ClouSun

Deutschland, Skandinavien und Traumziele der Erde 

Creuzburg - Stadt im Herzen Deutschlands

Im Herzen Deutschlands, etwa 10 Kilometer von Eisenach entfernt, liegt die Stadt Creuzburg. Schon vom weiten ist die „Creuzburg“ zu sehen, eine mittelalterliche Höhenburg auf einer Anhöhe über der Stadt.

Im Tal hat sich die Werra über Jahrhunderte ihren Weg durch das Kalkgebirge gegraben, die Muschelkalkberge „Wisch“, „Wallstieg“ und „Ebenauer Köpfe“ sind Zeugen davon. Die ehemalige Innerdeutsche Grenze lag nur 2 Kilometer entfernt.

Creuzburg gehört zu den sieben ältesten Städten in Thüringen, zahlreiche historische Bauwerke wie die Creuzburg und die Steinbogenbrücke legen davon Zeugnis ab.

Nicht weit entfernt im Eisenacher Vorort Hörschel beginnt der Rennsteig, ein 170 Kilometer langer Höhenweg der über den Kamm des Thüringer Waldes, des Thüringer Schiefergebirges sowie teilweise durch den nördlichen Frankenwald führt. Der nahegelegene Naturpark Hainich-Eichsfeld-Werratal und der Nationalpark Hainich liegen ebenfalls in der Nähe.

In der Mitte des Marktplatzes steht ein Brunnen aus dem 16. Jahrhundert
Die Werrabrücke bei Creuzburg war früher ein wichtiger Übergang über den Fluss

Geschichte der Stadt und Anreise

Einer Sage nach lies der Heilige Bonifatius im Jahre 724 ein Holzkreuz und eine kleine Kapelle auf dem Burgberg errichten die dem heiligen Apostel Petrus geweiht war. Erstmals wird Creuzburg (als „Cruciburc“) am 22. Oktober 973 in einer Urkunde des Kaisers Otto II. erwähnt.

Der Thüringer Landgraf Hermann I. begann auf dem Berg mit dem Bau einer Burg und führte die weit verstreuten Bauern in einer Siedlung am Fuße des Berges zusammen. So entstand Creuzburg das 1213 seine Stadtrechte erhielt und von einer 1200 Meter langen Mauer umgeben wurde.

Zwei Kilometer südwestlich von Creuzburg waren bereits im Spätmittelalter salzhaltige Quellen bekannt, deren Nutzung erstmals 1426 urkundlich belegbar ist. Vier Creuzburger Bürger erhielten von Landgraf Friedrich dem Friedfertigen von Thüringen die Siederechte. Die Saline wurde in der Mitte des 16. Jahrhunderts wegen finanzieller Probleme aufgegeben.

Ihre Blütezeit erreichte die Saline im 18. Jahrhundert als Herzog Johann Wilhelm von Sachsen-Eisenach 1725 dem Salinenspezialisten Joachim Friedrich Freiherr von Beust die Leitung der Saline übertrug. Dessen Ausbau und Technologie führte zum Erfolg, das Salz war von guter Qualität. Über 100 Jahre sollte die Saline erfolgreich weiterbestehen bis etwa 1843 die Produktion eingestellt wurde.

Am 27. März 1765 kam es zum größten Brand in der Geschichte der Stadt. Der Brand zerstörte 213 Häuser, 99 Scheunen, 203 Ställe, die Nicolaikirche samt Turm und fünf Glocken, die Schule im alten Rathaus, das neue Rathaus von 1589 und Klostergebäude. Daraufhin befahl die Fürstin Anna Amalia des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach für den 20. Mai 1765 eine Kollekte in allen Städten und Dörfern, bei der von Haus zu Haus gegangen und Spenden für die notleidende Bevölkerung und den Wiederaufbau von Creuzburg gesammelt wurden.

Es gab auch Spendensammlungen für den Wiederaufbau in ganz Deutschland, sogar der dänische Hofagent Georg Bohl in Eisenach sammelte über seine Beziehungen Gelder in Holland, Schweden und England ein.

Am 1. April 1945 wurde Creuzburg von US-Truppen durch Artillerie-Beschuss und einem daraus entstandenen Brand zu 85 Prozent zerstört. Die Kirche St. Nicolai brannte vollständig aus, die meisten Bürgerbauten, darunter viele profane Baudenkmäler, gingen dabei verloren.

Ab 1949 gehörte die Stadt zur DDR. Im November 1989 erfolgte die Grenzöffnung und im Oktober 1990 die Eingliederung in das Land Thüringen und somit in die Bundesrepublik Deutschland. 

Durch Creuzburg führt die Bundesstraße 27, die Autobahn A4 ist ca. 6 Kilometer entfernt, über die Abfahrt Eisenach-West und die Bundesstraße gelangen Sie in die Stadt.

Wer mit der Bahn anreist fährt bis Eisenach, das über einen ICE-Anschluss der Deutschen Bahn verfügt. Verschiedene Buslinien führen von und nach Eisenach sowie in die Umlandgemeinden. Nächster Flughafen ist Erfurt/Weimar der etwa 67 Kilometer entfernt liegt.

Die Klosterapotheke am Marktplatz
Die Creuzburg liegt auf einer Anhöhe über der Stadt

Die Creuzburg - eine der größeren romanischen Burganlagen Deutschlands

Wichtigstes Bauwerk der Stadt ist natürlich die Burg, die der Stadt auch ihren Namen verlieh. Die Creuzburg wurde um 1170 erbaut und zählt zu den größeren romanischen Burganlagen Deutschlands.

Neben der Wartburg war sie die Residenz der Thüringer Landgrafen und zeitweiliger Wohnort der Heiligen Elisabeth von Thüringen die 1222 ihren Sohn Hermann auf der Burg gebar. Sie wurde als Festungsanlage zum Schutz der landgräflichen Besitzungen, der Stadt und der Werrabrücke erbaut.

Ihre Blütezeit erlebte die Burg im 12. und 13. Jahrhundert als eine der Nebenresidenzen der Landgrafen von Thüringen. Im Jahre 1295 wurde die Burg von König Adolf von Nassau belagert und anschließend eingenommen als dieser die Stadt mit Pechkränzen in Brand setzte und die Burgbesatzung wegen Wassermangels zum Aufgeben gezwungen war.

Mit dem Aufkommen von Feuerwaffen war der militärische Wert der Festung gesunken, die Burg diente ab dem 15. Jahrhundert nur noch als Gerichtsort und Verwaltungssitz. Im 18. Jahrhundert wurde die Creuzburg als Schlossanlage umgebaut.

Heute beherbergt die sanierte Burganlage ein Hotel-Restaurant, das Burgmuseum mit wechselnden Ausstellungen, eine Töpferei, eine Gedenkstätte für den Kirchenmusiker Michael Prätorius und einen schönen Burggarten.

Konzerte finden regelmäßig im Rittersaal statt. Alljährlich zu Pfingsten geben sich Händler, Gaukler, Musikanten, Ritter, Räuber, Zauberer und Feuerkünstler ein Stelldichein auf dem Mittelalterfest, seit 2012 gibt es den Historischen Weihnachtsmarkt auf der Creuzburg.

Die Creuzburg wurde um 1170 erbaut
Die Creuzburg ist eine der 5 Thüringer Landgrafenburgen

Der Marktplatz wurde früher auch „Plan“ genannt

In der Mitte der Stadt befindet sich der große Marktplatz, früher auch „Plan“ genannt. Auf ihm wurden die Jahrmärkte abgehalten. In der Mitte steht ein Brunnen, dieser dürfte sich bereits im 16. Jahrhundert dort befunden haben.

Schon 1576 war die Herzbergsquelle zur Speisung des Brunnens in die Stadt geleitet worden. 1839 wurde der vollständige Brunnen mit Bassin eingeweiht und versorgte die Anwohner mit dem lebensnotwendigen Wasser. Obwohl die Stadt 1901 eine Wasserleitung erhielt, wurde auch der Planbrunnen an das Wassernetz angeschlossen.

Flankiert wird der Marktplatz von der „Alten Posthalterei“ die im Zeitalter der Postkutschen eine Posthalterei beherbergte. Heute ist hier ein Hotel-Restaurant mit gleichem Namen untergebracht. Bei schönem Wetter können Sie vor dem Gebäude den Blick auf den Marktplatz genießen. Am Samstag jedes 2. Adventwochenendes findet der Weihnachtsmarkt der Stadt auf dem Marktplatz statt.

In der Mitte der Stadt befindet sich der große Marktplatz
Flankiert wird der Marktplatz von der „Alten Posthalterei“

Die Nikolaikirche und das Graue Schloss

Hinter der „Alten Posthalterei“ steht die Nikolaikirche, die auf das Jahr 1180 zurückgeht. Der Turm der Kirche wurde 1428 errichtet. Der romanische Altarraum spiegelt den Architekturgeist der damaligen Zeit wider und ist eine Demonstration der Macht der Thüringer Landgrafen.

Nach dem Großbrand der Stadt im Jahre 1765 besuchte Goethe die ausgebrannte Kirche und bemühte sich um deren Wiederaufbau. Dafür wurden Spenden aus Thüringen, Sachsen und Hessen zusammengetragen.

Im April 1945 wurde die Kirche ein weiteres mal während des Angriffs der amerikanischen Truppen schwer zerstört, 1963 begann der Wiederaufbau, auch dafür wurden wieder Spenden zusammengetragen.

Im Ortsteil Mihla liegt das Graue Schloss, ein ehemaliges Wohnschloss, das auf den Grundmauern einer mittelalterlichen Wasserburg erbaut wurde. Ab 1536 wurde das Wasserschloss zu einem wohnlichen Schloss im Renaissancestil umgebaut. Heute ist das Graue Schloss ein Hotel mit rustikal eingerichteten Zimmern, ein Restaurant mit verschiedenen Stuben sowie einem gemütlichen Biergarten.

Die Nikolaikirche ist eine der ersten evangelischen Kirchen in ganz Thüringen
Das Graue Schloss im Ortsteil Mihla

Die Werrabrücke

Die 86 Meter lange Werrabrücke aus dem Jahre 1223 ist die besterhaltene Sandsteinbrücke Deutschlands nördlich des Main. Sie wurde im Auftrag des Landgrafen Ludwig der IV. von Thüringen errichtet, die Brücke war ein wichtiger Übergang über die Werra.

Ursprünglich war die Brücke durch einen Turm auf dem Brückenkopf gesichert und mit der Stadtmauer verbunden. Direkt neben der Brücke befindet sich die 1499 im spätgotischen Stil errichtete Liboriuskapelle. Im Inneren der Kapelle befinden sich Semiseco-Wandmalereien aus dem Jahre 1520. Sie sind die Arbeit eines Künstlers aus der Gegend und eine Einmaligkeit im Thüringer Raum. Dargestellt ist das Weltgericht, Szenen aus dem Leben Jesu und Szenen aus dem Leben der heiligen Elisabeth.

1945 wurden zwei Bögen der Brücke von der Wehrmacht gesprengt, der Wiederaufbau dauerte bis 1952. Inzwischen wurde die Sandsteinbrücke durch eine Brücke aus Beton ersetzt und stellt heute ein verkehrstechnisches Denkmal dar.

Die 86 Meter lange Werrabrücke stammt aus dem Jahre 1223
Die mächtigen Bögen der Werrabrücke

Freizeitaktivitäten

Die Gegend rund um Creuzburg ist ein Paradies für Wanderer. Nicht weniger als 12 ausgeschilderte Rundwanderwege mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden und Distanzen zwischen 2,5 und 14 km wurden angelegt. Weitere 11 überregionale Wanderwege führen durch oder nach Creuzburg. Wanderkarten sind in der Tourist-Information der Stadt erhältlich.

Eine Radwanderkarte mit 17 Touren rund um die Stadt ist ebenfalls in der Tourist-Information erhältlich. Sie können auch an geführten Radwanderungen teilnehmen. Eine Mountain-Bike-Strecke zwischen Creuzburg und Mihla am Rande des Naturschutzgebietes „Ebenauer Köpfe“ und unweit vom Werratalradweg bietet Ihnen die Möglichkeit Ihr Können unter Beweis zu stellen. Die Strecke ist eine Kombination aus Sport und Natur mit Blicke ins romantische Werratal, in den Hainich oder in den Thüringer Wald. Das Highlight der Tour ist eine ca. 800 m Meter lange Abfahrt (Stufe schwarz).

Wasserwandern auf der Werra ist ein echtes Vergnügen. Es gibt viel zu entdecken und anzuschauen. In Creuzburg gibt es zwei Bootsanlegestellen mit Rastplätzen. Bootsverleiher bieten kombinierte Boots- und Biketouren an. Eine gründliche Einweisung ist selbstverständlich. Außerdem erhalten Sie ebenfalls das aktuelle Paddelblatt, der Reiseführer für Wasserwandern auf der Werra.