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Coppenbrügge - Ortschaft am Fuß des hier über 400 m hohen Ith

Die Gemeinde Coppenbrügge mit ihren 12 Ortsteilen liegt am Fuße des Ith, eingebettet zwischen Nesselberg und Schecken, etwa 15 Kilometer östlich von Hameln und etwa 40 Kilometer von der Landeshauptstadt Hannover entfernt. Coppenbrügge blickt zurück auf eine tausendjährige Geschichte, urkundlich wurde der Ort um das Jahr 1000 herum in einer Grenzbeschreibung des Bistums Hildesheim als Cobbanbrug urkundlich erwähnt.

In einem Tal zwischen den Höhenzügen Ith und Osterwald erbauten die Grafen von Spiegelberg zwischen den Jahren 1280 und 1300 eine Burganlage in der Mitte ihrer Grafschaft. Von dieser Burg aus kontrollierten sie die alte Heer- und Handelsstraße von Aachen nach Königsberg, die heutige Bundesstraße 1.

Die Grafen von Spiegelberg, die 1494 die Grafschaft Pyrmont erbten, starben 1557 in männlicher Linie aus. Die Grafschaft wurde in weiblicher Linie weiter vererbt an die Grafen von Lippe, danach ging sie an die Grafen von Gleichen und 1631 an die Grafen von Nassau-Dietz. Über diese gelangte die Grafschaft später an die Fürsten von Nassau-Oranien, die die Grafschaft Spiegelberg 1819 an das Königreich Hannover verkauften und mit diesem wurde die Graftschaft 1866 preußisch.

Die wechselvolle Geschichte führte viele Persönlichkeiten wie den Großen Kurfürsten, Friedrich den Großen, Königin Luise von Preußen und Bismarck nach Coppenbrügge. Ein besonders bemerkenswerter Aufenthalt war der des Zaren Peter des Großen der sich 1697 mit der Kurfürstin Sophie von Hannover, deren Tochter Sophie Charlotte der Kurfürstin von Brandenburg sowie dem Sohn Prinz Georg von Hannover, dem späteren englischen König.

1618 erhielt Coppenbrügge die Stadtrechte durch die Grafen von Gleichen verliehen, doch der im gleichen Jahr ausbrechende 30jährige Krieg ließ diese Rechte in Vergessenheit geraten. Von zwei alten Rechten, den Markt- und Braurechten, machten die Coppenbrügger bis Anfang des 20. Jahrhunderts Gebrauch. Das Coppenbrügger Wappen zeigt ein Hirschgeweih über einem Bierfass welches auf die Spiegelberger Grafen hinweist die einen Hirsch im Siegel führten. Das Bierfass erklärt den Namen „Coppen“, die „Kope“ war im Sächsischen das Fass.

Die Burg Coppenbrügge
Museum im Innenhof der Burg

Burg Coppenbrügge - eine Wasserburg aus dem 13. Jahrhundert

Die in der Ortsmitte liegende historische Burganlage, eine Wasserburg aus dem 13. Jahrhundert, ist von einem malerischen Park umschlossen. Ein Wassergraben umgibt die Festung und schützt sie in alle Richtungen. Erhalten geblieben sind der Ringwall sowie ein Tor Flankierungstürmen und die Gebäude in der Kernburg. Über eine steinerne Brücke die über den Wassergraben führt wird die Burg betreten.

Ein Lindenbaum auf dem Burgwall, auch Peterlinde genannt, erinnert an den Besuch von Peter dem Großen, einem russischen Zaren aus dem 17. Jahrhundert, der sich hier mit der Kurfürstin Sophie von Hannover traf. Das Alter der Linde wird auf 500 bis 700 Jahre geschätzt. Das angeschlossene Museum informiert über die Geschichte der Burg und über die heimatliche Umgebung mit den Höhenzügen Ith und Osterwald.

In der historischen Burganlage befindet sich neben dem Museum ein Café das Besucher mit hausgebackenem Kuchen, Torten, Kaffee- und Teespezialitäten verwöhnt. Von März bis Oktober hält das Café im Innenhof der Burg eine große Anzahl an Sitzplätzen bereit die bei unbeständigem Wetter auch überdacht nutzbar sind.

Der Wassergraben an der Burg
Schloss Bisperode

Schloss Bisperode, Karmeliterkloster Marienau und Schwefelquelle Bessingen

Sehenswert ist auch das denkmalgeschützte Wasserschloss Bisperode. Der Paderborner Fürstbischof Hermann Werner von Wolff-Metternich zur Gracht ließ die Anlage im barocken Stil von 1694 bis 1700 auf dem Lehensgut seiner Familie erbauen. 

Ein bedeutender Wallfahrtsort in Norddeutschland war das im Jahr 1310 gegründete Karmeliterkloster im Ortsteil Marienau. Heute ist vom ehemaligen Kloster leider nur noch die Kapelle vorhanden. Von 2001 bis 2004 wurde der Garten an der Kirche in einen Klostergarten umgewandelt, heute dürfen die angepflanzten Kräuter von jedermann gepflückt werden, wobei die Besucher allerlei Wissenswertes rund um die Kräuter erfahren können.

Wahrzeichen des Ortsteiles Bessingen ist die in der Ortsmitte entspringende Schwefelquelle. Das Wasser ist trinkbar und wurde Aufzeichnungen zur Folge bereits seit dem 18. Jahrhundert von den Bürgern der Gemeinde „bei Krankheiten und großer Hitze“ getrunken.