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Deutschland, Skandinavien und Traumziele der Erde 

Der Osterwald bildet zusammen mit dem kleinen Deister und dem Nesselberg eine geschlossene Gruppe drei aneinandergrenzender Gebirgszüge zwischen Coppenbrügge, Eldagsen und Elze. Höchste Erhebung ist der 419 Meter hohe Berg Fast, der höchste aller drei Erhebungen. Der gleichnamige Ort Osterwald, Ortsteil der Gemeinde Salzhemmendorf, liegt am Südhang, die Waldflächen des Höhenzuges reichen bis in den Ort hinein. Fast 400 Jahre lang prägte der Bergbau das Leben im Ort.

Erstmals wurde Osterwald am 29. Dezember 1585 in einer Urkunde erwähnt.1584 fiel das Herzogtum Calenberg für einige Jahrzehnte an das Herzogtum Braunschweig. Herzog Julius soll sich über den Stand des Bergbaus in seinem neu erworbenen Gebiet informiert haben. Ein Bericht des Oberzehntners Sander erwähnt unter anderem auch das „Osterwaldische Kollen Berckwerck“.

Einer Sage nach ritt Herzog Julius von Braunschweig auf dem Weg nach Salzhemmendorf auch durch den Osterwald, dabei sollen die Pferde während einer Rast im Wald schwarze Steinkohle freigescharrt haben. Dadurch kam es zu der Gründung des Ortes durch die Bergleute. Neben dem Bergwerk befanden sich im Ort eine Glashütte, eine Ziegelei sowie Kalk- und Sandsteinbrüche. Spuren davon sind noch heute zu finden.

Die Ortschaft Osterwald am gleichnamigen Höhenzug
Das alte Herrenhaus der „Lauensteiner Glashütte“

Bergbau und Freilichtbühne in Osterwald

In der Ära des Bergmeisters Hartleben sin die Anfänge des Hüttenstollens zu finden der ab 1833 den Bergbau am Osterwald systematisch erneuerte und ausbaute. Hartleben schuf so die Grundlage für die wenige Jahrzehnte andauernde Blütezeit da die einsetzende Industrialisierung für gute Absatzmöglichkeiten im Königreich Hannover bot. 1894 wurde der Betrieb ein erstes Mal ein gestellt, 1926 ein zweites mal. 1947 erhielt Bergrat Mauve die Genehmigung, im Hüttenstollen Steinkohle und Ton zu fördern, diese Betriebsphase dauerte bis 1954.

Von 1960 bis 1973 diente der Hüttenstollen nur noch als Wassergewinnungsanlage für den Ort Osterwald. Der Hüttenstollen wurde mit viel ehrenamtlicher Arbeit zum Besucherbergwerk ausgebaut. Das Besucherbergwerk lädt ein zu einer Zeitreise in eine faszinierende Welt unter Tage und vermittelt unter welchen Bedingungen die Bergleute ihrer schweren körperlichen Arbeit nachgingen. Das angeschlossene Museum rundet mit seiner Dauerausstellung zum Thema Bergbau einen Besuch in die Vergangenheit ab.

Die Freilichtbühne Osterwald sorgt seit 1950 mit ca. 50 Aufführungen pro Jahr eines engagierten Amateurtheaters für Begeisterung. Ca. 24 Aufführungen für Kinder und ca. 14 Abendvorstellungen sowie ein „Winterstück“, das um den Jahreswechsel bis zu zehnmal aufgeführt wird, sind zu einem festen Bestandteil im Veranstaltungskalender am Osterwald geworden. Die Vorstellungen finden vom letzten Maiwochenende bis zum ersten Septemberwochenende statt.

Eingang zum Hüttenstollen in Osterwald
Die Freilichtbühne Osterwald

Kloster Wülfinghausen und Wandern

Das an der Ostseite des Osterwaldes gelegene Kloster Wülfinghausen, im Jahr 1236 als Augustinerinnenkloster gegründet, lädt u.a. zu Seminaren und Einkehrtagen ein, es werden auch Führungen durch Gebäude und Garten angeboten.

Die Anlage besteht aus dem nebeneinander liegenden Kloster und dem Klostergut. Das Kloster wird seit 1994 von sieben Schwestern einer evangelischen Communität bewohnt. Das Kloster auf Zeit ist für Menschen gedacht die sich eine Auszeit vom Alltag nehmen möchten und die Stille suchen, diese Auszeit ist im Kloster für bis zu sechs Monate möglich. Das Kloster wird seit 1994 von sieben Schwestern einer evangelischen Communität bewohnt.

Etwa 1 km westlich des Klosters Wülfinghausen befindet sich auf einem spornförmigen Ausläufer des Osterwaldes die Barenburg. Die Wallburganlage liegt in einer strategisch günstigen Lage, da zwei Seiten durch schroff abfallende Felswände und Hänge auf natürliche Weise gesichert sind. Die südliche Seite ist durch einen 300 Meter langen Steinwall geschützt. Das genaue Alter der Anlage ist nicht bekannt, die Errichtung der Anlage wird in der vorrömischen Eiszeit vermutet.

Viele Wanderparkplätze laden dazu ein den waldreichen und bis zu 420 Meter hohen Osterwald zu Fuß zu erobern. Viele Aussichtspunkte bieten schöne Ausblicke zu den gegenüberliegenden Höhenzügen des Ith´s und des Thüster Berges, von der Nordseite reichen die Ausblicke bei schönem Wetter bis nach Hannover.

Das Kloster Wülfinghausen
Die Klosterkirche des Klosters Wülfinghausen