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Bad Münder

Im Deister-Süntel-Tal nördlich von Hameln, zwischen den waldreichen Höhenzügen Deister und Süntel, liegt die Stadt Bad Münder mit ihren 16 Ortsteilen. Der Kurort ist besonders durch seine sieben Heilquellen bekannt, deren Heilkraft schon Mönche aus dem etwa 50 Kilometer entfernten Minden dazu veranlasste, zu Fuß in die Stadt zu reisen um die Heilkraft der Sole-, Schwefel- und Bitterquellen zu nutzen. Noch heute werden diese Heilquellen im Kurmittelhaus ausgeschenkt.

Bereits 1302 wurde Bad Münder erstmals urkundlich erwähnt, prägend für die Stadt war die Salzgewinnung durch das Sieden der Sole. Neben dem Söltjerbrunnen erinnert das Gradierwerk im Kurpark an die Zeit der Salzgewinnung die der Bevölkerung früher ihren Wohlstand brachte. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann die Nutzung der Quellen für gesundheitliche Zwecke, 1936 bekam die Stadt den Titel „Bad“ verliehen, seit 1975 führt Bad Münder das Prädikat „staatlich anerkannter Heilquellen-Kurbetrieb“.

Begeben Sie sich doch auf einen Rundgang durch die Altstadt von Bad Münder und folgen Sie den Spuren des Söltjers (Salzsieder). Auf dem historischen Söltjer-Rundweg erfahren Sie manches Interessantes über die die Stadt der Heilquellen und die historische Salzgewinnung. Besuchen Sie historische Gebäude, Plätze und markante Brunnen. Die schöne Altstadt mit ihren liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern und Sandsteinbauten im Stil der Weserrenaissance machen Bad Münder zu einer Topdestination im Deister-Süntel-Raum.

Das Rathaus der Stadt Bad Münder
Der Söltjerbrunnen vor dem Rathaus

Das Rathaus von Bad Münder stammt aus dem Jahre 1817

Das Rathaus der Stadt stammt aus dem Jahre 1817 obwohl über dem Eingang als Entstehungsjahr 1815 steht. Der Zustand des Rathauses war ziemlich schlecht, daher wünschten sich die Stadtoberen schnellstmöglich einen Neubau mit einem Türmchen für die Glocke der Rathausuhr von 1639. Der Söltjerbrunnen vor dem Rathaus berichtet von der Salzgewinnung, die bis aufs Jahr 1033 zurückgeht und erst 1924 eingestellt wurde. Der Brunnen zeigt zwei Salzarbeiter vor der Siedepfanne, während der eine das auskristallisierte Salz zusammen kratzt, um es zu trocknen symbolisiert der zweite einen Salzträger der das verkaufsfertige Salz in seiner Kiepe zu den Kunden trägt.

Der Steinhof wurde wahrscheinlich gegen Ende des 14. Jahrhunderts errichtet welcher 1583 von der Familie Büsing übernommen wurde. Auf den Grundmauern des Hauses wurde im Jahre 1721 ein schlichter Fachwerkbau aufgesetzt. Eine zweiarmige Treppe führt zur Tür über der ein Giebeldreieck mit Wappen hängt. Hinter dem Haus steht ein sehr altes Exemplar der heute eher seltenen Süntelbuchen. Heute ist im Steinhof ein Verwaltungssitz der Stadt untergebracht. Das „Kornhus“, auch Steinernes Haus genannt, entstand in der Ära der Weserrenaissance. Es wurde in der Mitte des 16. Jahrhunderts als Kornmagazin genutzt, bis 1928 war im „Kornhus“ eine Bäckerei untergebracht. Das Besondere an diesem Gebäude ist der zweigeschossige massive und feuersichere Unterbau und die ein Meter breite Bruchsteinmauer.

Eines der Wahrzeichen der Stadt ist der 58 Meter hohe Kirchturm der Petri-Paul-Kirche der auch der älteste erhaltene Teil der Kirche ist. 1440 wird er als Wehr- und Glockenturm erbaut und erhält 1751 seine bis heute erhaltene barocke Turmspitze. Wer möchte kann mit dem „Türmer“ den Turm ersteigen und die schöne Aussicht auf die Stadt genießen.

 

Das „Kornhus“, auch Steinernes Haus genannt
Der Turm der Petri-Paul-Kirche

Der Kurpark und das Gradierwerk

Anziehungspunkt für Touristen ist der von Züricher Landschaftsarchitekten geschaffene kontrastreiche etwa 14 Hektar große Kur- und Landschaftspark mit dem 1999 nach historischem Vorbild errichteten Gradierwerk. An der höchsten Stelle des Parks liegen der Kurparksee und der Aussichtspunkt Bellevue, von hier aus haben Besucher einen wunderschönen Blick auf die Stadt.

Schon im Mittelalter waren die Quellen von Bad Münder bekannt, sie wurden als heilsam und wohltuend bezeichnet. Mitte der 1870er Jahre wurden auf Initiative des Apothekers Adolf Andree die mineralhaltigen Quellen für die Gesundheit heilbringend verwertet. Es wurde in ein Badehaus investiert und der Kurpark mit einem Teich angelegt. 1931 gingen die Quellen und die Kuranlagen in den Besitz der Stadt über. In den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entstand nach Entwürfen des Schweizer Landschaftsarchitekten Dieter Kienast eine moderne Landschaftsparkanlage.

Ein besonderes Bauwerk ist das 1999 nach historischem Vorbild errichtete Gradierwerk wie es früher auch zur Salzgewinnung diente. Es ist 15 Meter lang, 4,5 Meter hoch und 1,8 Meter breit. Während früher das Wasser aus der Sole-Quelle in Pfannen gesiedet wurde, wurde das Salz um 1820 aus den Gradierwerken gewonnen, einem Verfahren bei der die Sole über Schwarzdornzweige geleitet wird wobei sich der Salzgehalt stetig erhöht. 1925 endete mit der Stilllegung des Gradierwerkes die fast 1000jährige Geschichte der Salzgewinnung in Bad Münder, heute dient das Gradierwerk „therapeutischen Zwecken“ denn die Sole-Inhalation heilt und schützt die Atemwege.

Das Gradierwerk im Kurpark
Der Kurpark in Bad Münder

Minigolfanlage und das Deutsche Stuhlmuseum

Auf der Minigolfanlage des Deutschen Minigolfsport Verbandes werden regelmäßig nationale und internationale Wettbewerbe ausgetragen. Freunde der klassischen Musik können Konzerte im Martin-Schmidt-Konzertsaal oder im „Schaafstall“ im Ortsteil Egestorf genießen.

Das Museum in den Räumen des ehemaligen Wettbergschen Adelshofs zeigt vielfältige Sammlungen wie u.a. eine umfangreiche regionale Keramiksammlung der Renaissance- und Barockzeit. Im Deutschen Stuhlmuseum im Ortsteil Eimbeckhausen dreht sich alles um das Thema Holzstuhl.

Der Steinhof stammt aus dem Jahre 1721
Die Fußgängerzone in Bad Münder