Stolberg im Harz
Ein Kleinod im Harz ist der staatlich anerkannte Luftkurort Stolberg der ein Ortsteil der Gemeinde Südharz ist. Stolberg besitzt dank ausbleibender Schäden im 2. Weltkrieg ein geschlossenes historisches Stadtbild mit rund 400 Fachwerkhäusern aus über sechs Jahrhunderten, verwinkelten Gassen und vielen Sehenswürdigkeiten. Von den ca. 450 Häusern der Stadt wurden 85% als Fachwerkhäuser errichtet, 45 davon sind älter als 400 Jahre und ca. 230 älter als 250 Jahre.
Das einmalige kulturelle Erbe der Stadt brachte ihr als erste in Deutschland die Auszeichnung „Historische Europastadt“. Hoch über der Stadt thront das Schloss Stolberg, das aus dem 13. Jahrhundert stammt. Stolberg liegt in einem Tal, mitten im Ort vereinigen sich die Gebirgsbäche „große Wilde“, „kleine Wilde“ und „Lude“, durch diesen Zusammenfluss entsteht die Thyra. Nächstgelegene größere Stadt ist das etwa 20 Kilometer entfernte Nordhausen. Die Stadt liegt an der Deutschen Fachwerkstraße, wichtigste Persönlichkeit ist der im Jahre 1489 in Stolberg geborene Thomas Müntzer, der Theologe und Reformator in der Zeit des Bauernkrieges (1524 bis 1526) war.
Die Entstehung von Stolberg
Stolberg entstand als Bergmannssiedlung, wobei Bergbau in der Gegend bereits seit dem Jahre 794 nachweisbar ist. Schon damals wurden Eisen, Gold, Kupfer, Silber und Zinn gefördert. Die Geschichte der Stadt begann mit einer ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1210 in Verbindung mit dem dort ansässigen Grafengeschlecht, die Stadt war von Anfang an die Residenz der Grafen zu Stolberg.
Noch vor 1300 wurden dem Ort die Stadtrechte verliehen, ihre Blütezeit erlebte die Stadt durch den Bergbau im Mittelalter. Der Bergbau wurde im 17. Jahrhundert eingestellt, im 19. Jahrhundert gewann der Tourismus an Bedeutung, war der Ort doch durch den Bahnanschluss gut zu erreichen. Da die Stadt die Kriege nahezu unbeschadet überstand ist die Bausubstanz über die Jahrhunderte fast vollständig erhalten geblieben.
Anreise in die Stadt im Südharz
Kostenpflichtige Führungen durch die Stadt, das Schloss sowie geführte Wandertouren durch den Südharz, das Selketal, das Bodetal, das Okertal oder auch zum Brocken und andere werden vom Veranstalter „Pro Harz tours“ angeboten. Diese buchen Sie am besten über die Webseite des Anbieters. Natürlich können Sie Stadtführungen auch bei der Touristinformation buchen, diese befindet sich in der Niedergasse 17 im Gebäude des Museums „Alte Münze“.
Schloss Stolberg
Hoch über der Stadt auf einem Bergsporn thront das Schloss Stolberg welches auch als die „Wiege der Oranier“ bezeichnet wird. 1506 wurde hier Juliana von Stolberg und Wernigerode geboren die die Mutter von Wilhelm von Oranien ist und seither als die Ahnfrau der Oranier gilt. Ältester Teil des Schlosses ist der Rundturm aus der Zeit um 1200 herum, die neueren Teile des Schlosses entstanden im Stil der Renaissance etwa zwischen 1539 und 1547.
Das klassizistische „Große Empfangszimmer“ sowie der „Rote Saal“ entstanden nach einem Entwurf des preußischen Baumeister Karl Friedrich Schinkel. Sein heutiges Aussehen erhielt das Schloss durch Umbauten in den Jahren 1690 bis 1700. Von 1201 bis 1945 war das Schloss Residenz der Grafen zu Stolberg. Heute befindet sich das Schloss im Besitz der Deutschen Stiftung Denkmalschutz die es umfangreich restauriert und saniert und damit vor dem Verfall bewahrt. Erste Teile des Schlosses sind für Besucher inzwischen wieder geöffnet und können besichtigt werden.
Das Zentrum von Stolberg mit Hotels, Restaurants und Cafés
Die „gute Stube“ der Stadt ist der Marktplatz mit seinen vielen historischen Bauten. Überragt wird dieser vom Seigerturm, der um das Jahr 1282 entstand und Bestandteil des inneren Stadttores war und den Marktplatz schützen sollte. Links neben dem Turm befindet sich die alte Post an die nur noch ein blauer Briefkasten erinnert. Daneben befinden sich ein Hotel mit Restaurant nebst dazugehörigem Café, daneben ein weiteres Hotel.
In der wärmeren Jahreszeit sind hier Tische und Stühle aufgestellt, die Außengastronomie ist u.a. beliebter Treffpunkt für Biker und anderer Ausflügler die hier auf ihrem Weg durch den Harz gerne Zwischenstation machen. Auf der anderen Seite befindet sich das Rathaus mit dem Thomas-Müntzer-Denkmal davor was an den berühmtesten Sohn der Stadt erinnern soll.