ClouSun

Deutschland, Skandinavien und Traumziele der Erde 

Die Schaumburg

Die Schaumburg liegt auf dem Nesselberg, einem südlichen Ausläufer des Wesergebirges mit herrlichem Blick auf das Wesertal. Die Burg, ehemals auch als Schauenburg bekannt (vermutlich abgeleitet von dem Ausblick auf das Tal der Weser – ins Land schauen), wurde von Adolf II. von Santersleben auf den Resten eines Jagdhauses aus dem 12. Jahrhundert gebaut. Dieser nannte sich Edler von Schaumburg, die Burg wurde Stammsitz der Grafen von Schaumburg, diente aber ab 1517 nur noch als Witwensitz.  

Seit über 900 Jahren ist die Burg Namensgeber und Wahrzeichen des Schaumburger Landes. Die Burganlage ist aufgeteilt in eine Hauptburg und eine vorgelagerte Vorburg. Betreten wird die Burg durch das Torhaus der Vorburg, der Weg führt weiter zum Inneren Burgtor, dem Eingang zur Hauptburg.

Das Torhaus der Schaumburg
Palas mit Burggaststätte

Palas, Bergfried, Glockenturm und Blutlinde

Mit Blick auf das Wesertal liegt das Palas, das ehemalige Herren bzw. frühere Amtshaus (auch als Schloss Schaumburg bekannt), in dem heute eine Gaststätte untergebracht ist. Dem gegenüber steht der 30 Meter hohe Bergfried, auch „Dicker Turm” genannt, in seinem Inneren führt eine Treppe auf eine Aussichtsebene mit tollem Blick auf das Wesertal bzw. den Kamm des Wesergebirges. 
 
Am östlichen Ende der Burg befindet sich der Glockenturm, der früher als Amtsgefängnis diente. Im Rosengarten der Burg findet jedes Jahr im September ein Mittelalterfest statt. Vor der Burganlage steht eine etwa 600 Jahre alte Linde, die auch als Blutlinde bezeichnet wird. Einer Sage nach soll eine in einem Hexenprozess zum Tode verurteilte Frau als Zeichen ihrer Unschuld einen Zweig in die Erde gesteckt haben aus dem dann der Baum enstanden ist.
Blick auf die Schaumburg und die Paschenburg
Blick vom Georgsturm auf Palas und Wirtschaftsgebäude

Die Paschenburg oberhalb der Schaumburg

Oberhalb der Schaumburg auf dem Möncheberg, der höchsten Erhebung des Wesergebirges, liegt die Paschenburg. Das ehemalige Forsthaus, das im Jahre 1842 im Stile eines Jagdschlosses erbaut wurde, ist heute eine traditionsreiche Gaststätte. Neben der Paschenburg steht ein kleiner im Jahre 1827 erbauter Aussichtsturm, der genauso wie von der Gaststätte aus einen tollen Ausblick auf das Wesertal bietet. Bei guter Fernsicht sind das Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald sowie der Brocken im Harz zu sehen.

Die Paschenburg
Blutlinde vor der Burg

Wiedensahl

Knapp 10 Kilometer von Stadthagen entfernt liegt das zur Gesamtgemeinde Niedernwöhren gehörende Wiedensahl, der Geburtsort von Wilhelm Busch. Wiedensahl ist ab dem Jahre 1253 als einziges Hagenhufendorf mit doppelseitiger Bebauung im Schaumburger Land entstanden, Mittelpunkt des Ortes ist der angelegte Teich. Seine Marktrechte erhielt Wiedensahl 1824, ein traditionelles Fest an jedem zweiten Donnerstag im November erinnert daran. 

Wilhelm Busch, einer der bekanntesten Dichter und Zeichner seiner Zeit, wurde hier am 15. April 1832 geboren und verbrachte mehr als 40 Jahre seines Lebens in Wiedensahl. Wie wichtig ihm seine Heimat war ist ersichtlich aus einem Zitat gegenüber dem „Berliner Tageblatt“ in dem er sagte: „So gut wie all meine Sachen sind in der Stille von Wiedensahl entstanden“.

Wilhelm-Busch-Geburtshaus in Wiedensahl
Das alte Pfarrhaus in Wiedensahl

Wilhelm-Busch-Geburtshaus

Das Geburtshaus, das aus dem frühen 18. Jahrhundert stammt, konnte vor dem Abriss bewahrt werden, Schlaf- und Wohnzimmer von Wilhelm Buschs Eltern sind erhalten geblieben. Heute befindet sich in den Räumen des Hauses ein kleines Museum, hier können persönliche Gegenstände wie Briefe, Exponate, Fotos und Skizzen von Wilhelm-Busch neben wechselnden Ausstellungen besichtigt werden. Ein kleiner Museumsladen hält eine Auswahl an Busch-Literatur, Poster und Postkarten, Spiele, Figuren und Porzellan sowie vieles mehr zum Kauf bereit.

Wilhelm-Busch-Denkmal in Wiedensahl
Die Sankt Nicolai Kirche in Wiedensahl

Pfarrhaus und Radwanderweg rund um Wiedensahl

In der Nähe des Geburtshauses befindet sich das Pfarrhaus, in dem Wilhelm Busch von 1872 bis 1878 lebte. Auch hier kann ein kleines Museum in den oberen Räumen des über 400 Jahre alten Gebäudes besichtigt werden. Neben Gegenständen aus der Zeit des berühmten Dichters und Zeichners sind hier auch Exponate aus 140 Millionen Jahren Heimatgeschichte wie Saurierspuren, Fossilien, Mineralien und Gesteinsarten, Tongefäße und Steingeräte, Haus- und Küchengeräte sowie Werkzeuge aus Handwerk und Landwirtschaft ausgestellt.  

Ein etwa 25 Kilometer langer Radwanderweg rund um Wiedensahl und durch die Nachbarorte führt vorbei an einigen Stellen, wo sich Wilhelm Busch Inspiration für einige seiner Werke holte. An diesen Stellen können Reproduktionen von Buschs Zeichnungen und Malereien besichtigt werden die einen Vergleich zwischen Früher und heute erlauben.

Teich in Wiedensahl
Schild vor dem Museum im Alten Pfarrhaus