Barsinghausen - die ehemalige Bergbaustadt am Deister
Die Stadt Barsinghausen mit ihren 17 Ortsteilen liegt am Nordrand des Deisters am Übergang zwischen den deutschen Mittelgebirgen und der Norddeutschen Tiefebene. Eine erste urkundliche Erwähnung Barsingshausens fand im Jahre 1193 im Zusammenhang mit der Gründung des Marienklosters statt, damals noch unter dem Namen „Berkingehusen“.
Im Hochmittelalter waren die Böden und die zahlreichen Zuflüsse zur Südaue wichtige Bedingungen für die Landwirtschaft und für einige Mühlenbetriebe, urkundliche Nachweise zeigen drei Mühlen in Egestorf im Jahre 1231. Jetzt entstanden auch Ritter- und Grundherrengüter. Zahlreiche Rittergüter sind immer noch in den einzelnen Ortsteilen zu finden. Ab dem 17. Jahrhundert erlangte der Abbau des Deistersandsteins immer mehr Bedeutung für die Stadt.
Lange Zeit war der Bergbau ein wichtiger wirtschaftlicher Zweig der Stadt, über 100 Jahre wurde hier von bis zu 2.000 Bergleuten Steinkohle aus den Schächten geholt. Im Jahre 1956 wurde der letzte Schacht geschlossen, heute kann die 300jährige Geschichte des Deisterbergbaus im Besucherbergwerk Klosterstollen nacherlebt werden.
Einer eineinhalb Kilometer langen Einfahrt mit der Grubenbahn folgt eine rund zweistündige Führung unter Tage mit Erläuterungen eines Besucherführers. Da unter Tage ganzjährig nur Temperaturen von 9 Grad Celsius und eine über 90 %ige Luftfeuchtigkeit herrschen ist neben festem Schuhwerk entsprechende Kleidung angebracht. Einfahrten sind nur nach telefonischer Anmeldung möglich. Fünf Kohlepfade unterschiedlicher Länge führen vorbei an alten Stollen und Relikten des Steinkohlebergbaus und werden auf Tafeln ausführlich beschrieben.
Das im Jahre 1193 erstmals urkundlich erwähnte Kloster Barsinghausen und die Klosterkirche St. Marien
Fußballer kennen Barsinghausen von der Sportschule des Niedersächsischen Fußballverbandes her, regelmäßig bestreiten Deutschlands Nationalspieler ihre Lehrgänge (Trainingseinheiten) hier, Vereine legen hier gerne ein Trainingslager ein Außerdem hat der Niedersächsische Fußballverband hier seinen Sitz.
Das im Jahre 1193 erstmals urkundlich erwähnte Kloster Barsinghausen ist das älteste der fünf im ehemaligen Fürstentum Calenberg gelegenen Frauenklöster und wurde nach im 30jährigen Krieg erlittenen schweren Schäden zwischen 1700 und 1704 wiederaufgebaut. Die dazugehörige im spätromanisch-frühgotischen Stil errichtete Klosterkirche St. Marien ist eine der größten Hallenkirchen Norddeutschlands, hier finden regelmäßig klassische Konzerte unter dem Motto „Ein Abend im Kloster“ statt.
Nicht weit entfernt vom Kloster steht das Rathaus der Stadt das in einem denkmalgeschützten Fachwerkbau von 1682 untergebracht ist das früher dem Klosterverwalter als Wohn- und Arbeitshaus diente. Ab etwa 1885 zog dann die Königliche Berginspektion in das Gebäude.
Die Fußgängerzone mit dem Thie und der Deister
Eine attraktive Fußgängerzone mit vielen inhabergeführten mittelständischen Handelsbetrieben sorgt für gute Shoppingmöglichkeiten, der zentrale Platz der Stadt ist der Thie. Höhepunkte im Veranstaltungskalender der Stadt sind die Wirtschaftsschau MOWI, verkaufsoffene Sonntage, Midsommar-Shopping oder Tage der Ortsteile sowie das jährlich am letzten Wochenende im August stattfindende Stadtfest, welches von Freitag bis Sonntag in der Fußgängerzone und rund um den Thie stattfindet.
Und dann gibt es noch den Deister direkt vor der Haustür mit vielen schönen Wanderwegen und Ausflugszielen wie den Annaturm an der höchsten Stelle des Höhenzuges oder den Nordmannsturm und viele weitere mehr. Die Wege durch den Deister sind meist gut ausgebaut und markiert, Hinweisschilder geben immer wieder die Richtung vor. Auch bei Mountainbiker ist der Deister sehr beliebt. 20 attraktive Routen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade warten auf die Radfahrer.
Deister-Freilicht-Bühne und Deister-Alm
Besuchen Sie doch einmal die Deister-Alm, ein Ausflugslokal im Ortsteil Bantorf. Im Sommer können Sie hier auf der Terrasse sitzen und den schönen Ausblick auf das Calenberger Land genießen der bei schönem Wetter bis zum Steinhuder Meer reicht. Die Deister Alm ist von Mittwoch – Donnerstag von 11:00 – 17:00 Uhr und Freitag – Sonntag von 11:00 – 20:00 Uhr geöffnet.
Die Deister-Freilicht-Bühne, eine der schönsten Waldbühnen in Niedersachsen, wurde im Jahre 1931 vom damaligen Rektor der Mittelschule Barsinghausen, Otto Backhaus, und vielen Freiwilligen in einem ehemaligen Steinbruch erbaut. Laiendarsteller inszenieren jedes Jahr ein Kindertheaterstück sowie zwei Stücke für das erwachsene Publikum.