Dingelstädt, eine der ältesten Siedlungen im Eichsfeld
Zu den ältesten bekannten Siedlungen des Eichsfeldes gehört das erstmals im 9. Jahrhundert Erwähnung findende Dingelstädt, das in einer Talmulde am Oberlauf der Unstrut liegt. Der Name der Stadt geht auf eine Thingstätte zurück, eine historische Stätte wo Volks- und Gerichtsversammlungen nach dem alten germanischen Recht abgehalten wurden. Dingelstädt, ein beliebter Ort zum Rasten und Ausspannen, lag an einer alten Handelsstraße die von den Hansestädten im Norden bis nach Süddeutschland ging.
Zusammen mit Gieboldehausen wurde Dingelstädt im Jahre 1607 zum Marktflecken erhoben, weitere Bedeutung erlangte die Stadt durch die Einrichtung einer Poststation im Jahr 1758 und im Jahre 1859 wurde der Ort durch preußische Kabinettsorder zur Stadt erhoben.
Quelle der Unstrut, ehemaliges Franziskanerkloster und die Große Mühle in Dingelstädt
Heute ist Dingelstädt besonders durch die Quelle der Unstrut bekannt, die etwa zwei Kilometer westlich des Zentrums im Ortsteil Kefferhausen und liegt und auf 386 Metern Höhe über dem Meeresspiegel liegt. Die Quelle wurde bereits im Jahre 531 ein erstes Mal erwähnt. In der 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts erhielt die Hauptquelle ihre Ummauerung, die auch das Logo der Stadt ziert.
In den 60er und 70er Jahren wurden an der Quelle ein Spielplatz, ein Festsaal sowie der Schießstand gebaut. 2019 wurde ein Rundwanderweg eröffnet, der die Quelle mit der Werdigeshäuser Kirche und der Mehlbeerbaumallee verbindet. Für Radfahrer und Wanderer wurden Sitzgelegenheiten angelegt, Kinder können sich auf dem Spielplatz austoben. An der Quelle beginnt der Unstrutradweg, die Unstrut mündet nach 192 km bei Naumburg in die Saale.
Die zum Kloster gehörende neoromanische Marienkirche mit ihren sakralen Kunstwerken ist von etwa 150 Linden umgeben, die bis zu 275 Jahre alt sind. Diese stehen in einem Park mit einem aus dem Barock stammenden Freilandkreuzweg der an fünf Tuffsteingrotten mit religiösen Darstellungen vorbeiführt.
Ältestes Gebäude der Stadt ist die Große Mühle aus dem Jahre 1591, weitere interessante Gebäude sind das Rathaus, das im Stil der niedersächsischen Renaissance errichtet wurde sowie die neogotische Kirche St. Gertrudis die aus dem 19. Jahrhundert stammt.
1450 erhielt Gieboldehausen die Bezeichnung Flecken
Etwa 11 Kilometer nördlich von Duderstadt und etwa 22 Kilometer östlich von Göttingen liegt der Flecken Gieboldehausen in der Goldenen Mark, einem Naturraum im Eichsfeld. Gieboldehausen, vermutlich schon um das Jahr 800 herum als Haufendorf entstanden, erstmals wurde die Stadt im Jahre 1003 in einer Urkunde von König Heinrich II. unter dem Namen „Gebehildehuson“ erwähnt. 1450 erhielt Gieboldehausen die Bezeichnung Flecken und bekam außerdem Markt- und Braurechte verliehen.
Markantestes und auch bekanntestes Gebäude ist das als „Schloss“ bezeichnete Herrenhaus welches früher Sitz der Herren von Minnigerode, einem alten niedersächsischen Adelsgeschlecht war. Das Gebäude, zu Beginn des 16. Jahrhunderts auf den Resten einer zerstörten Wasserburg errichtet, war Teil einer ehemals größeren Gutsanlage.
Das Amtsgericht wurde in den Jahren 1854 bis 1856 errichtet, nachdem das alte Amtsgericht 1850 bei einem Brand zerstört wurde. Bis 1885 war das Gebäude der Sitz des Amtes Gieboldehausen, heute ist hier ein Restaurant untergebracht. Rund um das Gebäude sind noch immer die ringförmigen Umrisse des ehemals von einem Wassergraben umgebenen Amtshofes erkennbar.
Gieboldehausen - Kirche Sankt Laurentius und die Goldene Mark
Die im neogotischen Stil erbaute katholische Kirche Sankt Laurentius wurde am Standort einer um das Jahre 1441 erbauten und im Jahre 1727 abgerissenen spätgotischen Kirche neu errichtet, wobei einige Reste des Vorgängerkirche mit verbaut wurden. In der Zeit vom 24. Dezember bis zum 2. Februar des Folgejahres beherbergt die Kirche eine der größten und schönsten Weihnachtskrippen des Eichsfeldes.
Aufgrund der leicht hügeligen und weitgehend industriefreien Region ist die Goldene Mark rund um Duderstadt und Gieboldehausen besonders für Radtouren bestens geeignet, gut 40 ausgeschilderte Radtouren führen durch die vorwiegend landwirtschaftlich genutzte Gegend.