Fjordwelten in Norwegen
Fjorde sind ehemalige durch Gletscher geformte Täler, die nach Absenkung mit Meerwasser überflutet wurden. Sie reichen deshalb bis zu 200 km tief in die Skanden, dem für Skandinavien namensgebenden Gebirge, hinein. Der mit 204 km längste und mit 1.300 m tiefste Europas ist der Sognefjord. Die Fjorde verzweigen sich in ihrem Innern. Die Namen dieser Fjordarme sind oft bekannter als der der Hauptfjorde. Dazu gehören die zum UNESCO Welterbe ernannten Geiranger- und Naeroyfjord.
Fjordwelten, der Lysefjord
Nicht weit entfernt von hier gibt es in den Fjordwelten eine weitere Sehenswürdigkeit, den Kjerag, dem mit fast 1.100 m höchsten Gipfel am Lysefjord. Besonders beliebt ist es, sich hier auf einem zwischen zwei Felsen eingeklemmten Stein, dem Kjeragbolten, fotografieren zu lassen. Von Lysebotn kann man mit der Autfähre nach Stavanger, Lauvik oder Forsand zurück fahren.
Fjordwelten - Hardangerfjord
Der Hardangerfjord führt nicht wie die anderen Fjorde der Westküste von West nach Ost, sondern zunächst von Süd nach Nordosten und dann wieder südlich. Er umschließt somit den drittgrößten Gletscher Norwegen, den Folgefonna. Durch einen neuen, 11 km langen Tunnel, der unter dem Gletscher hindurchführt kann man zurück zur Westküste gelangen. Am südlichen Ende des Hardangerjord liegt der Ort Odda. Hier beginnt das Grönsdalen, das Tal der Wasserfälle mit seinem Höhepunkt, dem Latefossen, einem 165 m hohen Zwillingswasserfall.
Auch von Odda aus erreicht man in einer Tageswanderung die weit hinausragende Felsspitze Trolltunga, die Trollzunge, ein sehr beliebtes Fotomotiv mit dem Ringedalsvatn tief unten im Tal.
Für viele Ortskundige der Fjordwelten ist der nach Osten führende Arm des Hardanger, der Eidfjord noch spektakulärer. Eine Wanderung durch das Mabödalen endet an einem der bekanntesten Wasserfälle Norwegens, dem Vöringfossen, dessen Wassermassen im freien Fall 182 m tief ins Tal stürzen.
Auch über die spannende Straße Nr. 7 die in vielen Kehren und Spiraltunnel hinauf zur Hardanger Vidda, der größten Hochebene Europas führt, kann man den Vöringfossen erreichen. Die Schönste Aussicht hat man vom Fossli Hotel, das man über eine kleine Stichstraße erreicht. Das Mabödalen erinnert von hier oben aus an die tiefen Canons in Nordamerika.
Der Sognefjord in den Fjordwelten
Der Sognefjord, der König der Fjorde, ist mit seinen mehr als 204 km der längste und mit 1.308 m tiefste Fjord Norwegens. Die spektakulärsten Höhepunkte erlebt man seinem Innern, seinen Fjordarmen, die so berühmte Namen tragen wie der Naeroyfjord, dessen Wasserfälle man kaum zählen kann. Von seinem Ende, von Gudvangen aus, erreicht man ein Muss unter den Norwegischen Sehenswürdigkeiten, die Serpentinenstraße Stalheimsklaiva mit wunderschönen Ausblicken auf Wasserfälle und in das herrliche Naeroydalen.
Ein weiterer Höhepunkt des Sognefjord ist der Aurlandsfjord. In Flam kann man durch das schöne gleichnamige Tal mit einer der steilsten Normalspureisenbahnen der Welt hoch hinauf auf die Hardanger Vidda fahren, wo man in Myrdal in die Bergenbahn umsteigen kann. Die Bahn führt vorbei an mächtigen Wasserfällen mit Zwischenstopp am Kjosfossen zum Fotografieren.
Man fährt von üppigem Grün am Fjord auf die vegetationsarme Hochebene wo bis in den Sommer hinein noch Schnee liegen kann. Von Aurlandsvangen kann man über eine der schönsten Hochgebirgsstraßen des Landes, dem Aurlandsvegen, auch als Schneestraße bekannt, nach Leardal am gleichnamigen Fjordarm mit seinem Lachsmuseum und der schönsten Stabkirche Norwegens in Borgund, hinüber fahren und über den mit 24,5 km längsten Autotunnel der Welt nach Aurlandsvangen oder Flam zurück fahren. Auch von Gudvangen aus kann man durch 13 und 5 km lange Tunnel Flam erreichen. Da man Flam mit Passagierschnellbooten von Bergen aus erreichen kann, bieten sich Flam- und Bergenbahn für eine herrliche Rundreise an.
Der nördlichste innere Arm des Sognefjordes ist der Lustrafjord. Von hier aus kann man über das Jostedalen mehrere Gletscherzungen des gleichnamigen größten Inlandgletschers Europas erreichen. Die bekannteste unter ihnen ist der Nigardsbreen. Von Skjolden führt die Straße 55 hinauf in das Sognefjell. Dieser Sognefjellsveien ist mit einer Passhöhe von 1.434 m die höchstgelegene Straße Nordeuropas.
Sie bietet herrliche Aussichten über Jotunheimen, den höchsten Teil der Skanden. Von dieser Straße aus kann man über Stichstraßen tief in das Gebirge eindringen. Von Elvesetter aus können versierte Autofahrer den höchstgelegensten Parkplatz Nordeuropas an der Juvasshytta am Fuße des höchsten Berges Norwegens dem Galdhöppigen erreichen. Hier in 1.841 m Höhe liegt auch eine beliebtes Sommerskigebiet. Sognefjellstraße und Aurlandveggen sind in den Wintermonaten gesperrt.
Nordfjord
Das Stryntal mit seinem herrlichen Strynsvatn endet im beliebten Sommerskigebiet. Das Loental mit gleichnamigem See bietet neben der Möglichkeit einer Dampferfahrt, mit dem Boedalsbreen und dem Kjenndalsbreen zwei bekannte Gletscherzungen des Jostedalbreen. Obwohl in unmittelbarer Nähe zueinander, sind sie so unterschiedlich wie man es sich nur vorstellen kann. Das Oldental bietet zwei herrliche Seen und endet am Briksdalsbreen, dem Touristengletscher Norwegens. Er lässt sich bequem erreichen und bietet mit den ins Tal stürzenden Wasserfällen eine Vielzahl von unglaublichen Fotomotiven. Von Stryn aus führt eine wunderschöne Panoramastraße am Nordfjord entlang nach Opland. Von Nos, der Nasenspitze schaut man aus 600 m Höhe senkrecht- od hinunter zum Nordfjord, zum Jostedal- und Boedalsgletscher. Bei Opland findet man den Tvinnefossen, einen Wasserfall, hinter dem man hindurchgehen kann. Fotoapparat nicht vergessen.