Die Goldene Route
Die Goldene Route, eine der offiziellen Touristenstraßen, führt den Norwegen-Reisenden rund 90 Kilometer von Geiranger über den Trollstigen nach Andalsnes. Die Strecke ist sowohl mit PKW, Motorrad und dem Wohnwagen gut befahrbar.
Die Goldene Route - Start in Geiranger
Los geht es im kleinen Ort Geiranger, der am Ende eines der schönsten Fjorde der Welt liegt, dem Geirangerfjord. Im Zickzack führt die RV 63, die Adlerstraße, hinauf in die Berge. Von den modernen und großzügig angelegten Aussichtsplattformen auf der Strecke eröffnet sich ein wahrhaft majestätischer Blick.
Goldene Route - von Eidsdal üner den Norddalsfjord
Vorbei am Eidsvatnet folgt man der Straße weiter bis Eidsdal. Dort legt die Fähre Richtung Linge ab. Planen Sie für die 25 Kilometer von Geiranger bis zur Fjordfähre genügend Zeit ein, die Begeisterung über die Ausblicke kann einen durchaus zum wiederholten Anhalten „zwingen“. Achten Sie auf die Hinweis-Schilder für eine Sehenswürdigkeit beziehungsweise Aussicht.
In dieser Angelegenheit: Eine gute Straßenkarte gehört zur Grundausstattung eines jeden motorisierten Norwegen-Reisenden. Die Beschilderung ist nicht immer aussagekräftig und das Navigationsgerät ein guter Kompass, aber kein Ersatz für gute Planung von Zeit und Weg. Es bringt schon am Vorabend Freude, die Abenteuer des kommenden Tages zu besprechen.
Auf der Karte sind die Aussichtspunkte verzeichnet und mit dem Fährplan aus der letzten Touristeninformation lässt sich auch ein Tripp mit mehreren Fjordquerungen ziemlich gut organisieren.
Mit der Fähre verlässt man Eidsdal in Richtung Linge und überquert den Norddalsfjord. Nachdem das Fahrzeug abgestellt wurde, sollten Erledigungen wie Kaffee holen schnell geschehen, um an Deck möglichst wenig von der Mini-Kreuzfahrt zu verpassen. Der Norddalsfjord ist ein Seitenarm des Storfjords, ein weiterer trägt den Namen Sunnylvsfjord, welcher zum Geirangerfjord führt.
Die Fjordfähren mögen bei der Planung einer Urlaubstour auf den ersten Blick vielleicht etwas Mühe bereiten, ist man dann jedoch tatsächlich unterwegs, wird man die Annehmlichkeiten der Schiffe wie WC, Cafeteria und auch Fahrtpause an sich als sehr praktisch und angenehm empfinden. Die Fähren sind vollwertiger Bestandteil des norwegischen Verkehrsnetzes, entsprechend reibungslos verläuft der gesamte Prozess.
Ganz nebenbei lernt man oft nette Leute kennen, mit denen die Begeisterung über die Landschaft geteilt wird. Viele Nordland-Reisende ähneln sich in ihrer Art, die sie von den Pauschaltouristen unterscheidet. Wer hierher fährt, trägt kein buntes Bändchen am Handgelenk, welches beim Heben des Armes den mehr oder weniger guten „all-inclusive-service“ aktiviert. Wer Norwegen wirklich erleben möchte, muss ein wenig flexibler sein, auch einmal improvisieren können und vor allem: Immer gelassen bleiben.
Die schöne Fjordfahrt endet am Nordufer des Norddalsfjord und die Fähre öffnet Bug- oder Hecklappe, so dass Sie mit ihrem Fahrzeug das Schiff verlassen und zu neuen Abenteuern aufbrechen können. Nach fünf Kilometern befindet sich in Sylte (Valldal), am Fjord das Fjellro Turisthotell. Das aus dem 19. Jahrhundert stammende Gebäude ist eine Sehenswürdigkeit und sehr fotogen.
Die an dieser Stelle behandelte Route gehört mit rund 40 Kilometern von der Fähre bis zum Trollstigen und sechzig bis Andalsnes sicher zu den verhältnismäßig kürzeren Abschnitten. Natürlich kann man hier relativ schnell durchfahren, praktisch wird dies kaum ein Mensch tun. Neben den bekannten Sehenswürdigkeiten wie Gudbrandsjuvet und Trollstigen läd die Landschaft zu Pausen und kleinen Ausflügen in die Natur ein.
Das eben genannte Gudbrandsjuvet ist eine bis zu 25 Meter tiefe, vom Fluss Valldøla in das Gestein gespülte schmale Schlucht, durch die das Wasser tosend abwärts stürzt. Um den immer stärkeren Besucherströmen gerecht zu werden, wurde vor einigen Jahren eine architektonisch interessante Aussichtsplattform errichtet.
Diese mag nicht jedem Touristen gefallen, das früher schwer zugängliche Gelände kann nun aber aber auch gefahrlos von Menschen besichtigt werden, denen diese Attraktion früher verwehrt wurde. Insgesamt überwiegen wohl die Vorteile, und die Konstruktion gilt inzwischen selbst als Sehenswürdigkeit.