Langwedel
Südöstlich von Bremen liegt der Flecken Langwedel mit seinen Ortsteilen Daverden, Etelsen, Haberloh, Holtebüttel und Völkersen. Rund 15.000 Einwohner sind hier beheimatet. Langwedel liegt unweit der Autobahn 27, über eine Abfahrt mit gleichem Namen ist der Ort erreichbar. Außerdem führt die Bahnlinie Bremen – Hannover durch Langwedel und Etelsen die beide über einen S-Bahnanschluss verfügen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind die Nachbarstädte Achim, Bremen und Verden ebenfalls gut erreichbar.
Eine Besonderheit ist die Bahnlinie in den Raum Visselhövede – Soltau – Uelzen, die in früheren Zeiten auch „Amerikalinie“ genannt wurde da sie Berlin mit Bremen verband und über diese Strecke zahlreich Auswanderer zu den Überseehäfen unterwegs waren. Durch das Stadtgebiet führt der 53. (nördliche) Breitengrad. An Wochenenden und Feiertagen verbindet eine Weserfähre die Gemeinden Langwedel und Thedinghausen miteinander, die abwechslungsreiche Landschaft ist bestens geeignet für Rad- und Wandertouren.
Schloss Etelsen
Wichtigste Sehenswürdigkeit ist das Schloss Etelsen im gleichnamigen Ortsteil, das in Neorenaissance-Architektur in den Jahren 1885 bis 1887 von den Brüder Carl Johann Christian und Gottlieb Ernst August von Heimbruch vom Architekten Karl Hantelmann aus Hannover erbaut wurde. Umgeben ist das Schloss von einem rund 10 Hektar großen Landschaftsgarten der 1899 vom Gartenkünstler Friedrich Kreiß gestaltet wurde.
Graf Christian zu Reventlow bezog das Schloss am 10. Oktober 1896 und bewohnte es mit seiner Familie bis zu seinem Tode im Jahre 1922, er wurde als letzter im vom Architekten Conrad Wilhelm Hase errichteten Mausoleum, wie vorher schon die Brüder von Wisch und von Heimbruch, beigesetzt.
Erbe des gesamten Besitzes wurde sein ältester Sohn, Lehnsgraf und königlicher Hofjägermeister Rudolph zu Reventlow. Dieser überlies 1928 seiner Frau den gesamten Besitz in Deutschland, darunter auch das Gut Etelsen. 1934/35 drohte dem Schloss der Abriss, doch 1937 kaufte die NSDAP das Objekt und richtete eine Führerschule der SA-Gruppe Nordsee ein.
Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Schloss zunächst als britisches Lazarett. Im Januar 1946 wurde das Schloss Etelsen dann in zivile Verwaltung übergeben und 1948 pachtete die Landesversicherungsanstalt Hannover es bis 1948 als Krankenanstalt für Lungenkranke. Von 1948 bis 1953 wurde es als Krankenhaus genutzt, anschließend stand es sechs Jahre lang leer.
Die wechselhafte Geschichte geht weiter, 1959 wurde auf dem Schlossgelände ein Tierparkt eingerichtet und das Mausoleum diente als Unterkunft für die Löwen. 1981 gründete sich der „Schlossparkverein Etelsen“ mit dem Ziel der Übernahme, Instandsetzung und Unterhaltung der Parkanlage. 1983 wurde das renovierte Schloss vom Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft (BNW) genutzt und vermietet.
Seit April 2021 wird das Schloss von der Schloss Etelsen GmbH gepachtet und für besondere Events im Bereich Business, Privat und Kultur angeboten.