Obernkirchen
Die Stadt Obernkirchen liegt etwa 7 Kilometer östlich von Bückeburg am Rande des waldreichen Höhenzuges Bückeberg, der den größten Teil des Stadtgebietes einnimmt. Obernkirchen, die nördlichste Bergstadt Deutschlands, hat etwa 10.000 Einwohner, die neben der Kernstadt in vier angeschlossenen Ortsteilen leben. Bei seiner Gründung hieß die Stadt Overenkerken, was so viel wie „die obere Kirche“ bedeutete und auf die Gründung des Klosters durch Bischof Werner von Minden im Jahre 1167 zurückgeht. Zeitgleich wurde die Stiftskirche „St. Marien“ erbaut, von der heute noch das Westwerk mit den Kirchturmspitzen vorhanden ist, während das Kirchenschiff nach einem Brand im 13. Jahrhundert abgerissen und durch eine gotische Hallenkirche ersetzt wurde.
Kaiser Friedrich Barbarossa verlieh dem Kloster Obernkirchen im Jahre 1181 die Marktrechte, zur Erinnerung daran findet jedes Jahr der traditionelle Herbstjahrmarkt, der auch „Barbarossa Markt“ genannt wird, statt. Bekannt wurde Obernkirchen durch den Abbau von Sandstein, der in vielen berühmten Bauwerken in der ganzen Welt Verwendung fand, darunter sind etwa der Kölner und der Aachener Dom, das Bremer Rathaus, der Königliche Palast in Amsterdam, das Weiße Haus in Washington D.C. und viele mehr. Da der Sandstein über die Weser abtransportiert wurde erhielt er auch die Bezeichnung „Bremer Stein“.
Neben dem Sandstein wurde auch ab dem Ende des 15. Jahrhunderts Kohle abgebaut der in ganz Norddeutschland begehrt war. Das machte die Stadt zum industriellen Herzen Schaumburgs, Obernkirchen war bis zum Ende des Steinkohleabbaus im Jahre 1960 Verwaltungssitz des „Gesamtbergamtes Obernkirchen-Barsinghausen“. Bekannteste Persönlichkeit der Stadt ist August Oetker, der Erfinder des Backpulvers, der hier im Jahre 1862 geboren wurde und Begründer der heutigen Oetker-Gruppe ist.