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Korbach, die goldene Stadt des Waldecker Landes

In der Ferienregion Waldecker Land liegt die Nordhessische Stadt Korbach mit seiner gut erhaltenen Altstadt. Korbach bestand früher aus Altstadt und Neustadt die durch eine Mauer voneinander getrennt waren und jeweils einen eigenen Rat und Bürgermeister hatten. Die Vereinigung beider Städte erfolgte erst im Jahre 1377.

Korbach liegt etwa 60 Kilometer von Kassel und Marburg und etwa 70 Kilometer von Paderborn entfernt. Heute leben etwa 25.000 Einwohner in der Stadt, die aus 14 Ortsteilen besteht. Korbach wird auch als „goldene Stadt“ des Waldecker Landes bezeichnet.

Erleben Sie eine Stadt mit Kontrasten, auf der einen Seite eine mittelalterliche Altstadt mit vielen sehenswerten Fachwerkhäusern und auf der anderen Seite eine moderne Stadt mit Fußgängerzone, die mit ihren Kaufhäusern und Fachgeschäften zu einem Stadtbummel einlädt. Früher war Korbach die einzige Hessische Hansestadt, seit April 2013 ist Korbach Mitglied des neuzeitlichen Hansebundes und darf sich somit „Hansestadt“ nennen.

Das Alte Rathaus
Das Gotische Lagerhaus

Kurzgeschichte der Stadt

Dank seiner günstigen Lage war Korbach schon sehr früh eine bedeutende Stadt lag sie doch an alten Heer- und Handelsstraßen. An der Stelle der heutigen Kilianskirche soll früher ein sächsischer Edelhof gestanden haben der im Jahre 772 von Karl dem Großen in Besitz genommen und in einen fränkischen Königshof umgewandelt wurde.

Im Jahre 980 wurde Korbach als „Curbecki“ erstmals urkundlich erwähnt, im Jahre 1188 erhielt Korbach das Soester Stadtrecht und war im Jahre 1469 als einzige hessische Stadt dem Bund der Hanse angegliedert. Ein großer Brand im Jahre 1664 vernichtete die meisten Wohnhäuser der Stadt, lediglich ein Haus aus dem Jahre 1593 ist heute noch erhalten geblieben.

Ende des 19. Jahrhunderts erreichte die Stadt eine erste wirtschaftliche Blüte was vor allem der Eröffnung der Twistetalbahn zu verdanken war die im Jahre 1897 eine Verbindung nach Kassel bot. In den beiden Weltkriegen blieb die Stadt vor Zerstörungen weitgehend verschont.

Der Pranger auf dem Altstädter Marktplatz
Der Wollweberturm war ein Teil der Stadtbefestigung

Korbach - Anreise und Touristeninformation

Korbach ist über die Bundesstraßen 251 und 252 zu erreichen, die nächstgelegene Autobahn ist die A44, über die Anschlußstellen „Diemelstadt“ (B 252) und Zierenberg (B 251) gelangen Sie in die Stadt.

Korbach ist an das Bahnnetz der Deutschen Bahn angeschlossen, Züge nach Kassel verkehren im Stundentakt. Fernbusse fahren von vielen Deutschen Städten aus nach Korbach. Der Flughafen Paderborn-Lippstadt ist etwa 50 Kilometer entfernt, Korbach selber verfügt über einen kleinen Sportflugplatz mit einer 600 Meter langen Graspiste.  

Die Landschaft an der Korbacher Spalte
Teich im Stadtpark

Wer Korbach kennenlernen möchte kann eine der Stadtführungen buchen. Die „Allgemeine Stadtführung“, ein Rundgang durch die Altstadt Korbachs, ist sowohl für Einzelpersonen als auch für kleine Gruppen ohne Voranmeldung buchbar. Diese Führung wird von April bis Oktober jeweils dienstags um 14.30 Uhr und samstags um 10:30 Uhr durchgeführt. Die gebührenpflichtige Führung dauert ca. 1,5 Stunden, Treffpunkt ist die Touristinformation am Rathausvorplatz.

Hier können auch weitere interessante Führungen gebucht werden. Die Touristinformation bietet eine breite Palette an touristischen Dienstleistungen an, sie ist montags bis freitags von 10 – 17 Uhr und samstags von 10 – 13 Uhr geöffnet, Sonn- und Feiertags ist geschlossen. Wer die Stadt auf eigene Faust entdecken will der kann der im Boden eingelassenen Goldspur folgen die entlang zahlreicher Sehenswürdigkeiten der Stadt führt.

Eine Karte mit Übersichtsplan und zahlreichen Erläuterungen ist in der Tourist-Information erhältlich. Außerdem bietet Korbach entlang der Goldspur sowie in der Fußgängerzone kostenlosen Internetzugang (Free WiFi Korbach) an.

Die Goldspur in Korbach
Das Alte Rathaus in Korbach

Alte Landesschule und Altes Rathaus

Das Gebäude der Alten Landesschule steht auf den Grundmauern der Klosterkirche des ehemaligen Franziskanerklosters Korbach das von 1487 bis 1566 bestand. Durch die Einführung der Reformation in der Grafschaft Waldeck wurde das Kloster nicht mehr benötigt und 1579 zog in die Gebäude des ehemaligen Klosters die Alte Landesschule ein, eine Gelehrtenschule in der die klassische, humanistische Bildung und die Sprachen Latein und Griechisch im Vordergrund standen. 

Im siebenjährigen Krieg, im Jahre 1760, wurde das Gebäude des Klosters zerstört. Fürst Friedrich Karl August von Waldeck und Pyrmont ließ in den Jahren 1770 bis 1774 auf den Grundmauern der Klosterkirche ein neues Schulgebäude errichten das 1773 eingeweiht wurde und den Namen „Fridericianum“ erhielt. Bis 1936 war hier das Gymnasium der Stadt untergebracht welches 1971 in modernere Gebäude verlegt wurde. Heute sind in der Alten Landesschule die Kreisvolkshochschule sowie eine Abteilung der Beruflichen Schule untergebracht.

Die Alte Landesschule in Korbach
Die Alte Landesschule

Eines der bedeutendsten Gebäude der Stadt ist das Alte Rathaus von 1377 das auf der Grenze zwischen Alt- und Neustadt steht. Beim großen Stadtbrand im Jahre 1664 wurde das Gebäude zerstört, lediglich die äußeren Mauern und der gotische Treppengiebel der Südseite blieben erhalten. Der Wiederaufbau erfolgte in den Jahren 1702 bis 1706.

Eine Kopie der Figur des Korbacher Rolands die als Symbolfigur für die mittelalterliche Gerichtsbarkeit gilt und einst auf dem Altstädter Marktplatz stand wurde 1937 an die Nordwestecke des Rathauses versetzt nachdem sie über 300 Jahre in Vergessenheit geraten war. Das Original des Korbacher Rolands befindet sich im Foyer des Rathauses.  

Das Alte Rathaus in Korbach
Fachwerkhäuser gegenüber dem Rathaus

Altstädter Marktplatz

Der Altstädter Marktplatz war im Mittelalter das Zentrum Korbachs, hier kreuzten sich zwei wichtige Fernhandelsstraßen. Am Marktplatz wurde früher Handel getrieben, es wurden aber auch Gerichtsurteile vollstreckt. Hier können Sie einen Pranger mit Halseisen besichtigen auf dem Straftäter zur Schau gestellt wurden.

Andere Delinquenten die z.B. dem Vergehen der üblen Nachrede überführt wurden bekamen zwei schwere Schandsteinen umgehängt und wurden durch die Straßen geführt wo sie dem Spott der Einwohner ausgesetzt waren. Am Marktplatz wurden auch die Urteile für schwere Verbrechen vollstreckt, es wurde enthauptet oder aber auch während der Zeit der Hexenverfolgung Täter verbrannt.

Das letzte Urteil soll 1811 an einer Frau vollstreckt worden sein die Bohnen gestohlen hatte, sie wurde durch die Stadt geführt und anschließend für zwei Stunden an den Pranger gestellt.

Der Altstädter Marktplatz in Korbach
Der Pranger am alten Marktplatz

Das Gotische Lagerhaus

Korbachs größtes Steinhaus ist ein Gotisches Lagerhaus das sowohl als Wohn- als auch als Lagerhaus genutzt wurde. Vermutlich wurde es um 1330 von einem Kaufmann errichtet. Über den zwei Wohnetagen befinden sich drei Lagergeschosse. 1926 erwarb die Stadt das Gebäude, bis 1955 diente es als Jugendherberge, heute wird es von der Schützengilde Korbach genutzt.

Das Gotische Lagerhaus
Das Stechbahn Kriegerdenkmal in Korbach

Zur Erinnerung an die Korbacher Nachtwächter wurde 1977 eine Bronzefigurengruppe aufgestellt die auch gern als „Pulverköppe“ bezeichnet wird. Die Nachtwächter hatten die Aufgabe nachts durch die Straßen zu patrouillieren um für Ruhe und Ordnung zu sorgen sowie vor Dieben, Feuer und Feinden zu warnen.

Außerdem achteten Sie auf das ordnungsgemäße Verschließen der Stadttore. Nachtwächter gab es in Korbach bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts. Die Bronzefigurengruppe befindet sich in der Professor-Bier-Straße.  

Die Korbacher Nachtwächter
Die Korbacher Nachtwächter

Korbacher Spalte

Die Korbacher Spalte, eine etwa 20 Meter tiefe und 1 Kilometer lange Gesteinskluft, wurde 1964 entdeckt und gilt als die bislang zweitälteste Fossilien führende Spalte der Welt. Die Funde in der Spalte, Reste von Vorfahren der Säugetiere und von Sauriern, sind etwa 258 Millionen Jahre alt.

Tafeln im Info-Pavillion im Steinbruch und in der Überdachung der Spalte informieren über die Landschaft rund um Korbach das sich früher noch nahe des Äquators befand und die Vorfahren der späteren Dinosaurier und anderer Säugetiere.  

Die Korbacher Spalte
Der Info-Pavillion an der Korbacher Spalte

Gegenüber dem Alten Rathaus befindet sich die Stadtbücherei die in einem Fachwerkhaus untergebracht ist, einem Patrizierhaus aus dem 17. Jahrhundert, das auf der Stelle eines früheren Hochzeitshauses erbaut wurde. Im Siebenjährigen Krieg diente das Haus als Quartier für das Oberkommando der in Korbach und Umgebung untergebrachten Truppen.

Die Stadtbücherei ist in einem Fachwerkhaus untergebracht
Blick über den Rathausvorplatz auf die Häuser gegenüber

Die Stadtbefestigung von Korbach

Die Stadtbefestigung von Korbach, die noch vorhandenen Bestandteile gehören zu den ältesten Bauwerken der Stadt, bestand aus einem doppelten Stadtmauerring mit Wehrtürmen und Stadttoren. Anfang des 11. Jahrhunderts wurde mit dem Bau begonnen der Anfang des 15. Jahrhunderts vollendet wurde. Neben dem Tylenturm, ein im 13. oder 14. Jahrhundert errichteter Verteidigungsturm, sind noch das Enser Tor und der Wollweberturm erhalten geblieben.

Das Enser Tor wurde vermutlich um 1414 fertiggestellt, es war eines von 5 Toren durch die die Stadt betreten werden konnte. Früher wohnten die Torwächter in einem Torhäuschen neben dem Tor und waren dafür zuständig morgens die Tore zu öffnen und abends zu schließen sowie tagsüber den Torverkehr zu überwachen. Der Wollweberturm ist ebenfalls ein Teil der Stadtbefestigung und wurde 1505 erbaut.

Mit seinen drei Meter dicken Wänden und seiner Breite von 10 Metern war er wohl einer der mächtigsten Wehrtürme der Stadtbefestigung. Der Name leitet sich von der Wollweberzunft ab die den Turm und die angrenzenden Stadtmauern zu verteidigen hatten. Der Turm wurde 1900 zu Wohnzwecken umgebaut, heute befindet  sich im Turm ein Restaurant.

Das Enser Tor
Der Wollweberturm

Kirchen der Stadt

Die St. Kilianskirche war die Pfarrkirche der Altstadt, sie wurde über einer älteren romanischen Kirche im Stile einer westfälischen Hallenkirche erbaut. Der Bau der gotischen Kirche wurde 1335 mit dem Chor begonnen, der Turmoberbau folgte dann von 1380 bis 1392.

Bis 1685 trug der Turm einen gotischen Spitzhelm der auch höher als heute war und damit zum Zeitpunkt der Fertigstellung zu den 15 höchsten Kirchtürmen der Welt gehörte. Im Südportal der Kirche sind zahlreiche Figuren untergebracht. Zur Ausstattung der Kirche gehören eine Steinkanzel von 1370 sowie ein Kreuzigungsaltar des Korbacher Franziskanermalers aus dem Jahre 1527.

Die St. Kilianskirche war die Pfarrkirche der Altstadt
Die Violinenstraße mit St. Killian im Hintergrund

Die St. Nikolaikirche war die Pfarrkirche der Neustadt und wurde an der Stelle der früheren St. Nikolauskapelle errichtet. Die dreischiffige spätgotische Hallenkirche wurde Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut, der vorgebaute Westturm wurde dagegen schon 1359 errichtet.

Zur Ausstattung gehören u.a. ein Marienaltar des Korbacher Franziskanermalers von 1518 und ein barockes Grabepitaph für den Fürsten Georg Friedrich von Waldeck.  

Die St. Nikolaikirche war die Pfarrkirche der Neustadt
Die St. Nikolaikirche vom Parkplatz am Obermarkt aus gesehen

Weitere Ziele in und um Korbach

Das Wolfgang-Bonhage-Museum Korbach wurde nach dem früheren Bürgermeister Wolfgang-F. Bonhage benannt. Es wurde 1997 eröffnet und zeigt auf einer Ausstellungsfläche von 1.700 m² die Geschichte der Stadt und der Region.

Das Museum ist in einer Gruppe von vier historischen Gebäuden sowie einem modernen Erweiterungsbau untergebracht und stellt die in der Korbacher Spalte gefundenen Fossilien sowie Zeugnisse des historischen Goldbergbaus mit Schwerpunkt Gold-, Eisen- und Kupferbergbau aus. Das Museum gilt als besonders kinderfreundlich.

Eingang zum Stadtpark
Blick vom Stadtpark auf St. Killian

Rund um Korbach gibt es viele interessante Ausflugsziele zu entdecken. Der Edersee ist nur etwa 30 Kilometer entfernt. Nutzen Sie doch die Gelegenheit zu einem Besuch.

Einen besonders schönen Blick auf den See haben Sie von der Burg Waldeck. Der beliebte Wintersportort Winterberg im Hochsauerland ist auch nur in nur etwa 30 Kilometer Entfernung zu erreichen. Auch der 335 km² große Naturpark Diemelsee ist nicht allzuweit entfernt.

Das Amtsgericht in Korbach
Im Stadtpark