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Bad Eilsen

Wer öfter auf der Bundesautobahn 2 von Berlin nach Oberhausen oder umgekehrt fährt kennt sicherlich die beiden Ausfahrten Bad Eilsen Ost und West. Nicht weit von der Autobahn entfernt liegt die Gemeinde Bad Eilsen eingebettet zwischen den Höhenzügen Bückeberg und Harrl.  

Eine erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 1033, der ursprüngliche Name des Ortes lautete Eildissum, er wurde über Eylezhusen im 13. und Eilzen im 19. Jahrhundert zum heutigen Eilsen und trägt seit der Ernennung im Jahre 2010 zu einem „staatlich anerkannten Ort mit Heilquellen-Kurbetrieb“ den Namen Bad Eilsen.  

Schon früh nutzten die Einwohner die „Stinkequellen“, die zu den besten Schwefelquellen in Europa zählten, um damit Erkrankungen wie Gicht oder Rheuma zu heilen. Bereits im Jahre 1794 begann die Fürstin Juliane zu Schaumburg-Lippe damit ein „Schwefel-Schlamm-Bad“ einzurichten, nach ihrem Tod im Jahre 1799 führte ihr Nachfolger den Ausbau des Ortes fort und die Eröffnung erfolgte etwa um das Jahr 1802 herum.  

Im 19. Jahrhundert erfreute sich Bad Eilsen großer Beliebtheit, zu den illustren Gästen des kleinen Kurortes gehörten u.a. Gerhard Hauptmann, Franz Liszt, Hermann Löns und Clara Wieck.

Kurklinik im ehemaligen Hotel Fürstenhof
Georg Wilhelm Haus

Kurpark und Fürstenhof in Bad Eilsen

Heute befinden sich zwei große Kurkliniken für Rheumatologie und Orthopädie in Bad Eilsen. Mittelpunkt des Ortes ist der Kurpark mit seinen über zweihundert Jahre alten Bäumen und großen Rasenflächen, in dem es sich herrlich flanieren lässt. Hier befinden sich auch die sechs Schwefelquellen, die nach französischem Vorbild eingefasst wurden.

Am westlichen Rand des Kurparks steht das ehemalige Hotel Fürstenhof, das nach seiner Eröffnung im Jahre 1918 als schönstes Hotel in Europa galt und bekannte Persönlichkeiten aus Film, Musik, Hochadel und Politik seiner Zeit beherbergte. Im Jahre 1934 wurde hier sogar die Weltwirtschaftskonferenz abgehalten. Heute ist im ehemaligen Hotel eine der Kurkliniken untergebracht.

Tuffsteinquelle im Kurpark von Bad Eilsen
Die Bückeburger Aue im Kurpark Bad Eilsen

Georg-Wilhelm-Haus und Tuffsteinquelle in Bad Eilsen

Am südlichen Rand des Kurparks steht das Georg-Wihelm-Haus aus dem Jahre 1810, welches Fürst Georg-Wihelm zu Schaumburg-Lippe in den Jahren 1808 bis 1810 als großes Logierhaus bauen ließ. Wahrzeichen von Bad Eilsen ist der Säulenhalbkreis an der Tuffsteinquelle, den Fürst Adolf im Jahre 1914 errichten ließ. 
Säulenhalbkreis um die Tuffsteinquelle Bad Eilsen
Springbrunnen im Kurpark

Idaturm und Golfplatz

Beliebtes Ausflugsziel ist der Idaturm, ein 28 Meter hoher Aussichtsturm auf dem Höhenzug Harrl, der sowohl von Bad Eilsen als auch von Bückeburg aus gut zu erreichen ist. Der Turm wurde von Fürst Georg-Wihelm zu Schaumburg-Lippe zu Ehren seiner Gattin, der Fürstin Ida, errichtet und diente der Landvermessung, sollte aber durch den Bau auch erwerbslosen Arbeitern und Bauern ein Einkommen bieten. 
 
Wer die 128 Stufen im Turm erklimmt wird mit einem tollen Rundumblick auf das Schaumburger Land belohnt, bei schönem Wetter ist sogar das Steinhuder Meer zu sehen. Ein Ausflugslokal am Idaturm bietet kalte und heiße Getränke sowie ein kleines Angebot an Speisen an. Auch Golfen ist in Bad Eilsen möglich. Der Golfplatz am Südhang des Harrls wurde vom bekannten Golfplatzarchitekten Jeremy Pern gebaut und bietet Anfängern wie auch Profis gleichermaßen gute Bedingungen.
Der Idaturm

Lindhorst

Die Gemeinde Lindhorst liegt zwischen Stadthagen und Bad Nenndorf im Gebiet des ehemaligen Dülwaldes, von dem heute nur noch ein etwa 580 Hektar großes Stück geblieben ist, das sich von Lindhorst über Ottensen, einem Ortsteil von Lindhorst, bis nach Sachsenhagen erstreckt. Dieser Wald wurde ab dem 13. Jahrhundert gerodet, um nach und nach Platz für Ansiedlungen und Ackerland zu schaffen. Neben dem 580 Hektar großen Stück bei Lindhorst zählt noch der Schaumburger Wald bei Bückeburg zum ehemaligen Gebiet des Dülwaldes.  

Eine erste urkundliche Erwähnung von Lindhorst geht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Bekannt geworden ist Lindhorst durch den Bergbau, der hier einen Aufschwung fand als im Georgschacht in Stadthagen die Kohlevorräte zur Neige gingen und sich die Kohlegewinnung in Richtung Lüdersfeld (Ortsteil von Lindhorst) verlagerte. Von etwa 1000 Einwohnern um das Jahr 1939 herum waren es schon rund 4000 Ende der 50er Jahre, von denen knapp 3000 vom Bergbau lebten. 1960 wurde der Kohlebergbau eingestellt da die geringe Menge und die schlechte Qualität den Abbau unrentabel machten.

Dorfgemeinschaftszentrum mit Bergbaumuseum und Hofcafé
Die St. Dionysius Kirche in Lindhorst

Dorfgemeinschaftszentrum Hof Gümmer mit Bergbaumuseum und Frei- und Hallenbad

Um die Erinnerung an diese Zeit aufrecht zu erhalten, wurde im Dorfgemeinschaftszentrum Hof Gümmer ein Bergbaumuseum eingerichtet. Auf vier Ebenen und einer Fläche von rund 120 Quadratmetern sind industriell genutzte Gegenstände des Bergbaus ausgestellt wie etwa eine mit Pressluft betriebene Bohrmaschine, ein Grubenwagen sowie einige Grubenlampen.  

Dem Bergbaumuseum angeschlossen ist das Café zum Pferdestall, hier werden neben diversen Kaffeespezialitäten und selbstgebackenen Kuchen und Torten auch herzhafte Speisen angeboten. In der Nähe des Bergbaumuseums befindet sich die St.-Dionysius-Kirche, erbaut im 12. Jahrhundert, wobei der Kirchenturm erst im Jahre 1565 entstand. Im Altarraum befindet sich ein kostbarer Schnitzaltar im Stile der Spätgotik, der aus dem Jahre 1565 stammt.  

Eine Attraktion in Lindhorst ist auch das Solarbetriebene Freibad, welches angenehme Wassertemperaturen von 25° Celsius zulässt. Besuchern steht u. a. eine 40 Meter lange Wasserrutsche, mehrere Volleyballfelder sowie ein Mini-Fußballfeld und eine Tischtennisplatte zur Verfügung. Auch ein ganzjährig geöffnetes Hallenbad wartet in Lindhorst auf Besucher.