Quedlinburg, 1000 Jahre alt und 2000 Fachwerkhäuser
Am Rande des Nordharzes liegt Quedlinburg, eine über 1.000jährige Stadt mit einem ganz besonderen Flair. Über 2.000 Fachwerkhäuser aus acht Jahrhunderten machen diese Stadt zu einem Kleinod die einen Besuch unbedingt empfehlenswert macht. Sollten Sie Ihren Urlaub im Harz verbringen so sollte ein Tagesausflug nach Quedlinburg auf Ihrem Ausflugsprogramm stehen.
Tauchen Sie ab bis ins Mittelalter und entdecken Sie die wundervollen Fachwerkhäuser in den verwinkelten Gassen der Stadt. Und über allen thront der Schlossberg mit der Stiftskirche St. Servatius auf einem Sandsteinfelsen, von der Burg aus haben Sie einen tollen Ausblick auf die Stadt. 1994 wurde die Stadt in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen.
Doch nicht nur die alte Hansestadt Quedlinburg mit ihrem geschlossenen historischen Stadtbild ist einen Besuch wert, sondern auch die Vororte Bad Suderode und Gernrode. Quedlinburg liegt an der Straße der Romantik.
Geschichte der Stadt
Am Fuße des Burgberges soll der Sachsenherzog Heinrich im Jahre 919 die Königskrone erhalten haben, Heinrich und seine Nachfolger machten die Pfalz Quedlinburg zum Zentrum ihrer Reichspolitik. Die Geschichte der Stadt begann mit der ersten Erwähnung in einer Urkunde Heinrichs I. im Jahre 922, im Jahre 936 starb Heinrich I. und wurde auf dem Burgberg beigesetzt.
Königin Mathilde richtete hier nach seinem Tod ein Damenstift ein und wurde 966 erste Äbtissin. 994 erfolgte die Verleihung des Markt-, Münz- und Zollrechtes durch Kaiser Otto III., um das Jahr 1000 herum entstand die Altstadt. Zwischen 1426 und 1477 gehörte Quedlinburg der Hanse an. Seinen größten Aufschwung erlebte die Stadt nach dem 30jährigen Krieg, jetzt entstanden die meisten der heute noch erhalten gebliebenen Fachwerkhäuser.
Leider erlebte Quedlinburg auch zwei Stadtbrände die 1676 und 1797 große Teile der Stadt zerstörten. Nach der Besetzung der Stadt 1698 durch brandenburgische Truppen war Preußen fortan die Schutzmacht. 1802 wurde der Damenstift aufgelöst. Heute hat Quedlinburg rund 23.000 Einwohner.
Anreise in die Stadt
Quedlinburg ist mit dem Auto hervorragend erreichbar liegt die Stadt doch direkt an der Autobahn A36 mit eigener Ausfahrt. Aus Richtung Westen oder Norden kommend nehmen Sie die Autobahnen 7, 39 und 36. Aus Richtung Süden kommend nehmen Sie die Autobahnen 7 und 38. Aus Richtung Osten kommend erreichen Sie Quedlinburg über die Autobahnen 14 und 36.
Viele Parkplätze am Rande der Altstadt stehen Tagesbesuchern zur Verfügung. Stündliche Bahnverbindungen ab Magdeburg und Halle mit der Regionalbahn sowie an Wochenenden und Feiertagen der Harz Berlin Express stehen für Reisende per Zug für die Anreise zur Verfügung. Auch Fernbusse halten in der Stadt. Die am nächsten gelegenen Flughäfen sind Leipzig-Halle-Airport (112 km) und Hannover-Langenhagen (124 km).
Schlossberg mit Schloss Quedlinburg
Auf dem Schlossberg über der Stadt liegt das Schloss Quedlinburg welches König Heinrich I. zu Beginn des 10. Jahrhunderts als Pfalz errichten ließ und sie zur wichtigsten Metropole des Reiches machte. Die dazugehörige Stiftskirche St. Servatii, als Pfalzkapelle gegründet, wurde zu seiner Grablege.
An der Stelle der Pfalz entstand auf Anordnung seiner Witwe, der heiligen Mathilde, ein Damenstift mit dreischiffiger Basilika die zwischen 1070 und 1129 entstand. Der Schatz der Stiftskirche ist sehr gut erhalten geblieben und ein hervorragendes Beispiel mittelalterlicher Schatzkunst. Ein Knüpfteppich aus der Zeit um das Jahr 1200 herum ist der älteste erhalten gebliebene Knüpfteppich Europas.
Der Aufstieg zum Schlossberg ist kurz aber steil und nicht geeignet für Menschen mit Handicap. Das Schloss kann täglich außer montags von 10 bis 16 Uhr gegen Gebühr besichtigt werden, öffentliche Führungen finden samstags und sonntags von 11 bis 13 Uhr statt.
Mit der Quedlinburger Bimmelbahn durch die Altstadt
Bummeln Sie durch die schöne Altstadt und bestaunen Sie die vielen reich verzierten Fachwerkhäuser, Zeitzeugen der Geschichte der Stadt. Enge Gassen und kleine Plätze prägen die Altstadt, nicht weniger als 14 Kirchen und Kapellen sind heute noch in der Stadt vorzufinden. Auch ein Teil der mittelalterlichen Wehrtürme ist erhalten geblieben.
Wer nicht so gut zu Fuß ist bzw. gemütlich in der Stadt unterwegs sein will benutzt die Quedlinburger Bimmelbahn. Auf der 45minütigen Rundfahrt die am Marktplatz beginnt erfahren Sie alles Wissenswertes zu den Sehenswürdigkeiten. Die gebührenpflichtige Bahn verkehrt täglich von Anfang März bis Dezember.
Viele Inhabergeführte Geschäfte bieten allerlei Interessantes an, kehren Sie doch auf Ihrem Weg durch die Altstadt in das eine oder andere Geschäft ein vielleicht finden Sie hier ja ein schönes Mitbringsel oder etwas für sich selbst.
Rathaus und Rolandsstatue
Am Marktplatz der Stadt steht eines der ältesten Rathäuser Mitteldeutschlands, das zweigeschossige gotische Gebäude hat seinen Ursprung Anfang des 14. Jahrhunderts, eine erste urkundliche Erwähnung ist aus dem Jahr 1310 überliefert.
Am südwestlichen Ende des Rathauses steht die Rolandsstatue. Die 2,75 Meter hohe Statue ist von einem unbekannten Künstler erbaut worden.
Museen in Quedlinburg
Mehrere interessante Museen in Quedlinburg warten auf Besucher, allen voran natürlich das Schlossmuseum. In den Räumen des Schlosses erhalten Sie einen Überblick über die Entwicklung der Region sowie der Stadt und des Stiftes. Die Gewölbe aus dem 10. Jahrhundert zählen zur ältesten Profanarchitektur Sachsen-Anhalts.
Die Lyonel-Feininger-Galerie verfügt mit der Sammlung Dr. Hermann Klumpp über einen der umfangreichsten Bestände an Druckgrafik. Das Münzbergmuseum auf dem Münzenberg kann kostenfrei besichtigt werden.
In Gernrode befindet sich die „Alte Elementarschule“ von 1533, vermutlich die älteste in ganz Deutschland. Erleben Sie eine Unterrichtsstunde in einem historischen Klassenzimmer. Das Harzer Uhrenmuseum in Bad Suderode beherbergt rund 300 verschieden Kuckucksuhren, Standuhren und andere Exponate.
Bad Suderode mit Calciumheilquelle, Behringer Brunnen und Brunnentempel
Besuchen Sie auch den Quedlinburger Vorort Bad Suderode, der nur etwa 7 Kilometer vom Stadtgebiet entfernt liegt. Die schöne Bäderarchitektur des Ortes sowie die Calciumheilquelle machen den ältesten Badeort des Harzes zu etwas besonderen.
Bereits im 12. Jahrhundert zog es die Stiftsdamen hierher, ab 1829 gab es erste Bademöglichkeiten. Der Behringer Brunnen zählt zu den stärksten Kalziumquellen Europas. Wahrzeichen des Ortes ist der Brunnentempel der sich im Kurpark befindet und Mittelpunkt des alljährlichen Behringer Brunnenfestes ist.
Gernerode mit Stiftskirche St. Cyriacus und dem Harzer Uhrenmuseum
Auch ein Besuch des Ortsteiles Gernrode ist absolut empfehlenswert, überrascht der kleine Ort doch mit seiner verwinkelten Altstadt und Gebäuden aus unterschiedlichen Jahrhunderten. Das aus der Zeit des Historismus stammende Rathaus befindet sich am Markt, die bekannteste Sehenswürdigkeit ist aber die Stiftskirche St. Cyriacus, eine der am besten erhaltenen ottonischen Sakralbauten Deutschlands.
Erstmals wurde die Kirche im Jahre 961 erwähnt und war die Stiftskirche eines Frauenstiftes das 959 von Markgraf Gero, der echten Hand Otto I., gegründet wurde. Das bedeutendste Kunstwerk stellt das Heilige Grab dar, es ist die älteste erhaltene Nachbildung des Grabes Christi in Jerusalem nördlich der Alpen. Im Harzer Uhrenmuseum erwartet Besucher die Weltgrößte Kuckucksuhr außerhalb des Schwarzwaldes und das Größte Wetterhaus der Welt.
Waldbad Osterdeich und mehr Freizeitangebote
Das Angebot an Freizeitmöglichkeiten in und um Quedlinburg ist groß, schließlich ist der Harz innerhalb kürzester Zeit erreichbar und bietet eine Fülle an interessanten Zielen. Wer im Sommer eine Abkühlung sucht sollte das Waldbad Osterteich im Ortsteil Gernrode besuchen.
Es bietet einen Sandstrand, eine Liegewiese, eine schwimmende Badeinsel und einen Beachvolleyballplatz sowie weitere Möglichkeiten sich aktiv zu betätigen. Oder wie wäre es mit einer Fahrt mit der Harzer Schmalspurbahn durch das Selketal oder auf den Brocken. Fahrkarten erhalten Sie in der Touristinformation der Stadt.
Für eine Übernachtung in Quedlinburg oder Umgebung finden Sie ein breit gefächertes Angebot an Hotels, Pensionen oder Ferienwohnungen. Das Harz-Camp Bremer Teich liegt im Ortsteil Gernrode mitten im Wald, hier können Sie Campen oder in einem der Ferienhäuser übernachten.
Das Camp liegt direkt an einem Badesee, das Freizeitangebot ist groß. Öffentliche und private Wohnmobilstellplätze im Stadtgebiet sind ebenfalls vorhanden.