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Goslar - Stadt der Kaiser und Könige

Am Nordwestrand des Harzes liegt die Kaiserstadt Goslar. Wer diese Stadt besucht macht sich auf eine Reise in die Vergangenheit. Rund 1500 Fachwerkhäuser aus dem 15. bis 19. Jahrhundert sind Zeugen vergangener Zeiten und machen den Flair dieser Stadt, in der Kaiser und Könige residierten, aus.

Im Jahre 1992 wurden die Altstadt sowie das ehemalige Erzbergwerk Rammelsberg von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt, Grund genug um einen Streifzug durch die Stadt zu machen und durch die kleinen Gassen vorbei an historischen Plätzen zu wandern. 

Goslar ist von vielen Städten aus schnell erreicht, Braunschweig liegt nur etwa 40 Kilometer, Göttingen nur etwa 55 Kilometer, Hannover nur etwa 70 Kilometer, Hildesheim nur etwa 40 Kilometer und Wolfenbüttel nur etwa 30 Kilometer entfernt. Wer von weither kommt kann eine der zahlreichen Übernachtungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen, sollten Sie im Harz Ihren Urlaub verbringen so ist ein Abstecher nach Goslar absolut empfehlenswert.

Alte Häuser entlang der Abzucht in Goslar
Der Marktplatz in Goslar

Goslar kennenlernen

Lernen Sie die Stadt auf einem Streifzug durch die mittelalterlichen Gassen kennen und bestaunen Sie die vielen Wahrzeichen der Stadt. Oder nehmen Sie Teil an einer der zahlreichen Führungen die von der Stadt angeboten werden. Das Angebot ist umfangreich und geht von der täglichen Führung durch die Altstadt über Spaziergänge am Nachmittag bis hin zu Themenführungen die nur an bestimmten Terminen möglich sind. Informieren Sie sich in der Touristinformation der Stadt die Sie direkt am Marktplatz finden.
Gemütlicher geht es mit der Goslarer Bimmelbahn quer durch die Altstadt, dabei erhalten Sie allerlei Informationen über die Geschichte und den Bergbau der Stadt. Romantisch geht es von März bis Dezember bei schönem Wetter mit der Kutsche die von zwei Pferden gezogen wird, abenteuerlich und besonders reizvoll ist die Fahrt mit dem Segway vorbei an den Sehenswürdigkeiten incl. einer Einweisung und einer Übungseinheit. Nachfolgend wollen wir Ihnen einige der Sehenswürdigkeiten der Stadt etwas näherbringen.
Die Jakobikirche in Goslar
Denkmal Wilhelm der Große vor der Kaiserpfalz

Die Gründung der Stadt im Jahre 922 geht auf Heinrich I. zurück

Bereits zur Zeit der Römer entstanden im Harz erste Siedlungen da hier Erz abgebaut wurde, archäologische Funde belegen das aus dem Erz des Harzes bereits um das 3. Jahrhundert nach Christus herum Schwerter geschmiedet wurden. Der Name Goslar ist aus dem Bach Gose entstanden, der am Bocksberg im Stadtteil Hahnenklee entspringt und in die Abzucht mündet, die heute noch durch die Altstadt von Goslar fließt, um dann ihrerseits in die Oker überzugehen. Die Gründung der Stadt im Jahre 922 geht auf Heinrich I. zurück, um das Jahr 1015 herum wird Goslar zur Kaiserstadt und im Jahre 1025 wurde von Konrad II. der Grundstein der Kaiserpfalz gelegt.

Von 1267 bis 1566 gehörte Goslar dem Städtebund der Hanse an. Durch Einnahmen besonders aus dem Bergbau erreichte Goslar Ende des 15. Jahrhunderts seine Blütezeit, jetzt entstanden viele der Häuser, die bis heute erhalten geblieben sind. Von 1936 bis 1945 trug die Stadt den Ehrentitel Reichsbauernstadt, 2008 bekam Goslar den Titel „Ort der Vielfalt“ verliehen. Den Zweiten Weltkrieg überstand Goslar fast unbeschadet. Heute leben in Goslar rund 50.000 Einwohner.

Marktplatz mit Rathaus und Kaiserworth
Judenteiche an der alten Wallanlage

Anreise nach Goslar

Die Anreise aus Richtung Norden von Hamburg oder Hannover erfolgt über die Autobahn 7, verlassen Sie diese an der Anschlussstelle Derneburg/Salzgitter und fahren Sie weiter über die Bundesstraße 6 nach Goslar.

Die Anreise aus Richtung Süden von Kassel aus kommend erfolgt ebenfalls über die Autobahn 7, verlassen Sie diese an der Anschlussstelle Rhüden und fahren Sie weiter über die Bundesstraße 82 nach Goslar.

Aus Richtung Westen kommend fahren Sie über die Autobahn 2 und biegen am Kreuz Hannover-Ost ab auf die Autobahn 7 und folgen Sie dieser wie oben beschrieben.

Aus Richtung Osten kommend fahren Sie über die Autobahn 2, verlassen Sie diese am Autobahnkreuz Wolfsburg/Königslutter und fahren auf die Autobahn 39. Am Autobahnkreuz Braunschweig-Süd biegen Sie ab auf die Autobahn 395 in Richtung Bad Harzburg, an der Anschlussstelle Goslar verlassen Sie diese und fahren auf die Bundesstraße 6 die Sie ins Stadtgebiet bringt.

Mehrere Fernbuslinien halten in Goslar, eine Anreise per Bahn kann z.B. von Hannover oder Braunschweig aus mit Regionalbahnen erfolgen, in diesen Städten haben Sie auch Anschluss an die Fernzüge der Deutschen Bahn. Der nächstgelegene Flughafen ist Hannover-Langenhagen.

Deutschlands schönstes Zinnfigurenmuseum befindet sich in der 500 Jahre alten restaurierten Lohmühle

Bäckergildehaus, Kaiserpfalz und Lohmühle

Die Lohmühle in Goslar

Das Bäckergildehaus in der Nähe der Marktkirche stammt aus dem Jahre 1501 wobei das Obergeschoss erst im Jahre 1557 auf das Untergeschoss aufgebaut wurde. Das mit dem Wappen der Bäckergilde versehene Haus mit seinem hervorstehenden Erker zeugt vom Reichtum der Bürger der damaligen Zeit.

Das Haus finden Sie in der Marktstraße 45. Das im Jahre 1521 erbaute Brusttuch gilt als eines der schönsten Patrizierhäuser der Stadt. Das Fachwerk des Obergeschosses ist mit reichlich Verzierungen versehen, hier sind allerlei Figuren und Tiergestalten wild durcheinander angebracht. Der Name des Gebäudes geht auf die dreieckige Form des Gebäudes zurück die ein wenig an ein Brusttuch erinnert.

Bekannteste Figur des Gebäudes ist die Butterhanne die gerade mit der Herstellung von Butter beschäftigt ist und dem auf einer benachbarten Knagge sitzenden Teufel ihr rechtes entblößtes Hinterteil zuwendet. Heute ist im Gebäude ein 3-Sterne-Hotel untergebracht, es steht gegenüber der Marktkirche.

Großes Heiliges Kreuz in Goslar
Die Kaiserpfalz in Goslar

Unweit der Kaiserpfalz steht das Große Heilige Kreuz, ein im Jahre 1254 erbautes Hospiz das den Armen der Stadt aber auch Durchreisenden ein Nachtlager und die notwendige Versorgung mit Lebensmitteln bot. Das Gebäude wurde im Stile der Romantik erbaut, einige Erweiterungen bzw. Umbauten erfolgten dann im gotischen Stil.

Die kleine Kapelle des Gebäudes wurde Johannes dem Täufer gewidmet und ist wie viele andere Bauteile vollständig erhalten geblieben. Heute sind im Gebäude kleine kunsthandwerkliche Handwerksbetriebe untergebracht.

Die Kaiserpfalz in Goslar
Domvorhalle der ehemaligen Stiftskirche

Der Ursprung der Kaiserpfalz geht vermutlich auf einen königlichen Jagdhof zurück, im Jahre 1005 ließ Heinrich II. einen ersten Pfalzbau errichten und Konrad II. ließ in den 1030er Jahren die Anlage weiter ausbauen, vollendet wurde die Kaiserpfalz dann unter Heinrich III. in den 50er Jahren des 11. Jahrhunderts.

Über 200 Jahre wurde hier deutsche und europäische Geschichte geschrieben, ein Chronist sprach vom „berühmtesten Wohnsitz des Reiches“. Außerdem wurde hier der spätere Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Heinrich IV., geboren. Heute ist die Kaiserpfalz der älteste Profanbau Deutschlands und sollte bei einem Besuch der Stadt unbedingt besichtigt werden. Beeindruckend sind die Wandmalereien die den gut 800 qm großen Reichssaal („Aula Regia“) schmücken und die die Geschichte des Römischen Reiches anschaulich darstellen.

Auf Führungen durch die Kaiserpfalz werden die Malereien näher erläutert, im Erdgeschoss können Kunstschätze wie der bronzene Kaiserthron besichtigt werden. In der Pfalzkapelle St. Ulrich liegt unter einer Grabplatte das Herz von Heinrich III., dem Erbauer der Kaiserpfalz. Dem imposanten Bauwerk vorgelagert ist die Domvorhalle die ein kleiner Rest der Stiftskirche St. Simon und Judas ist, diese diente vielen romanischen Kirchen als Vorbild und wurde 1820 aufgrund ihrer Baufälligkeit abgerissen.

Die Rückseite der Kaiserpfalz
Der Goslaer Krieger im Garten der Kaiserpfalz

Nur wenige Minuten von der Kaiserpfalz entfernt befindet sich die Lohmühle, die vermutlich aus dem 12. Jahrhundert stammt, aber erst im 15. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt wurde, sie ist die letzte verbliebene Mühle mit erhalten gebliebenen Wasserrad in Goslar.

Direkt an der Mühle sind in gegenüberliegenden Gebäuden das Goslarer Museum und das Zinnfigurenmuseum untergebracht. Im Rahmen einer Besichtigung des Goslarer Museums kann auch die historische Antriebstechnik der Mühle besichtigt werden die früher aus Baumrinde („Lohe“) Säure herstellte die dann in der Gerberei Verwendung fand.

Die Lohmühle in Goslar
Das Goslaer Museum

Der Marktplatz mit Rathaus, Kaiserringhaus und Gildehaus Kaiserworth

Am Marktplatz der Stadt steht das Rathaus sowie die Marktkirche mit ihren ungleichen Türmen, in der Mitte des Platzes befindet sich der Marktbrunnen mit dem Wahrzeichen Goslars, dem Adler. Die aus dem 12. Jahrhundert stammende Schale ist aus Bronzeguss und gilt als größter Bronzeguss der romanischen Zeit. Die obere Schale ist etwa 100 Jahre jünger, der Korpus des Adlers ist aus dem 13. Jahrhundert und die Krone erhielt der Adler erst im 18. Jahrhundert. Heute ziert den Brunnen eine Kopie des Adlers, das vergoldete Original kann im Goslarer Museum besichtigt werden.

An der Ostseite des Marktplatzes steht das Kaiserringhaus mit seinem Glockenspiel das täglich um 9, 12, 15 und 18 Uhr erklingt, gleichzeitig öffnen sich drei Türen die eine Figurengruppe in Bergmannstracht zeigt. Dieser Figurenumlauf wurde 1968 von der Preussag anlässlich des 1000jährigen Jubiläums des Rammelsberger Bergbaus gestiftet. Ein weiteres historisches Gebäude am Marktplatz ist das aus dem Jahre 1494 stammende Gildehaus Kaiserworth das von den wohlhabendsten und einflussreichsten Bürgern der Stadt erbaut wurde. Verziert ist das ehemalige Gildehaus der Tuchhändler mit Figuren wie dem hockenden „Dukatenmännchen“ oder auch der „Abundantia“, der Göttin des Überflusses. Seit fast 200 Jahren ist in dem Gebäude ein Hotel untergebracht.

Das Rathaus hat seinen Ursprung im 15. Jahrhundert und wurde über einen Zeitraum von 400 Jahren mehrfach erweitert. Besonders bekannt geworden ist das Rathaus durch den Huldigungssaal, der jeweils über 7 Meter lang bzw. breit und über 3 Meter hoch ist und deren Wände und Decke vollständig mit Gemälden versehen sind die Szenen aus dem Leben Jesu, der Evangelisten sowie von zwölf Propheten zeigen. Der in den Jahren 1505 bis 1520 als Ratssitzungssaal eingerichtete Saal kann von Ende März bis Ende Dezember gegen Gebühr besichtigt werden.

Das Kaiserringhaus in Goslar
Das Gildehaus Kaiserworth am Marktplatz

Die Marktkirche St. Cosmas und Damian, dessen Name auf die berühmten Ärzte und Apotheker St. Cosmas und Damian zurückgeht fand im Jahre 1151 erste Erwähnung, es wird vermutet das bereits im 11. Jahrhundert an gleicher Stelle ein Vorgängerbau gestanden hat. Die beiden Türme der Kirche sind unterschiedlich in ihrer Form aber fast gleich hoch, der Nordturm kann bestiegen werden, wer gut zu Fuß ist und sich nicht scheut die vielen Stufen zu erklimmen sollte eine Besteigung unbedingt vornehmen, die Aussicht auf Goslar und die nahe Umgebung ist großartig.

Die im Turm untergebrachten Glocken stammen aus dem Jahre 1848 und tragen Namen, die größte davon (Johanna) wiegt 6,8 Tonnen und ist mit ihrem Durchmesser von 2,21 Meter die zweitgrößte Glocke in Niedersachsen. Auch das Innere der Kirche ist sehenswert, mittelalterliche Fenster aus dem 13. Jahrhundert, ein Taufbecken aus Bronze aus dem 16. Jahrhundert, spätgotische Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert und ein barocker Schnitzaltar aus dem 17. Jahrhundert sind hier besonders zu erwähnen.

Marktkirche St. Cosmas und Damian
Blick von der Marktkirche auf die Stadt

Neben der Marktkirche sind weitere sehr schöne Kirchengebäude in Goslar zu finden. Die aus dem späten 11. Jahrhundert stammende frühromanische Jakobikirche ist die zweitälteste Kirche in Goslar und liegt in der Nähe des Klosters Neuwerk. Von hier aus ging die Reformation in Goslar aus, in einem Brief an die Jacobikirche im Jahre 1529 bestärkt Luther die Bürger der Stadt die Reformation voranzubringen geht aber entschieden gegen die gewaltsamen Auswüchse der damaligen Zeit vor. Der Brief befindet sich heute in der Marktkirche.

Die Stephanikirche liegt im Osten der Altstadt und wurde nach dem heiligen Stephanus benannt der laut Neuem Testament ein Diakon der Jerusalemer Urgemeinde war und als erster christlicher Märtyrer gilt und für seinen Glauben und seine Bekenntnis zu Jesus Christus durch Ratsmitglieder der Stadt gesteinigt wurde. An gleicher Stelle stand bereits im 12. Jahrhundert eine romanische Basilika die aber ebenso wie der gesamte Stadtteil im Jahre 1728 einem verheerenden Stadtbrand zum Opfer fiel. Die Bürger der Stadt bauten daraufhin eine dreischiffige Hallenkirche im Stil des Barocks die im Jahre 1734 eingeweiht wurde. Die Kirche kann nach Voranmeldung besichtigt werden, besonders schön sind hier die geschnitzten Säulen der Orgelempore, eine Altarwand aus dem 18. Jahrhundert sowie die Kanzel der Kirche.

Die Jakobikirche in Goslar
Brusttuch in Goslar

Das älteste vollständig erhaltene Fachwerkhaus der Stadt ist das St. Annenhaus aus dem Jahre 1488. Dabei handelt es sich um eines von 10 im Mittelalter entstandenen bürgerlichen Hospitälern. Das Haus gehörte zu einem im Jahre 1494 gegründeten Stift dessen Kapelle noch für Taufen und Hochzeiten genutzt wird.

Sehenswert sind hier der Barockaltar von Jobst Heinrich Lessen sowie die Margaretendecke mit ihren 32 Feldern die Darstellungen aus dem Leben der Heiligen zeigen. Das Haus kann samstags von 11.00 bis 13.00 Uhr besichtigt werden wenn die Gartenpforte geöffnet ist.

Das Sankt Annenhaus in Goslar
Hirsch-Apotheke am Schuhhof

Weltkulturerbe Rammelsberg

Das Weltkuturerbe Rammelsberg liegt am 635 Meter hohen gleichnamigen Berg und ist ein Erzbergwerk aus dem über 1000 Jahre gut 27 Millionen Tonnen Erz gefördert wurde. Im Jahre 1988 wurde die Förderung aufgrund der Erschöpfung der Lagerstätte beendet. Aus den Erzen wurden Metalle wie Blei, Kupfer, Silber und Zink gewonnen die besonders zum Reichtum der Stadt im Mittelalter beitrugen.

Das Bergwerk ist reich an Bergbaudenkmälern, die Abraumhalden stammen aus dem 10. Jahrhundert, der aus dem 12. Jahrhundert stammende Rathstiefste Stollen ist einer der ältesten und besterhaltenen Stollen des deutschen Bergbaus, das Feuergezähe Gewölbe aus dem 13. Jahrhundert ist der älteste gemauerte Grubenraum Europas, der Maltermeisterturm aus dem 15. Jahrhundert ist das älteste Tagesgebäude des deutschen Bergbaus, im Röderstollen befinden sich mehrere Kehr- und Kunsträder die der Entwässerung der Grube sowie für die Erzförderung benötigt wurden.

Das Weltkulturerbe Rammelsberg
Gebäude des Kraftwerks Rammelsberg

Das Bergwerk kann täglich außer am 24. und am 31. Dezember besichtigt werden, verschiedene Führungen wie die Fahrt mit der Grubenbahn mit anschließender Erläuterung der wichtigsten Tätigkeiten der Bergleute oder eine Fahrt mit dem Schrägaufzug den Berg hinauf können kostenpflichtig gebucht werden. Verschiedene Museumshäuser zeigen anschaulich die tausendjährige Geschichte des Rammelsberger Bergbaus und die tägliche Arbeit der Bergleute. Tipp: Von der Straße die zum Erzbergwerk führt geht die Bruchchaussee ab die zum Malermeisterturm führt.

Dieser im 14. Jahrhundert erbaute Rundturm liegt am Rammelsberg über der Stadt und ist das älteste Gebäude der Übertagesanlagen des Bergwerks und wurde ab 1578 als Anläuteturm für die Bergleute und ab 1740 als Wohnung für den Holzverwalter des Bergwerks genutzt. Am Fuße des Turms befindet sich heute ein beliebtes Ausflugsrestaurant mit Panoramaterrasse von der die Besucher einen sensationellen Ausblick auf die Stadt und das Harzvorland haben.

Förderturm Rammelsberg bei Goslar
Die Waschkaue des Bergwerks

Auch in Goslar ist die Museenlandschaft sehr ausgeprägt. Neben den Museumshäusern des Weltkulturerbes Rammelsberg sind im Stadtgebiet zahlreiche Museen angesiedelt. In der Kaiserpfalz kann eine „umfangreiche Ausstellung zur Geschichte des Wanderkaisertums“ besichtigt werden die u.a. Kunstschätze wie den bronzenen Kaiserthron zeigt. Das Goslarer Museum zeigt eine „umfangreiche Sammlung zur Geschichte und Kunstgeschichte der Stadt und zur Geologie und Mineralogie der Region“.

Im Zinnfiguren-Museum „erfahren die Besucher viel über die 1.000-jährige Geschichte der vom Mittelalter geprägten Stadt, außerdem werden historische Zinnfiguren früherer Zeiten gezeigt“. Das Mönchehaus Museum in Goslar „widmet sich in wechselnden Ausstellungen der modernen und zeitgenössischen Kunst“. Im Zwinger, einem der stärksten Befestigungstürme Europas, zeigt eine Ausstellung „Ritterrüstungen der vergangenen Jahrhunderte sowie Schwerter und mittelalterliche Instrumente zum Strafvollzug“. Die Dachterrasse des Zwingers bietet einen schönen Ausblick auf die Stadt.

Im Seitenflügel des „Großen Heiligen Kreuzes“ kann ein kleines Museum des ehemaligen Goslarer Jägerbataillons besichtigt werden. Die Ausstellung umfasst Uniformen, Waffen und Auszeichnungen aus der Geschichte der Goslaer Jäger.

Der Frankenberger Plan ist ein Platz im Südwesten der historischen Altstadt
Das Historische Rathaus wurde über einen Zeitraum von rund 750 Jahren immer wieder erweitert

Veranstaltungen in Goslar

Auch das Veranstaltungsangebot der Stadt Goslar ist groß. Hier ein kleiner Auszug aus dem Programm für das Jahr 2024. Los geht es im April mit der Walpurgisnacht vom 30. April auf den 1. Mai wenn sich der Marktplatz in eine mytische Veranstaltungsfläche verwandelt. Im Mai folgen der Altstadtlauf (4. + 5. Mai), der Gartenmarkt am 5. Mai und der Internationale Museumstag am 19. Mai.

Im Juni folgen das kreative Kinderfest am 1. Juni und der Welterbetag am 2. Juni gefolgt vom Open Stage am 13. Juni und das Bürgermahl „Lange Bank auf dem Marktplatz“ am 16. Juni. Es folgt das Goslarer Schützenfest vom 28. Juni bis 7. Juli das eines der größten in Südniedersachsen ist.

Im August findet der Kunsthandwerkermarkt in den Gassen der Altstadt statt (3. und 4. August), das Klassik-Open-Air an der Kaiserpfalz am 8. August, das Vienenburger Seefest vom 9. bis 11. August und das Internationale Musikfest Goslar-Harz vom 9. bis 30. August. Im September folgt das Altstadtfest (13. bis 15. September), im Oktober verleiht die Stadt Goslar den „Kaiserring“ (12. Oktober). Höhepunkt des Jahres ist sicherlich der von Ende November bis Ende Dezember stattfindende Goslarer Weihnachtsmarkt der zu den 15 schönsten Weihnachtsmärkten in Deutschland zählt.

Goslarer Bimmelbahn
Die Abzucht in der historischen Altstadt Goslars

Für sportlich Aktive bietet der nahegelegene Harz umfangreiche Möglichkeiten. Ob Wandern in der schönen Natur, Biken auf den Bikeparks wie etwa dem Bikepark Hahnenklee (Hahnenklee ist ein Ortsteil von Goslar über den wir in einem umfangreichen Bericht über den Harz separat berichten), Skifahren in Norddeutschlands höchstem Mittelgebirge oder Golfen auf den 18-Loch-Golfplätzen in den nahegelegenen Städten Bad Harzburg und Salzgitter, das Angebot auch der zahlreichen Goslarer Vereine ist sehr groß und bietet jedem das für ihn passende.

Wer gerne schwimmen geht oder einen Wellnesstag einlegen möchte dem stehen die Badelandschaft des Aquantics (Hallenbad) oder das Freibad mit 50 m Sportbecken, einem Nichtschwimmerbecken mit Rutsche und 660 m² Wasserfläche sowie einem 280 m² großes Planschbecken sowie einer weitläufigen Liegewiese mit altem Baumbestand und Spielgeräten zur Verfügung. Eine 200 m² große Saunalandschaft mit 4 Saunen und Außenbereich rundet das Angebot ab.

Ausblick vom Malermeisterturm auf Goslar

Ausflugstipp 1: Besuchen Sie doch auch den Goslarer Stadtteil Vienenburg. Der Name der Stadt geht auf die gleichnamige Burg zurück die um das Jahr 1300 erbaut wurde und auf einem Bergrücken steht. Vom gut 30 Meter hohen Burgturm haben Sie einen schönen Blick auf das Harzvorland.

Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen das älteste noch erhalten gebliebene Bahnhofsgebäude Deutschlands aus dem Jahre 1840 in dem heute ein Eisenbahnmuseum untergebracht ist sowie der Vienenburger See der etwa 700 Meter lang und bis zu 250 Meter breit ist. Der See kann auf einem Fußweg bequem umrundet werden, außerdem wird der See gerne zum Baden oder für die Austragung sportlicher Wettkämpfe genutzt.

Das Rathaus Goslar-Vienenburg
Herbststimmung am Vienenburger See

Ausflugstipp 2: Ein weiteres beliebtes Ausflugsziel ist das Kloster Wöltingerode bei Vienenburg. Als Benediktinerkloster im Jahre 1174 gegründet diente es später als Kloster für Zisterzienserinnen. Heute sind im Kloster ein Hotel sowie eine Klosterbrennerei untergebracht die berühmt für ihre seit 1682 selbst hergestellten edlen Tropfen ist. Die Zisterzienser-Nonnen führten die Brennkunst der erlesenen Liköre ein, in einem besonderen Verfahren wird auch heute noch nach alten Rezepten aus Weizen von eigenen Feldern und klarem Brunnenwasser in Kupfergeräten ein Feinbrand hergestellt. 

Die Brennerei die nur an etwa 55 Tagen im Winter arbeitet betreibt dann auch eine über 100 Jahre alte Dampfmaschine. Jeden Donnerstag um 15:30 Uhr und jeden Sonntag um 14:00 Uhr besteht die Möglichkeit an einer kostenpflichtigen einstündigen Führung durch die historische Klosterbrennerei mit anschließender Verkostung im Gewölbe der Klosterkirche teilzunehmen. Dabei erfahren Sie viel Wissenswertes über die „Geschichte des Klosters, die Landwirtschaft des Klostergutes, über die Klosterkammer-Stiftung und vor allen Dingen über die Kunst der Spirituosenherstellung – das Brennen des 96%igen Destillats und die Likörbereitung“. 

Im Shop der Klosterbrennerei können Sie bei Bedarf die Spirituosen vor Ort kaufen, alternativ steht Ihnen auch der Online-Shop der Klosterbrennerei zur Verfügung wo Sie die Köstlichkeiten bestellen und sich nach Hause liefern lassen können. In einem gut sortierten Supermarkt haben wir auch schon einen leckeren Quittenlikör aus Wöltingerode entdeckt und gekauft, dieser Likör eignet sich genauso wie die anderen Destillate gut als Geschenk oder Mitbringsel. Besuchen Sie auch das im alten Mühlengebäude auf dem Gelände des Klosters gelegene Lachs-Infocenter, das „spannende Informationen über die heimischen Fischarten und ihre Lebensräume“ bietet.  

Kloster Wöltingerode in Vienenburg
Die Klosterbrennerei des Klosters Wöltingerode