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Rheda-Wiedenbrück - historische Stadtkerne und Alltagsmenschen

Wer aus Richtung Westen kommt und Richtung Bielefeld oder Hannover fährt bzw. wer aus Richtung Hannover und Bielefeld in Richtung Dortmund über die Autobahn 2 fährt kommt an der in der Nähe von Gütersloh liegenden Stadt Rheda-Wiedenbrück vorbei. Nehmen Sie sich doch einmal die Zeit und fahren dort ab, ein Besuch der aus den Stadtteilen Rheda und Wiedenbrück gehörenden Hansestadt (Rheda-Wiedenbrück trat im Jahre 2008 der Hanse der Neuzeit und 2018 der Westfälischen Hanse bei) lohnt sich in jeden Fall.

Die historischen Stadtkerne von Rheda und Wiedenbrück mit ihren vielen gut erhalten gebliebenen Fachwerkhäusern und viele Sehenswürdigkeiten wie das Wasserschloss Rheda oder auch der Flora-Westfalica-Park warten auf interessierte Besucher. Künstlerisch besonders wertvoll sind die „Alltagsmenschen“ der Künstlerin Christel Lechner die über das Stadtgebiet verteilt ein besonderer Anziehungspunkt sind.

Wasserschloss Rheda
Der Marktplatz im Stadtteil Wiedenbrück

Geschichte der Stadt Rheda-Wiedenbrück

Bereits 952 erhält Bischof Drogo von Osnabrück Markt-, Münz- und Zollrecht in Wiedenbrück durch den Kaiser Otto I. verliehen, der Stadtteil Rheda fand im Jahre 1088 eine erste urkundliche Erwähnung. Die Burg Rheda wurde 1170 erstmals urkundlich erwähnt, 1355 erhielt Rheda seine Stadtrechte. 1549 wurde das jetzt noch vorhandene älteste Fachwerkhaus im Stadtteil Wiedenbrück in der Mönchstraße 10 erbaut.

1887 führt eine Bahnlinie von Münster nach Lippstadt durch das Stadtgebiet von Rheda-Wiedenbrück. 1970 entsteht durch den Zusammenschluß der Städte Rheda und Wiedenbrück sowie der Gemeinden Batenhorst, Lintel, Nordrheda-Ems und St. Vit die Stadt Rheda-Wiedenbrück in der heute rund 50.000 Einwohner leben. 1988 findet hier die 2. Landesgartenschau Nordrhein-Westfalens statt die mit einem Besucherrekord von mehr als 2 Millionen Besuchern endet, gleichzeitig wird mit einem Festumzug das 1000-jährige Bestehen der Stadt gefeiert.

Durch das Stadtgebiet führt die Autobahn 2 und trennt beide Stadtteile voneinander, über zwei Autobahnabfahrten gelangen Sie in die Stadt. Auch über die Bundesstraßen 61 und 64 können Sie Rheda-Wiedenbrück erreichen. Die Stadt liegt an der Bahnstrecke Hamm-Minden, die eine der am meisten befahrenen Eisenbahnstrecken in Deutschland ist. Mehrere Regionalexpresse und Regionalbahnen halten in der Stadt, es gibt Direktverbindungen ins Ruhrgebiet oder auch nach Bielefeld und Münster. Auch an das Netz der Fernbusse ist die Stadt angeschlossen.

Schöne Fachwerkhäuser im Stadtteil Rheda
Blick über den Emssee auf Wiedenbrück

Die Touristinformation der Stadt befindet sich am Rathausplatz 8-10, hier erhalten Sie zahlreiche Informationen oder auch Ausflugs- und Freizeittipps, oder Sie buchen hier eine der zahlreichen kostenpflichtigen Stadtführungen, das Angebot ist wirklich groß. Beliebt sind die Fackelführungen durch die Stadtteile, insbesondere die Führung durch Wiedenbrück während des Christkindlmarktes der Ende November startet.

Auch mit dem Smartphone oder Tablet lässt sich die Wiedenbrücker Altstadt erkunden, möglich macht das die Stadtführungsapp. Richten Sie einfach Ihr Smartphone oder Tablet an eines der vielen interessanten Fachwerkhäuser, erleben Sie kleine Spielszenen oder hören Sie über die Geschichte des Gebäudes und erhalten Sie so viele wertvolle Informationen, auch so lässt sich die Stadt prima erkunden. Die App kann über die Webseite der Stadt heruntergeladen werden.

Schöne Fachwerkhäuser am Doktorplatz
Am Doktorplatz in Rheda-Wiedenbrück

Fachwerkhäuser und die Altagsmenschen

Über 200 prunkvoll verzierte Fachwerkhäuser aus dem 16. bis 18. Jahrhundert prägen das Stadtbild von Rheda-Wiedenbrück, viele kleine Inhabergeführte Geschäfte laden zu einem ausgiebigen Stadtbummel ein, es reihen sich hier Boutiquen, Juweliergeschäfte und Accessoireläden aneinander. Im Ortsteil Wiedenbrück führt die Lange Straße vorbei an vielen dieser sehenswerten Fachwerkhäusern mit ihren hübschen Läden.

Hier können Sie vom Auto aus die schönen Häuser bewundern was vorteilhaft für diejenigen ist die nicht so gut zu Fuß sind, wirkt aber irgendwie auch wieder störend für diejenigen die sich diese zauberhaften Kleinode in Ruhe anschauen wollen. Und überall stehen oder sitzen sie, die „Alltagsmenschen“, knapp 100 Kilo schwere Figuren, geschaffen von der Künstlerin Christel Lechner, rund 80 an der Zahl.

Diese Alltagsmenschen sind fest im Stadtbild verankert, ein Rundgang führt an 24 Stationen vorbei wo diese Figuren alltägliche Lebenssituationen darstellen. Kleine Gassen führen durch die Altstadt von Rheda, der Weg vorbei an den schmucken Häusern ist wie eine Reise in die Vergangenheit, unterschiedliche Baustile prägen das Bild der Fachwerkhäuser und geben Einblick in die Handwerkertradition vergangener Zeiten.

Unterschiedliche Baustile prägen das Bild der Fachwerkhäuser im Stadtteil Rheda
Unterschiedliche Baustile prägen das Bild der Fachwerkhäuser

Das Wasserschloss Rheda

Direkt an der Ems liegt das Wasserschloss Rheda, welches auf das Jahr 1179 zurückgeht. Es vereint mehrere Baustile, der Kapellenturm stammt aus dem 13. Jahrhundert, außerdem verfügt das Schloss über einen Renaissancetrakt mit Galerie, einen Barockflügel oder auch einen Saal im Rokokostil.

Das Schloss kann im Rahmen einer kostenpflichtigen Stadtführung besichtigt werden, eine Voranmeldung bei der Touristinformation ist dafür notwendig. In den Monaten Juni bis Oktober werden jeweils sonntags um 14 Uhr offene Führungen angeboten für die eine Anmeldung nicht erforderlich ist.

Das Wasserschloß Rheda
Der Kapellenturm von Schloss Rheda

Die Orangerie des Schlosses kann für Veranstaltungen oder Hochzeiten gebucht werden. Ein Bummel durch den wunderschön angelegten Schlossgarten, der anlässlich der Landesgartenschau im Jahre 1988 nach historischen Plänen aus dem 19. Jahrhundert rekonstruiert wurde, lohnt sich in jeden Fall.

Das Café an der Schlossmühle ist ein beliebtes Ausflugsziel, die Küche lockt mit einer monatlich wechselnden Speisekarte mit westfälischen Spezialitäten sowie internationalen Speisen.

Die Orangerie des Schlosses
Das Café an der Schlossmühle

Flora Westfalica Park

Wichtigstes Naherholungsziel der Bürger der Stadt ist der Flora-Westfalica-Park, ein etwa 23 Hektar großer Landschaftspark der anlässlich der Landesgartenschau 1988 angelegt wurde.  Der Landschaftspark verbindet die Stadtteile Rheda und Wiedenbrück miteinander und bietet eine vielfältige Pflanzenwelt, hier haben auch zahlreiche seltene Vögeln eine Heimat gefunden.

Der Flora-Westfalica-Park
Blick auf den Emssee

Der Emssee

Der Emssee lockt mit dem Seecafé von dessen Terrasse sie einen schönen Blick über den See in Richtung der Wiedenbrücker Altstadt haben. Auch Kindern und Jugendlichen wird eine Menge geboten: Ein 850 qm großer Skatepark steht Skateboardern sowie Inliner- und BMX-Rad-Fahrern zur Verfügung, ein großer Spiel- und Freizeitbereich mit Wasserspielgarten begeistert die etwas Jüngeren während sich die Kletterfreunde beim Seilzirkus treffen.

Blick in den wunderschön angelegten Schlossgarten
Der Emssee lockt mit dem Seecafé

Marktplatz von Wiedenbrück

Mittelpunkt des Ortsteiles Wiedenbrück ist der große Marktplatz, der sich im Sommer in einen riesigen Biergarten verwandelt und ein beliebter Treffpunkt und Veranstaltungsort ist. Von Korbstühlen aus haben Sie einen schönen Blick auf die Aegidiuskirche und das historische Rathaus.

Das Rathaus am Marktplatz im Ortsteil Wiedenbrück
Die St.-Aegidius-Kirche
Und natürlich auch auf die „Alltagsmenschen“ die hier im Frühjahr und Sommer ihr Quartier haben. Im Winter ist der Christkindlmarkt, einer der schönsten Weihnachtsmärkte Westfalens, ein besonderer Anziehungspunkt.
Die Alltagsmenschen vor der Aegidiuskirche
Die Alltagsmenschen auf dem Marktplatz

Franziskanerkloster im Nonnenwall

Das Franziskanerkloster im Nonnenwall im Stadtteil Wiedenbrück ist fest mit der Geschichte der Stadt verbunden. Eine erste Kirche stammt bereits aus der Zeit um das Jahr 1200, die heutige Marienkirche wurde im Jahr 1470 geweiht. 1667 wurde mit dem Bau des heutigen Klosters begonnen und einige der Anbauten kamen gegen Ende des 19. Jahrhunderts dazu. Berühmt ist die Bibliothek des Klosters beherbergt sie doch zahlreiche alte und kostbare Bücher.

Das Franziskanerkloster im Nonnenwall im Stadtteil Wiedenbrück
Brunnen mit einer Bronzefigur des heiligen Franziskus

St.-Aegidius-Kirche im Stadtteil Wiedenbrück

Die St.-Aegidius-Kirche im Stadtteil Wiedenbrück geht auf eine kleine Missionskirche zurück die um das Jahr 785 an einem Emsübergang gegründet wurde.

Sie ist seit über 1000 Jahren ein religiöses Zentrum des oberen Emslandes. Sie befindet sich direkt am Marktplatz. Ein besonderes Mahnmal befindet sich in der Außenmauer der Kirche, eine Kanonenkugel die aus der Zeit der Belagerung im 30jährigen Krieg stammt.

Die St.-Aegidius-Kirche im Stadtteil Wiedenbrück
Das Franziskanerkloster im Nonnenwall im Stadtteil Wiedenbrück

Wiedenbrücker Schule Museum und Kutschenmuseum

Einige durchaus interessante Museen befinden sich in Rheda-Wiedenbrück. Das Wiedenbrücker Schule Museum war ursprünglich Heimat zweier bedeutender Altarbauer, heute ist es eine museale Begegnungsstätte und beherbergt u.a. archäologische Funde die „die Entwicklung der Stadt Wiedenbrück von der Steinzeit bis zur Neuzeit“ zeigen sowie eine Ausstellung über die Dichterin Luise Hensel.

Im Kutchenmuseum im Schloss Rheda kann eine Sammlung unterschiedlicher Kutschen aus drei Jahrzehnten besichtigt werden sowie das Skelett eines Pferdes das den Grafen Moritz-Casimir I. vor einer Räuberbande gerettet haben soll.

Ssehenswerte Fachwerkhäuser in Wiedenbrück
Das Gesindehaus am Schloss Rheda

Leineweber- und Radio- und Telefonmuseum

Im Leinewebermuseum in der Kleinestraße in Rheda sind „Handwerksgeräte zur Flachsverarbeitung, funktionstüchtige Webstühle sowie eine Wäsche- und Trachtensammlung“ zu besichtigen. Reizvoll ist auch das Radio- und Telefonmuseum mit seiner Sammlung „Radios, Röhren, Fernseher, Tonbandgeräte, Telefone, Funktechnik und Fernscheibern“.

Der Schlosspark am Wasserschloß Rheda
Die Schlossmühle am Wasserschloß in Rheda

Freibäder in Rheda und Wiedenbrück

Zwei schöne Freibäder, jeweils eins in Rheda sowie in Wiedenbrück sowie das Hallenbad in Wiedenbrück warten auf Wasserratten. Das Freibad in Rheda ist vom 1. Mai bis 31. August geöffnet, das Freibad in Wiedenbrück kann vom 15. Mai bis 14. September besucht werden. Während der Freibadsaison ist das Hallenbad geschlossen.

Evangelische Stadtkirche Rheda
Brunnen Brunnen mit einer Bronzefigur des heiligen Franziskus

Aktivitäten und Veranstaltungen

Aktive freuen sich auf zahlreiche Wanderwege rund um Rheda-Wiedenbrück, die auch für Nordic-Walking bestens geeignet sind. Gerne gibt die Tourist-Information Auskunft und stellt Ihnen auf Wunsch auch Programme zusammen.

Eine attraktive Radkarte mit Radwanderwegen rund um Rheda-Wiedenbrück ist ebenfalls in der Tourist-Information erhältlich. Auch zahlreiche überregionale Radwanderwege wie z.B. der EmsRadweg, die LandesGartenSchau-Route oder auch der Europaradweg 1 führen durch Rheda-Wiedenbrück oder in der Nähe der Stadt vorbei.

Skulptur im Flora-Westfalica-Park
Am Marktplatz in Wiedenbrück

Freuen Sie sich auch auf zahlreiche Veranstaltungen die über das ganze Jahr verteilt sind und Anziehungspunkt für Besuch der Stadt sind.

„Feuer und Flamme“, ein Open-air-Spektakel im August mit Musikfeuerwerk und zahlreichen Bands ist sicherlich einer der Höhepunkte im Jahr genauso wie der Christkindlmarkt auf dem Marktplatz in Wiedenbrück der von Ende November bis kurz vor Weihnachten stattfindet.

Das Hotelangebot der Stadt reicht von Ferienwohnungen über kleine Pensionen bis hin zum 4-Sterne-Hotel, weitere Hotelunterkünfte befinden sich aber auch im benachbarten Gütersloh. Hier findet sicherlich jeder seine passende Unterkunft. Auch das Angebot an Restaurants ist groß, hier bleibt kaum ein Wunsch unerfüllt.

Einfahrt zum Schloss mit Gesindehaus
Schlosspark am Schloss Rheda