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Paderborn - die Universitätsstadt am kürzesten Fluss Deutschlands

Im Osten von Nordrhein-Westfalen in der Mitte des Paderborner Landes liegt die Stadt Paderborn mit ihren rund 150.000 Einwohnern an Deutschlands kürzestem Fluss, der Pader die von rund 200 Quellen gespeist wird. Der Name der Stadt setzt sich aus dem Fluss „Pader“ und einer früheren Bezeichnung für eine Quelle (Born) zusammen. Paderborn ist Universitätsstadt, Wirtschaftliches Zentrum der südlichen Region Ostwestfalen-Lippe, Bistumsstadt seit dem Jahre 799 und eine Stadt zwischen Tradition und Moderne.

Bekannt ist Paderborn vor allem für seine Informationstechnologie haben doch fast 300 IT-Firmen hier ihren Standort. Die Stadt weist damit eine der höchsten IT-Dichte in ganz Deutschland auf zu der der Computerpionier Heinz Nixdorf nicht unwesentlich beigetragen hat. Daneben sind in der Stadt insbesondere Unternehmen aus der Automobilzulieferindustrie und aus dem Bereich der Nahrungsmittelindustrie angesiedelt.

Die Innenstadt überrascht mit vielen Sehenswürdigkeiten und einer attraktiven Fußgängerzone in der ein Einkaufsbummel zum Erlebnis wird. Über 400 Cafés, Bistros und Restaurants sorgen für das leibliche Wohl, hier ist für wirklich jeden Geschmack etwas dabei. Die meisten Cafés sind zwischen dem Paderquellgebiet, dem Domplatz sowie der Westernstrasse zu finden. Berühmt ist auch das Paderborner Bier das seit 1852 gebraut wird sowie das Paderborner Landbrot, ein Roggenmischbrot mit langer Haltbarkeit.

Sportlich ist die Stadt 2019 in den Blickpunkt gerückt als der Fußballverein SC Paderborn 07 überraschend ein zweites mal der Aufstieg in die 1. Fußballbundesliga gelang, dort aber nur ein kurzes Gastspiel gab. Aktuell spielt der Verein in der 2. Bundesliga wieder um den Aufstieg in die 1. Liga mit. Auch das Paderborner Land bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten und ist mit seiner abwechslungsreichen Landschaft genauso wie die Stadt einen Besuch wert.

Bartholomäuskapelle von 1017
Paderquellgebiet am Abdinghof

Geschichte von Paderborn

Die Gründung der Stadt geht auf Karl den Großen zurück der im Jahre 777 in der Nähe der Paderquellen eine Burg errichten ließ und noch im selben Jahr den ersten fränkischen Reichstag auf sächsischem Boden abhielt. Welthistorische Bedeutung hatte im Jahre 799 das Treffen von Karl dem Großen mit dem aus Rom geflohenen Pabst Leo III. der sich drei Monate in Paderborn aufhielt. Als Gegenleistung für die Hilfe Karls des Großen wurde dieser im Jahre 800 in Rom zum Kaiser gekrönt und das Bistum Paderborn gegründet.

Im Jahre 822 erhält die Stadt das Münzrecht verliehen, im Jahre 836 wurden die Gebeine und Reliquien des Heiligen Liborius von Le Mans nach Paderborn überführt womit die älteste bekannte Städtepartnerschaft in Europa begann. Durch die Überführung wurde der heilige Liborius der Schutzpatron des Bistums und der Stadt.

Ein Großbrand zerstörte im Jahre 1000 große Teile der Stadt wie auch die Pfalz und den Dom der zwischen 1009 und 1015 neu gebaut wurde. Einige der großen Bauten der Stadt wie das Kloster Abdinghof, das Busdorfstift oder auch die Bartholomäuskapelle wurden im 11. Jahrhundert durch den mit Heinrich II. verwandten Bischof Meinwerk errichtet. Eine erste urkundliche Erwähnung von Paderborn erfolgte im Jahre 1028. Im Jahre 1254 wurde die Stadt Mitglied des Rheinischen Städtebundes, 1295 ist Paderborn Mitglied im Städtebund der Hanse. 1614 gründete Bischof Dietrich IV. von Fürstenberg die erste Universität Westfalens. 

1802 gehört die Stadt zu Preußen, zwischen 1806 und 1813 zum französischem Königreich Westphalen und danach wieder zu Preußen. 1930 wird das Bistum Paderborn zum Erzbistum, im zweiten Weltkrieg wird die Stadt durch die Bombenangriffe der Alliierten zu 85 Prozent zerstört und entwickelt sich in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts zu einem wichtigen westfälischen Industriestandort. 1972 wird die Universität gegründet an der heute mehr als 20.000 Studenten eingeschrieben sind.

Das Schloss Neuhaus
Barockgarten von Schloss Neuhaus

Wege in die Stadt

Paderborn liegt an der Autobahn 33, wer aus Richtung Norden, Westen oder Osten anreist verlässt die Autobahn 2 am Kreuz Bielefeld Süd und fährt dann auf der Autobahn 33 nach Paderborn. Außerdem ist die Stadt aus Süden, Osten oder Westen über die Autobahn 44 erreichbar, verlassen Sie diese am Kreuz Wünnenberg-Haaren und wechseln Sie dort auf die Autobahn 33. Außerdem führen die Bundesstraßen B1, B64 und B68 in oder durch die Stadt. Paderborn ist an das Intercity-Netz der Deutschen Bahn angeschlossen, regionale Verbindungen der Nordwestbahn, der Eurobahn und der Westfalenbahn führen aus allen Himmelsrichtungen ebenso in die Stadt. 

Der Flughafen Paderborn/Lippstadt liegt etwa 20 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, von dort aus bestehen diverse Linien- und Charterflugverbindungen zu etwa 30 Zielen in Deutschland und Europa. Eine Schnellbuslinie verbindet den Flughafen mit dem Hauptbahnhof der Stadt. Auch zahlreiche Fernbusse halten in der Stadt und sind damit eine günstige Alternative für eine Anreise, Buslinienverbindungen von und nach Paderborn bestehen von vielen deutschen Städten aus.

Stadführungen in Paderborn

Lernen Sie die Stadt Paderborn mit ihrer 1200-jährigen Geschichte auf einer der öffentlichen Stadtführungen für Einzelpersonen oder kleinen Gruppen für bis zu 6 Personen kennen die das ganze Jahr über zu festen Terminen in deutscher Sprache stattfinden. Diese können gegen eine geringe Gebühr bei der Touristinformation am Marienplatz in der Fußgängerzone gebucht werden, auch ein spontanes Mitgehen ist bei freien Plätzen jederzeit möglich. Die Teilnehmerzahl ist hier allerdings begrenzt. Der „Öffentliche Stadtrundgang“ findet ganzjährig jeden Samstag um 11 Uhr, von Mai bis Oktober zusätzlich auch jeden Sonntag um 14 Uhr statt und dauert etwa 90 Minuten.

Zum Vertiefen findet ein weiterer Rundgang jeden ersten Samstag im Monat um 14 Uhr statt der ca. 90 bis 120 Minuten dauert, dieser ist allerdings für Kinder weniger geeignet. Treffpunkt ist jeweils die Touristinformation am Marienplatz. Auch diverse Gruppenführungen bis 25 Personen werden angeboten, diese sind auch in unterschiedlichen Sprachen buchbar. Zum Beispiel ist die Führung „Ein erstes Kennenlernen“ für Erwachsene und Schüler ab der 5. Klasse geeignet, bei diesem Stadtrundgang erhalten Sie einen Überblick über die mehr als 1200-jährige Geschichte Paderborns und lernen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt kennen.

Das Angebot der Gruppenführungen ist wirklich sehr umfangreich und kann an dieser Stelle nicht detailliert aufgeführt werden, bei Interesse wenden Sie sich bitte an die Touristinformation der Stadt wo Sie diese auch buchen können. Natürlich haben Sie auch die Möglichkeit die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Besorgen Sie sich einfach einen Plan mit der entsprechenden Wegbeschreibung in der Touristinformation oder laden Sie sich alternativ die Actionbound-App „Paderborn entdecken“ auf Ihr Tablet oder Smartphone und lassen Sie sich so durch die Innenstadt leiten.

Die Fußgängerzone in Paderborn
Die Busdorfkirche

Auch zum Einkaufen ist Paderborn bestens geeignet. In den Fußgängerzonen der Stadt wartet ein breit gefächertes Angebot an kleinen und großen Geschäften auf Kundschaft, hier findet jeder das für ihn passende Angebot. Größere Einkaufzentren befinden sich am Südring nahe der Universität, am Frankfurter Weg und im Gewerbegebiet Dören.

Mittwochs und samstags werden am Dom jeweils Wochenmärkte abgehalten, ein ökologischer Wochenmarkt ist der freitags von 14 bis 18 Uhr stattfindende „Paderborner Palavermarkt“, hier werden ökologische und fair gehandelte Produkte aus Entwicklungsländern angeboten.

Paderborner Touristinformation
Der Marienplatz in Paderborn

Dom St. Maria, St. Liborius und St.Kilian

Schon vom weiten ist der Paderborner Dom St. Maria, St. Liborius und St. Kilian zu sehen. Er stammt im wesentlichen aus dem 13. Jahrhundert wobei Teile von Vorgängerbauten aus dem 11. und 12. Jahrhundert mit verbaut wurden. Die dreischiffige Hallenkirche ist über 100 Meter lang, der Westturm ist über 90 Meter hoch und schon von weitem zu sehen. Die Krypta der Kirche ist mit ihren 32 Metern Länge und der 12 Meter langen Breite eine der größten in Deutschland, hier werden die Reliquien des heiligen Liborius, dem Schutzpatron der Stadt, aufbewahrt.

Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten des Doms zählen das Paradiesportal, die Piéta, der gotische Hochaltar, die Doppelmadonna, das Grabmahl des Fürstbischofs Dietrich IV. von Fürstenberg und die Kanzel im Régence-Stil. Die Paderborner Domorgel, ein Orgeltrias bestehend aus Turm-, Chor- und Kryptaorgel mit insgesamt 151 Registern ist die drittgrößte Kirchenorgel Deutschlands. Diverse Orgelkonzerte im Dom werden über das ganze Jahr verteilt angeboten, besonders zu erwähnen ist das Paderborner Orgelfestival mit hochkarätigen internationalen Künstlern welches im Jahre 2017 zum 3. Male stattfindet.

Insgesamt vier Chöre wirken am Paderborner Dom, darunter der im Jahre 1889 gegründete Domchor, ein Knabenchor. Über das Dombüro können öffentliche Führungen oder auch Gruppenführungen gebucht werden. Die öffentlichen Führungen werden gegen eine geringe Gebühr angeboten und dauern etwa eine Stunde. Führungen finden nicht am Karsamstag, dem Samstag vor Pfingsten, während der Liboriwoche und an Heiligabend statt.

Der Hohe Dom St. Maria, St. Liborius, St. Kilian
Westwerk der Abdinghofkirche

Museum in der Kaiserpfalz

In unmittelbarer Nähe des Domes befindet sich das Museum in der Kaiserpfalz, welches Funde aus karolingischer, ottonischer und sächsischer Zeit beherbergt und an der Stelle steht an der im Jahre 1964 die Grundmauern einer Pfalzanlage aus dem 8. Jahrhundert aus der Zeit Heinrichs II. gefunden wurden und die zur heutigen Bausubstanz des Museums gehören.

Direkt neben dem Museum wurden ebenfalls im Jahre 1964 die Umrisse einer Kaiserpfalz Karls des Großen gefunden welches einer Sensation war und die Fachwelt staunen ließ. In der Dauerausstellung werden Funde aus Paderborn und Westfalen aus der Zeit des 6. bis 12. Jahrhunderts gezeigt, komplettiert wird das Angebot von diversen Sonderausstellungen. Ein umfangreiches Angebot an Führungen für Kindergärten und Schulen, Familien und Menschen mit Handicap sowie Ferienprogramme und die Möglichkeit Kindergeburtstage zu feiern machen das Museum zu einer Attraktion.

Museum in der Kaiserpfalz
Fußgängerzone an der Touristinfo

Rathaus Paderborn

Eine weitere herausragende Sehenswürdigkeit ist das im Stile der Weserrenaissance erbaute Rathaus. Es entstand in der Zeit von 1613 bis 1620 im Auftrag des Fürstbischofs Dietrich wobei der aus dem Jahre 1473 stammende Vorgängerbau mit einbezogen wurde. Typisch für die damalige Baukunst sind die drei Giebel und die vielen Fenster im Obergeschoss.

In den Jahren 1870 bis 1878 wurde das Rathaus aufgrund der schlechten Bausubstanz grundlegend saniert und im Jahre 1945 durch den zweiten Weltkrieg bis auf die Außenmauern zerstört. Doch schon 1946 begann der Wiederaufbau des Gebäudes der bis 1958 dauerte. Finanziert wurde der Wiederaufbau durch eine Lotterie. Heute dient das Gebäude als Versammlungsort des Paderborner Rates und für Empfänge und Festakte, außerdem ist hier das Standesamt beheimatet.

Das Rathaus im Stile der Weserrenaissance
Bartholomäuskapelle, Kaiserpfalz und Dom

Die Bartholomäuskapelle

Die um das Jahr 1017 herum erbaute Bartholomäuskapelle gilt als die älteste Hallenkirche in Deutschland und beeindruckt besonders durch ihre Akustik. Die Kapelle befindet sich direkt hinter dem Dom am Eingang zum Museum in der Kaiserpfalz und wurde von Bischof Meinwerk in Auftrag gegeben und von griechischen Bauleuten im byzantinischen Stil errichtet.

Anders als viele andere Gebäude der Stadt ist sie im Laufe ihrer tausendjährigen Geschichte fast nie beschädigt worden und ist seit 1963 im ursprünglichen Zustand. Die im Jahre 1978 von H.G. Bücker gestaltete Bronzetür gibt Einblick in die Zeit des Bischofs Meinwerk. Heute ist die Kapelle das bedeutendste kunstgeschichtliche Bauwerk der Stadt Paderborn.

Einkaufen und genießen in der Fussgängerzone in Paderborn
Die Alexiuskapelle

Benediktinerkloster Sankt Peter und Paul

Oberhalb des Paderquellgebietes erhebt sich die doppeltürmige Abdinghofkirche, die zum Benediktinerkloster Sankt Peter und Paul gehört. Die Gründung des Klosters geht auf Bischof Meinwerk von Paderborn zurück der zur Krönung Kaiser Heinrich II. in Rom im Jahre 1014 weilte als im kaiserlichen Lager die Pest ausbrach. Nach geglückter Rückkehr gelobte er der Stadt ein Benediktinerkloster zu stiften. 1016 wurde der Grundstein des Klosters gelegt, 1023 wurde die Krypta geweiht, 1031 die Klosterkirche.

Kloster und Kirche erhielten wertvolle Ausstattungsgegenstände aus dem Privatbesitz des Bischofs. Der Name Abdinghof leitet sich ab aus curia abbatis was „Hof des Abtes“ bedeutet. Nach dem Tod von Bischof Meinwerk im Jahre 1036 wurde dieser auf seinem Wunsch hin in der Krypta der Kirche beigesetzt, seit 1958 befindet sich sein Sarkophag allerdings in der Busdorfkirche. Ein Stadtbrand im Jahre 1058 zerstörte neben dem Dom auch die Abdinghofkirche welche neu gebaut und von Bischof Poppo 1078 geweiht wurde.

Ende 1945 wurden bei einem Bombenangriff die Kirche und das Kloster zerstört, der Wiederaufbau der Kirche erfolgte durch Unterstützung von Gläubigern beider Konfessionen so dass die Kirche am 17. März 1951 und die Krypta am 25. Dezember 1957 wiedereingeweiht werden konnten. Insgesamt 51 Äbte standen dem Kloster in seiner Geschichte vor, Bedeutung erhielt es durch wichtige Kirchenschätze sowie u.a. durch seine Bibliothek und eine Werkstatt für Buchmaler und Buchbinder.

Direkt hinter der Abdinghofkirche auf dem Weg Richtung Dom befindet sich die Alexiuskapelle im Garten des Michaelisklosters. Sie wurde nach niederländischem Vorbild  zwischen 1670 und 1673 durch den Abt des Abdinghofklosters errichtet und dient heute aufgrund der guten Akustik als Veranstaltungsort für Konzerte.

Die Abdinghofkirche
Der Neptunbrunnen

Adam und Eva Haus

Eines der schönsten Fachwerkhäuser der Stadt ist das Adam-und-Eva-Haus, ein um das Jahr 1560 herum errichtetes dreigeschossiges Fachwerkgiebelhaus mit vielen Schnitzereien. Das älteste Bürgerhaus der Stadt beherbergte von 1977 bis 2015 das Museum für Stadtgeschichte. Das Haus wurde im Stile der Weserrenaissance errichtet, das Schnitzfries erzählt von rechts nach links gesehen den Sündenfall und die Vertreibung Adam und Evas aus dem Paradies.

Im Laufe der Jahrhunderte wechselten die Besitzer immer wieder, der letzte private Besitzer konnte die Kosten für den Erhalt des Hauses nicht mehr aufbringen und die Stadt wollte 1971 das Haus übernehmen um es vor dem Verfall zu retten. Noch vor der Übernahme brach ein Feuer aus das den Dachstuhl und den rückwärtigen Teil des Gebäudes zerstörte während die wertvolle Fassade von den Flammen verschont blieb. Nachdem 1972 der Kaufvertrag unterzeichnet wurde lies die Stadt das Gebäude in der ursprünglichen Form des 16. Jahrhunderts restaurieren.

Die Busdorfkirche in Paderborn
Das Gymnasium Theodorianum gehört es zu den zehn ältesten noch bestehenden Schulen im deutschen Sprachraum

Busdorfkirche und Gaukirche St. Ulrich

Am Busdorf steht die Busdorfkirche, die Bischof Meinwerk erbauen ließ und 1036 weihte. Die Kirche entstand nach dem Vorbild der Grabeskirche in Jerusalem, vom ursprünglichen Achteckbau mit seinen vier Flügeln sind heute noch die beiden Rundtürme und der Westflügel erhalten geblieben. Im Jahre 1289 wurde die Kirche durch einen Brand zerstört und gegen Ende des 13. und dem Beginn des 14. Jahrhunderts wiederaufgebaut.

Der Kreuzgang der Kirche wird gerne von den Einwohnern der Stadt als Abkürzung genommen um von der Innenstadt in Richtung Busdorfwall zu gelangen. Zu den Sehenswürdigkeiten der Kirche zählen ein siebenarmiger Leuchter, aus dem 13. Jahrhundert stammen ein hölzernes Kruzifix sowie ein spätgotisches Sakramentshäuschen und ein Taufstein, außerdem verfügt die Kirche über Epitaphien aus dem 15. bis 18. Jahrhundert.

Eine weitere markante bzw. interessante Kirche ist die Gaukirche St. Ulrich mit ihrem achteckigen Turm. Aufgrund fehlender urkundlicher Beweise kann das Alter der Kirche nur geschätzt werden, ihre Entstehung wird aufgrund von Baustilvergleichen auf das Ende des 12. Jahrhunderts datiert. Im 14. Jahrhundert kamen die Ursulakapelle im Süden und die Kreuzkapelle im Norden dazu. Betreten wird die Kirche durch ein barockes Tor, erbaut vom fürstbischöflichen Baumeister Franz Christoph Nagel, es gilt als eines der „besten Barockfassaden Westfalens“.

Der Kreuzgang der Busdorfkirche
Gaukirche St. Ulrich

Die 200 Quellen der Pader

Mitten in der Stadt am Abdinghof liegen die 200 Quellen der Pader, Deutschlands kürzestem Fluss, die bereits nach vier Kilometern bei Schloss Neuhaus in die Lippe fließt. Aus den rund 200 Quellen strömen durchschnittlich 5000 Liter Wasser pro Sekunde und bilden damit das stärkste deutsche Quellgebiet.

Die Pader wird gespeist von sechs Flußarmen die aus sechs ummauerten Quellbecken entspringen und die die Namen „Warme Pader“, „Dammpader“, „Börnepader“, „Rothobornpader“, „Dielenpader“, „Maspernpader“ und „Augenpader“ tragen. An der warmen Pader stehen Bronzefiguren von sieben Waschfrauen die an die Zeit erinnern als die Pader zum Waschen und Bleichen genutzt wurde, zugleich fand hier ein Austausch von Neuigkeiten statt. Sie stellen ein Stück Stadtgeschichte dar.

Das Paderquellgebiet am Abdinghof in Paderborn
Bronzefiguren im Paderquellgebiet

Schloss Neuhaus

Im Paderborner Stadtteil Schloss Neuhaus steht das gleichnamige Wasserschloss das zu den bedeutendsten Wasserschlössern Westfalens zählt. Die Vierflügelanlage mit ihren runden Türmen wurde im 16. Jahrhundert im Stile der Weserrenaissance erbaut wobei die Ursprünge des Schlosses auf das 14. Jahrhundert zurückgehen. Es liegt am Zusammenfluss von Alme, Lippe und Pader. Bis ins Jahr 1802 diente das Schloss den Paderborner Fürstbischöfen als Residenz.

Anlässlich der Landesgartenschau im Jahre 1994 wurden das Schloss sowie die Nebengebäude restauriert, im barocken Marstall der aus dem 18. Jahrhundert stammt sind heute das Naturkundemuseum und das Kunstmuseum der Stadt untergebracht. Im angeschlossenen Barockgarten finden von Mai bis Oktober eine Vielzahl kultureller Veranstaltungen statt.

Schloss Neuhaus
Barocker Marstall von Schloss Neuhaus

Museen in Paderborn

Paderborn verfügt über eine Vielzahl interessanter Museen. Das Heinz Nixdorf Museum zeigt auf einer Fläche von 6000 Quadratmetern die Geschichte der Informationstechnik „von der Erfindung der Zahl und Schrift in Mesopotamien über alte Rechen-, Schreib- und Buchungsmaschinen bis zu neuesten Entwicklungen der Computertechnik“. Es ist das größte Computermuseum der Welt.

Das Kaiserpfalzmuseum „gibt einen Einblick in die Geschichte Paderborns und Westfalens des 6. bis 12. Jahrhunderts“ wobei der Schwerpunkt auf der Pfalz von Karl dem Großen liegt, der ersten und einzigen in Sachsen. Das Diözesanmuseum zeigt Exponate sakraler Kunst des 11. bis 20. Jahrhunderts. Komplettiert wird das Angebot von regelmäßigen Sonderausstellungen zu Themen aus den Bereichen christlicher Kunst und Kultur.

Der Neuhäuser Schlosspark
Innenhof von Schloss Neuhaus

Im Deutschen Traktoren- und Modellautomuseum sind 120 Original-Traktoren ausgestellt die einen Überblick über die Entwicklung dieser Maschinen gibt. Darüber hinaus ist hier eine Sammlung von rund 10.000 Modellfahrzeugen, bestehend aus Autos, Lastkraftwagen und Traktoren, ausgestellt.

Das Schulmuseum gibt Einblicke in die über 1200-jährige Schulgeschichte Paderborns, das Kunstmuseum im Marstall beherbergt die Städtischen Kunstsammlungen.

Das Gymnasium Theodorianum
Schlosshalle Paderborn

Der Lippesee

Beliebtes Naherholungsgebiet der Stadt ist der Lippesee im Stadtteil Sande, ein aus Kiesabgrabungen entstandener etwa 90 Hektar großer Freizeitsee. Rund um den See führt ein sieben Kilometer langer Rundweg mit zahlreichen Aussichtsplätzen auf den See der zum Wandern oder Radfahren einlädt.

Das Freizeitangebot ist groß, Wassersportler können hier Segeln oder Surfen, Kanu- und Tretbootfahren. Ein Skaterpark ist Treffpunkt für Inlinefans, verschiedene Ballsportplätze für Beachvolley- oder Handball sowie Fußball warten auf Ballsportfreunde, am Nord-Ost-Ufer befinden sich Spielplätze sowie ein Grillplatz, auch Minigolf und Tennis kann hier gespielt werden, das Angebot ist wirklich groß. Für Übernachtungsmöglichkeiten sorgen Ferienhäuser und ein Campingplatz.

Kaiserpfalz Paderborn
Das Paderquellgebiet

Paderborner Land

Auch das Paderborner Land lockt mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Das Viadukt in Altenbeken östlich von Paderborn ist mit 482 Meter Länge die längste Kalksandsteinbrücke Europas. Ebenfalls östlich von Paderborn liegt Bad Lippspringe die „Staatlich anerkanntes Heilbad“ als auch „Heilklimatischer Kurort“ mit dem Prädikat „Premium Class“ ist.

Südlich von Paderborn liegt bei Bad Wünnenberg die Aabach-Talsperre, südwestlich von Paderborn liegt die Wewelsburg in Büren – Deutschlands einzige Dreiecksburg. Bei Hövelhof nördlich von Paderborn liegen die Quellen der Ems, hier kann ein Informationszentrum besichtigt werden. In Salzkotten westlich von Paderborn ist das 50 Meter lange Gradierwerk erster Anziehungspunkt der Stadt.

Viele Radwege, regional und überregional, warten auf Radfahrer die Paderborn als auch das Paderborner Land entdecken wollen. Erwähnt seien z. B. die Paderborner Rundtour die auf einer Länge von rund 70 Kilometer in einem Bogen um die Stadt führt. Die Paderborner Seentour führt auf einer Länge von rund 26 Kilometer vorbei an sieben Seen. Die Paderborner Landtour ist eine über 250 Kilometer lange Entdeckungsreise durch das Paderborner Land und verbindet alle Städte und Gemeinden dieser Region miteinander.

Die „LandesGartenSchau-Route“ verbindet auf einer Länge von rund 200 Kilometer sechs Parkanlagen miteinander die für Landesgartenschauen in Nordrhein-Westfalen entstanden sind. Die Römer-Lippe-Route verläuft auf mehr als 400 Kilometern auf den Spuren der Römer von Detmold aus bis nach Xanten. Auf alten Hansewegen führt die „BahnRadRoute Weser-Lippe“ auf über 300 Kilometern von Bremen bis nach Paderborn. Der EmsRadweg führ auf rund 380 Kilometern von den Emsquellen bis Hövelhof bis zur Mündung der Ems in die Nordsee bei Emden.

Das Eisenbahnviadukt in Altenbeken
Die Aabach-Talsperre