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Büren

Viele kennen Büren wahrscheinlich nur vom bekannten Flughafen Paderborn-Lippstadt her der im Stadtgebiet beheimatet ist. Oder von der Wewelsburg, sicherlich eine der interessantesten Sehenswürdigkeiten der Stadt und des Paderborner Landes. Aber waren Sie schon einmal in Büren direkt? Es lohnt sich auf jeden Fall auch einmal diese Stadt im Paderborner Land zu besuchen.

Die Stadt liegt nördlich des Sauerlandes und am Südwestrand der Paderborner Hochfläche und nur ca. 30 Autominuten von Paderborn entfernt. In und um Büren herum erwartet Sie eine Mischung aus intakter Natur, interessanter Geschichte und einem ländlich geprägtem Stadtleben. In der Stadt fließt die etwa 24 Kilometer lange Afte in die Alme, einem etwa 59 Kilometer langen Zufluss zur Lippe. Büren gliedert sich in 12 Ortsteile in denen knapp 22.000 Einwohner leben

Die Wewelsburg
Das Jesuitenkolleg ist im Stil des Barocks erbaut

Geschichte und Anreise nach Büren

Im Jahre 1095 wurde Büren (Buranon) ein erstes Mal erwähnt, 1150 errichteten die Edelherren von Büren eine Burganlage beim „Dorf“ („villa“) Büren. 1195 erfolgte die Gründung der Stadt südlich der Burganlage und östlich des Dorfes. Zwischen 1195 und 1220 entwickelte sich die Stadt enorm, Büren bekam das Lippstädter Stadtrecht verliehen.

Büren erhielt frühzeitig das Recht Münzen zu prägen und Zölle einzutreiben, rasch entwickelte sich die Stadt von einer bäuerlichen zu einer handwerklichen und kaufmännischen Siedlungsgemeinschaft. 1661 starb der letzte Bürener Edelherr, Moritz von Büren, der den Jesuitenorden als Erben über die Herrschaft Büren einsetzte. Die Bürener Burgen wurden von 1717 bis 1728 abgerissen, an dessen Stelle erbauten die Jesuiten ihr Kolleg und die Kirche St. Maria Immaculata, die bedeutendste Barockkirche Westfalens.

Durch Verordnung der Königlichen Regierung in Minden wurde im Oktober 1816 der Kreis Büren gebildet der bis 1974 Bestand hatte. Während der Zeit des Nationalsozialismus war der Ortsteil Wewelsburg Standort des KZ Niederhagen, 1940 wurde die Wewelsburg durch Heinrich Himmler zum nationalsozialistischen Kultzentrum umgebaut. Große Teile der Burg wurden 1945 noch vor Kriegsende gesprengt.

Die Stadt ist aus allen Himmelsrichtungen gut erreichbar. Die Anreise aus Osten und Westen erfolgt über die A44 (Dortmund-Kassel), die Anreise aus Norden oder Süden erfolgt über die A33 (Osnabrück-Paderborn). Wenn Ihre Anfahrt über die A44 erfolgt, nehmen Sie die Abfahrt „Geseke“, wenn Sie über die A33 anreisen fahren Sie am Kreuz „Wünnenberg-Haaren“ geradeaus in Richtung Bad Wünnenberg, die A33 geht hier in die Bundesstraße 480 über.

Mit der Bahn fahren Sie bis ins benachbarte Geseke und von dort aus mit dem Bus weiter in die Stadt. Die Schnellbuslinien S60 und S61 verbinden Büren mit Paderborn. Der Flughafen Paderborn-Lippstadt liegt ca. 10 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt.

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Die Jesuitenkirche Maria Immaculata
Die Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg im ehemaligen SS-Wachhaus

Burgstraße und Marktplatz, Jesuitenkolleg und Jesuitenkirche Maria Immaculata

Das Herz von Büren schlägt in der Burgstraße und auf dem Marktplatz, dem Mittelpunkt der Stadt. Jeden Mittwoch und Samstag von 08:00 Uhr bis 13:00 Uhr lädt der Wochenmarkt zu einem gemütlichen Bummel ein. Das Angebot reicht von Obst und Gemüse, Eiern, Käse über Fleisch- und Wurstwaren bis hin zu Blumen, Textilien und Modeschmuck. 
 
In den Straßen der Innenstadt können Sie in gemütlichen Kneipen und Restaurants die westfälische Gastlichkeit genießen. Rund um die Nikolauskirche und den Rathaus-Innenhof findet am ersten Dezemberwochenende der traditionelle Nikolausmarkt statt.
 
Nachdem die Bürener Burgen im 18. Jahrhundert abgerissen wurden entstand an deren Stelle das Jesuitenkolleg. Das rechteckige, hufeisenförmige um einen großen Hof gelegene, dreigeschossiges Gebäude ist im Stil des Barocks erbaut. Heute ist hier das Mauritius-Gymnasium untergebracht. 
 
Gleich neben dem Kolleg steht eine der schönsten Barock-Kirchen Nordrhein-Westfalens, die Jesuitenkirche Maria Immaculata. Sie wurde von 1754 bis 1773 nach Plänen des Baumeisters Franz Heinrich Roth, dem Baumeister des Paderborner Fürstbischofs und Kurfürsten von Köln, erbaut.  An jedem 3. Sonntag im Monat um 16:00 Uhr wird interessierten Besuchern auf einer Führung die Besonderheiten der Kirche nähergebracht.
Der Marktplatz in Büren
Das Jesuitenkolleg wurde von 1719 bis 1728 im Stil des Barocks erbaut

Pfarrkirche St. Nikolaus und Almeauenpark

Das älteste Bauwerk der Stadt ist die katholische Pfarrkirche St. Nikolaus, eine dreischiffige romanische Kreuzbasilika. Im Jahre 1220 erstmals urkundlich erwähnt wurde sie Ende des 12. Jahrhunderts als Marktkirche von den Gebrüdern Detmar und Berthold von Büren erbaut. 
 
Nach Bränden im 17. Jahrhundert musste die Kirche aufwendig renoviert werden, von 1966 bis 1968 wurde die Kirche grundsaniert. Die barocke Patroclus-Möller-Orgel stammt aus dem Jahre 1744 und gehört zu den bedeutendsten in Westfalen. Zur besonderen Ausstattung der Kirche gehören ein Sakramentshäuschen aus dem 16. Jahrhundert, eine Doppelmadonna im Kirchenschiff und eine aus Holz geschnitzte Kanzel aus der Zeit um das Jahr 1600 herum sowie ein gotisches Triumphkreuz aus dem Jahr 1550.
 
Der Almeauenpark dient der Naherholung der Bürger und der Gäste der Stadt. Zu den Attraktionen des Parks gehören ein großer Kinderspielplatz, eine Boule-Anlage und ein Basketballplatz. Entlang der Alme, die mitten durch den Park fließt, befinden sich ein Wassertretbecken und ein Mountainbike-Parcours. 
 
Rundwander- und Fahrradwege sowie ausgezeichnete Nordic-Walking-Strecken vervollständigen das vielfältige Angebot für die ganze Familie. Am Rande des Almeauenparks befinden sich die Mittelmühle und die Bohrmühle, beide sind ein „Museum zum Anfassen“ für Groß und Klein.
Die Pfarrkirche St. Nikolaus
Der Almeauenpark in Büren

Mittelmühle, Bohrmühle und Wewelsburg

Bis in das 20. Jahrhundert trug Büren auch die Bezeichnung „Stadt der Mühlen“, befanden sich doch über die Jahrhunderte verteilt nicht weniger als 12 verschiedene Mühlen auf dem Stadtgebiet. Aus dieser Zeit sind noch die Bohrmühle und die Mittelmühle erhalten geblieben. 
 
Die Mittelmühle ist eine alte Farbmühle, eine der wenigen noch erhalten gebliebenen im norddeutschen Raum. Eine erste Erwähnung der Mittelmühle geht auf das Jahr 1335 zurück, sie wurde auf Veranlassung der Edelherren von Büren erbaut. Der heute noch stehende Teil wurde 1532 errichtet und befand sich außerhalb der Stadtbefestigung. Die Mühle wurde von einem Wasserrad angetrieben, bis Anfang des 20. Jahrhunderts diente sie als Getreidemühle. Von 1928 bis in das Jahr 1966 wurde die Mühle genutzt um Kalkspat und andere Gesteinsarten zu Farbzusätzen zermahlen. 
 
Seit 1754 befindet sich am gegenüberliegenden Ufer des Mühlbachs die Bohrmühle in der Baumstämme zu Wasserrohren verarbeitet wurden. Mit diesen Rohren wurde die Stadt mit frischem Wasser aus einer Quelle oberhalb der Stadt versorgt. Diese Bohrmaschine wurde rekonstruiert und Besucher der Mühle erfahren allerhand Interessantes über die Wasserversorgung der Stadt in früheren Jahren.  
 
Die Wewelsburg im gleichnamigen Ortsteil ist das Wahrzeichen des Paderborner Landes. Die Wewelsburg, ein burgähnliches Renaissanceschloss, liegt auf einer Anhöhe über dem Tal der Alme und ist eine der wenigen Burgen mit dreieckigem Grundriss in Deutschland. Im Jahre 1123 errichtet Graf Friedrich von Arnsberg eine erste Burg die nach dessen Tod durch Bauern zerstört wurde, im Laufe der nachfolgenden Jahrhunderte besaßen die Grafen von Waldeck und die Fürstbischöfe von Paderborn Burgen an gleicher Stelle. 
 
Die Burg in ihrer heutigen Form wurde von Fürstbischof Dietrich von Fürstenberg von 1603 bis 1609 im Stil der Weserrenaissance unter Einbeziehung älterer Bauten neu errichtet, von 1934 bis 1945 wurde sie von der SS teilweise umgebaut. Die Wewelsburg beherbergt heute eine Jugendherberge und das Kreismuseum mit seinen zwei Museumsabteilungen. In 29 Räumen der Wewelsburg zeigt das Historische Museum des Hochstifts Paderborn die Geschichte des Paderborner Landes von den Anfängen der Besiedlung bis zur Säkularisation 1802. 
 
Die Erinnerungs- und Gedenkstätte zeigt im ehemaligen Wachgebäude eine Dauerausstellung zum Thema „Ideologie und Terror der SS“. Besucher werden über die lokalen Tätigkeiten der Schutzstaffel (SS) in Wewelsburg als auch über die allgemeine Geschichte der Schutzstaffel der NSDAP informiert, zugleich wird hier der Opfer der SS-Gewalt gedacht.
Die Mittelmühle in Bueren
Die Wewelsburg ist das Wahrzeichen des Paderborner Landes

Radfahren und Wandern

Im Bürener Land mit seiner abwechslungsreichen Landschaft können Sie auf über 250 Kilometer gut ausgebauten und markierten Wanderwegen, die über Hügel und Täler und vorbei an kulturhistorisch bedeutsamen Sehenswürdigkeiten führen sowie durch die alte Residenzstadt und malerische Dörfer gehen, wunderbar Wandern
 
In Büren und Umgebung finden über das Jahr verteilt zahlreiche Wanderveranstaltungen statt wie der Bürener Wandertag, der am ersten Sontag im Mai stattfindet und bei Wanderern bis weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist. Beim Wandertag werden vier unterschiedlich lange Strecken angeboten, eine kurze Strecke mit 6 Kilometern Länge, eine Wanderstrecke mit 12 Kilometern Länge, ein Halbmarathon mit 21 Kilometern Länge und ein Marathon mit 44 Kilometern Länge. 
 
Die Bürener Wanderwoche findet jedes Jahr in den Herbstferien statt, während dieser Tage werden täglich zwei geführte Wanderungen (10-12 und 20-22 km) angeboten, Start und Ziel der Wanderungen sind jeweils Gastronomiebetriebe. Familienwanderungen, Themenwanderungen, Überregionale Exkursionen mit Wanderführer, das alles ist im Bürener Land möglich. Erkundigen Sie sich beim Stadtmarketing in der Königsstraße 16 in Büren über die vielfältigen Möglichkeiten.
 
Auch Radfahrer kommen im Bürener Land nicht zu kurz. 300 km ausgeschilderte Radrouten führen durch das Land hin zu den vielen landschaftlichen und kulturellen Sehenswürdigkeiten. Ein vorbildlich ausgebautes Radwegenetz sorgt bei vielen Radfans für Begeisterung. Familienfreundliche Radrouten bieten der Auen- und Almeradweg, über die lässt sich der Kreis Paderborn bequem per Rad erkunden. 
 
Auf der Paderborner LandRoute, ein Rundkurs von 260 Kilometer Länge, lernen Sie das Heidegebiet Senne mit den Emsquellen, die grünen Wälder des Eggegebirges, die karstreiche Paderborner Hochfläche, die Ausläufer des nördlichen Sauerlandes mit der großen Aabachtalsperre, die Lippeniederungen mit ihren typischen Kanälen und dazu die kulturhistorischen Schätze wie die imposante Klosteranlage Dalheim und die mächtige Wewelsburg kennen. 
 
Zahlreiche Familientouren, diverse Thementouren sowie eine Mountainbike-Strecke die von der Jesuitenkirche in Büren bis zur Wewelsburg führt, runden das Angebot ab.
Das Kunstwerk „Begegnungen“ in der Burgstraße
Das Herz von Büren ist die Burgstraße

Aktivitäten und Veranstaltungen

Büren bietet eine breite Palette an weiteren Aktivitäten an. Angeln in der Alme, Segelfliegen über das Paderborner Land, Hundewanderung mit anderen Hunden, Kanufahren auf der Alme, Nordic Walking durch die Flusstäler von Alme und Afte, Reiten durch das malerische Almetal oder mit dem Segway unterwegs im Bürener Land, alles das ist hier ebenfalls möglich. 
 
Auch Jogger kommen immer wieder auf ihre Kosten. Seit über 30 Jahren ist der Bürener Volkslauf eine Attraktion und in der Region rund um die Stadt bekannt. Der Almetal-Marathon geht durch wunderschöne Landschaften, tiefe Wälder und Flussauen mit Start in Büren-Harth und führt über Wewelsburg in Richtung Paderborn immer entlang der Alme. Diese Veranstaltung findet jeweils im Oktober statt und bietet unterschiedliche Distanzen wie Marathon, Halbmarathon oder einen Schnupperlauf an. 
 
Ebenfalls im Oktober findet der TrailRun Brenken statt. Dieser Crosslauf führt fast ausschließlich über Waldwege und Pfade und bietet den Teilnehmern neben anspruchsvollen Rhythmuswechseln auch eine herrliche Naturlandschaft. Gemütlicher geht es in den zwei Freibädern oder dem Hallenbad zu. Ein Freibad und das Hallenbad befinden sich direkt in der Stadt, ein weiters Freibad befindet sich im Ortsteil Harth-Weiberg.
 
Zahlreiche Veranstaltungen begleiten die Bürener und Besucher über das ganze Jahr. Open Air, Kneipennacht, Wandertag, Wanderwoche, Büren on Wheels, Nikolausmarkt, Oktobermarkt, Open Air Kino, Open Air Sommer, Stadtradeln und die WestfalenClassics sind die Veranstaltungshöhepunkte des Jahres.
Hinter dem Jesuitenkolleg beginnt der Almeauenpark
Die Mittel- und Bohrmühle befinden sich in den idyllischen Almeauen