Naturwunder Trollfjord
Der Trollfjord ist einer der berühmtesten norwegischen Fjorde. Hoch im Norden gelegen, ist er verhältnismäßig gesehen nur eine Miniatur-Ausgabe der großen Meeresarme im Süden des Landes, aber nicht weniger beeindruckend. Der nur 2 Kilometer lange Fjord steht den bis zu 200 km in das Land reichenden Schwestern in Sachen Naturschönheit nichts nach.
Trollfjord - Klein und dennoch gigantisch
2 Kilometer lang. Für einen norwegischen Fjord eigentlich nur ein Witz. Die Einfahrt ist eine Enge von gerade 100 Metern Breite, durch welche sich die Hurtigruten-Schiffe an die breiteste Stelle von 800 Metern manövrieren, um zu wenden. Spätestens an den umgebenden Bergen wie dem Trolltindan mit über 1000 Meter Höhe endet der Minimalismus. Steile Felswände säumen die Einfahrt in den Fjord, Wasserfälle stürzen herab und schillern bei Sonnenschein in allen Regenbogen-Farben.
Dieser Fjord beeindruckt, gerade wenn der Besucher schon einmal große Fjorde wie den Sognefjord, den Nordfjord oder den Hardangerfjord gesehen hat. So ähnlich und doch ganz anders.
Der kleine Streit um den Trollfjord
Um den Fjord gibt es einen augenzwinkernd geführten Streit zwischen den Bewohnern der Inselgruppen der Lofoten und jenen der Vesteralen. Beide beanspruchen den Touristenmagneten für sich, gehört er doch geographisch zu den Lofoten und wird andererseits von den Vesteralen verwaltet.
Wikipedia nennt den Fjord die Grenze zwischen den Inselgruppen, belassen wir es dabei und erfreuen uns an der wieder einmal von der Natur gebotenen, einzigartigen Landschaft. Ausflüge zum Trollfjord werden von verschiedenen Anbietern geboten, der Klassiker ist natürlich an Bord einer der Hurtigruten-Schiffe in den Fjord zu fahren, eines davon trägt als MS Trollfjord sogar seinen Namen.
Der Fjord ist der absolute Höhepunkt der Naturlandschaften in Nordnorwegen. Abgesehen vom Nordkap natürlich, aber da ist der perfekte Besuch stark wetterabhängig.
Touren auf dem Wasser zum Trollfjord
Fahrten werden mit Fischkuttern und Schnellbooten von Svolvear aus angeboten. Wir entschieden uns beim letzten Besuch für einen ortsansässigen Fischer, um mit einem kleinen Kahn den Fjord möglichst genau unter die Linse nehmen zu können. Zum Glück spielte das Wetter mit und so gelangten wir sicher vom gegenüberliegenden Ufer über den Raftsund zum Trollfjord.
Solche Aktionen sind allerdings nur bedingt empfehlenswert, wenn das Wetter umschlägt, wird das Boot zur Nussschale. Gehen Sie bitte kein Risiko ein. Hier in Nordnorwegen bestimmt die Natur das Verhalten der Menschen. Der Raftsund kann für ein kleines Boot schnell gefährlich werden.
Die Einfahrt in den geheimnisvollen Fjord wird durch kleine Inseln verdeckt, den die Kreuzfahrtschiffe südlich umschippern müssen. An nahezu lotrechten Felswänden entlang geht es in die mit 100 Metern Breite engste Passage des Trollfjords. Die mächtige Nordwand bleibt im Gedächtnis.
Bei günstigen Bedingungen kommt man einigen tierischen Bewohnern des Fjordes sehr nahe. Unser Führer holte zur näheren Betrachtung vorsichtig einen „Essbaren Seeigel“, von einem der unter Wasser liegenden Steine ins Boot. Diese werden auch gezüchtet und dann hauptsächlich nach Japan exportiert, mir sind die kleinen Burschen frei hier im Fjord lieber als irgendwie auf einem Teller angerichtet.
Darum ließen wir dieses fotogene Geschöpf auch postwendend in sein Element zurück und suchten im Wasser nach weiteren Bewohnern des Trollfjordes. Bunte Seesterne und einige Seevögel, wie Möwe und auch den Seeadler, kann man hier antreffen.
Einen perfekten Tag zu verbessern ist nicht ganz einfach. Als wir den Fjord verließen, tauchte im Raftsund aber noch ein Schiff der Hurtigruten auf. Durch die unverwechselbare Farben sofort erkennbar, mussten wir allerdings noch eine Weile warten, bis wir das Schiff identifizieren konnten. Es war die Polarlys.
Wenn Sie die Gelegenheit haben, einmal die Lofoten kennenzulernen, sollte dieser Fjord unbedingt einen festen Platz in Ihrem Reiseplan finden.