Reinhardshagen
Am östlichen Rand des Reinhardswalds liegt die Gemeinde Reinhardshagen an der Weser nur etwa zehn Kilometer nördlich von Hann. Münden. Entstanden ist die Gemeinde durch den Zusammenschluss der Orte Vaake und Veckerhagen. Erste Erwähnung fand der Ortsteil Vaake schon im 9. Jahrhundert, die Geschichte des Ortsteiles Veckerhagen geht bis ins 13. Jahrhundert zurück.
Heute hat der anerkannte Erholungsort rund 4.500 Einwohner und ist eines der Tore in den Reinhardswald, führt doch eine der wenigen Straßen von hier aus in den Wald. Auch das Weserbergland ist in Kürze erreichbar liegt doch die zum Weserbergland gehörende Gemeinde Oberweser nur gut 20 Kilometer südlich von Reinhardshagen.
In beiden Ortsteilen sind schöne Fachwerkhäuser mit Sprüchen an den Holzbalken, meist aus dem 17. Jahrhundert, vorzufinden. Ältestes Gebäude ist die evangelische Kirche in Vaake, ein spätromanischer Bau aus dem 13. Jahrhundert mit Wandmalereien im mittelrheinischen Stil, die um das Jahr 1400 entstanden sind. Besonders schön sind die in diemelsächsischer Bauweise errichteten Häuser mit ihrer zur Weser blickenden Vorderfront im Ortsteil Vaake.
Gierseilfähre Veckerhagen, Statue Brama, Brunnen des Lebens und Jagdschloss Veckerhagen im Stadtgebiet von Reinhardshagen
Die Sababurg
Wichtigstes und bekanntestes Ausflugsziel im Reinhardswald ist die Burgruine der Sababurg, auch bekannt als das Dornröschenschloss, soll sich hier doch das Märchen Dornröschen zugetragen haben. Einer Überlieferung nach war die Burg von 1571 bis 1591 von einer 5 km langen und 3 m hohen Dornenhecke umgeben, die restliche Burganlage befand sich nach Besetzung und Beschädigung im Dreißigjährigen Krieg in einem „wildromantisch verwachsenen Zustand“.
Heute ist in Teilen der Burg ein Hotel mit Restaurant und Café untergebracht, auch standesamtliche Trauungen (auf der Sababurg entstand das erste standesamtliche Trauzimmer außerhalb eines Rathauses in Deutschland) sind hier möglich.
Unterhalb der Burg befindet sich der Tierpark Sababurg, einer der ersten Tierparks in Europa. Auf gut 130 Hektar Fläche beheimatet der Tierpark über 900 Tiere in 80 verschiedenen Arten, darunter Wisente und Auerochsen, Wölfe und Luchse sowie viele heimische Wildtierarten. Eine Greifvogelanlage bietet täglich außer montags Flugvorführungen an, ein Museum gibt Einblick in die Geschichte des Parks, im Kinderzoo und auf einem Bauernhof können einige Tiere gestreichelt werden.
Ein Kinderspielplatz, ein Wasserspielplatz, eine Kindereisenbahn sowie Autoscooter vervollständigen das Angebot. Kindergärten und Schulklassen können pädagogisch geschulte Mitarbeiter für individuelle Führungen und Erlebnistage buchen, außerdem besteht die Möglichkeit von April bis Oktober Kindergeburtstage im Tierpark zu feiern, wobei das Geburtstagskind an diesem Tag freien Eintritt hat sowie weitere Vorteile genießt.
Urwald Sababurg
Nur etwa 2 Kilometer von der Sababurg entfernt beginnt der Urwald Sababurg. Früher wurde das Vieh aus den umliegenden Dörfern in diesen ehemaligen Hutewald (Weidewald) getrieben, heute stehen hier mächtige Buchen und Eichen, Erlen und Birken. Die teilweise abgestorbenen Bäume und die meterhohen Farne neben den bis zu 1000jährigen Eichen und Buchen hinterlassen einen bleibenden Eindruck.
Mehrere unterschiedlich lange Wege durchziehen den Wald der so gut durchquert werden kann. Auch mehrere überregionale Wanderwege wie der Frau-Holle-Pfad, der Märchenlandweg sowie die Reinhardswald-West- und Ostwege führen durch den Urwald. Laut einer Internetumfrage der Heinz-Sielmann-Stiftung zählt der Urwald Sababurg zu einem der attraktivsten Naturwunder in Deutschland.