als Möglichkeit das dörfliches Brauchtum oder die plattdeutsche Sprache zu pflegen.
 
Eine ganze Reihe von Gästeführungen durch die Stadt werden von der Mittelweser-Touristik angeboten die im Büro in der Langen Straße 18 kostenpflichtig gebucht werden können. Erleben Sie z.B. auf einer Erlebnisführung mit den Nachtwächtern „Stephan van Hausen“ oder „Hannes Negenborch“ die schönsten Seiten Nienburgs kennen und lassen sich viel über die 1000jährige Geschichte der Stadt erzählen.
Die dreischiffige St. Martins Kirche
Karl der Große vor der St. Martins Kirche

Museum Nienburg, Niedersächsisches Spargelmuseum und Polizeimuseum

Drei interessante Museen sollen nicht unerwähnt bleiben. Das Museum Nienburg ist ein Regionalmuseum für Geschichte und Archäologie und zeigt in seinen historischen Gebäuden verschiedene Ausstellungen, darunter eine Dauerausstellung zum Thema Geschichte und Kultur von Stadt und Landkreis. 
 
Das Niedersächsische Spargelmuseum beherbergt eine Ausstellung zum Thema Spargel, vom Anbau über das Stechen bis hin zur Verarbeitung. Im Nienburger Museumsgarten befindet sich eine Sammlung von über 80 Sandsteinen die alle aus der Mittelweser-Region stammen, darunter befinden sich Grabsteine und Taufbecken sowie Sandsteine von bürgerlichen und adligen Gebäudebesitzer. 
 
Einen Besuch wert ist auch das Polizeimuseum das auf gut 700 m² Fläche die Entwicklung der Polizei vom Altertum bis in die jetzige Zeit zeigt wobei der Schwerpunkt auf der Entwicklung der Niedersächsischen Landespolizei ab dem Zweiten Weltkrieg liegt. Besonders interessant sind die Dokumente und Fotos aus den Akten der Polizei zum Fall des Serienmörders Fritz Haarmann der in den 20er Jahren in Hannover sein Unwesen trieb, u.a. ist auch sein Tatwerkzeug, ein Hackebeil, zu besichtigen.
Der Fresenhof mit dem Museum Nienburg
Die Fußgängerzone

Fußgängerzone und "Europas schönster Wochenmarkt"

Wer gerne shoppen gehen möchte der findet in der Fußgängerzone der Stadt viele inhabergeführte Einzelhandelsgeschäfte mit einer großen Angebotsvielfalt aus vielen Bereichen das kaum einen Wunsch offen lässt. Eine vielfältige Gastronomie lädt nach dem Einkaufserlebnis zum Genießen ein. 
 
Im Jahre 2008 wurde der Wochenmarkt zu „Europas schönstem Wochenmarkt“ gewählt. Hier werden mittwochs und samstags jeweils von 8 bis 13 Uhr von 60 lokalen und regionalen Händlern Obst und Gemüse, Fleisch und Wurstwaren sowie Käsesorten und Grünpflanzen aller Art angeboten.
Das Rathaus im Stil der Weserrenaissance
Die Bronze-Statue "Nienburger Glasmacher"

Veranstaltungsangebot der Stadt

Auch das Veranstaltungsangebot der Stadt kann sich sehen lassen. Der Spargellauf ist ein Wettlauf für Anfänger und Profis in der Innenstadt. Das  Spargelfest am Spargelmuseum bietet ein buntes Programm rund um den Spargel, Höhepunkt ist dabei die Wahl der Nienburger Spargelkönigin. 
 
Das Scheibenschießen mit großem Pellkartoffelessen hat seinen Ursprung im 13. Jahrhundert. Während eines großen Umzugs wird auch an die mutige Tat einiger Nienburger während der Belagerung der Stadt im 30jährigen Krieg durch den Feldherren Tilly gedacht bei dem u.a. eine Fahne und ein Zelt des Feldherren erbeutet wurde. 
 
Am Freitag während der Festwoche gibt es nach dem Scheibenschießen „Pellkartoffeln mit Matjes“, dann wird in der Altstadt auf der Langen Straße eine Pellkartoffel-Tafel eingedeckt und ab 18 Uhr von heimischen Wirten etwa 1 Tonne Kartoffeln und 10.000 Matjesfilets mit Speckstippe und Sahnesoße serviert und ist damit Höhepunkt alljährlichen Volksfestes. 
 
Höhepunkt des Jahres ist das traditionelle Altstadtfest, das am vierten Donnerstag im September beginnt und an 4 Tagen rund 80.000 Besucher anlockt.
Der Spargelbrunnen von Helge Michael Breig
Die Fußgängerzone mit ihren hübschen kleinen Läden

Nienburger Spargel

Über die Landesgrenzen hinaus berühmt ist natürlich der Nienburger Spargel der auf über 1.000 Hektar rund um die Stadt angebaut wird. Der Spargelanbau blickt auf eine lange Tradition zurück, bereits Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das edle Gemüse rund um die Stadt geerntet, das eingetragene Gütesiegel „Nienburger Spargel“ erhielt das Gemüse allerdings erst im Jahre 1996.

Der Stadtgraben
Grünanlage am Bürgermeister-Stahn-Wall