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Bad Gandersheim geht auf das Jahr 852 mit der Gründung des Kanonissen Stifts zurück

Das staatlich anerkannte Sole-Heilbad Gandersheim mit seinen 15 Ortsteilen liegt zwischen Leinebergland, Weserbergland und Harzvorland etwa 23 km südöstlich von Alfeld und ca. 25 km nördlich von Northeim. Die Stadt wird auch Roswithastadt genannt, was auf die Dichterin Roswitha von Gandersheim zurückgeht, die Kanonissin des Stiftes Gandersheim war. Bad Gandersheim verfügt über eine historische Altstadt mit über 150 denkmalgeschützten Gebäuden. 

Die Geschichte der Stadt geht auf das Jahr 852 mit der Gründung des Kanonissen Stifts durch Herzog Ludolf zurück. Reichsfrei und damit nur Papst und Kaiser verpflichtet, wurde der Stift schnell zu einem religiösen und politisch bedeutsamen Zentrum. Im Jahre 990 erhielt das Stift durch Kaiserin Theophanu das Markt-, Münz- und Zollrecht. Seinen kulturellen Zenit erreichte Gandersheim unter der Äbtissin Elisabeth Ernestine Antonie von Sachsen-Meiningen, die von 1713 bis 1766 hier Hof hielt.

Die Stadt ist besonders durch die in den Sommermonaten stattfindenden Domfestspiele bekannt geworden, die den Platz vor der Bad Gandersheimer Stiftskirche in Niedersachsens größtes Freilichttheater verwandeln und jährlich von mehr als 50.000 begeisterten Zuschauern gesehen werden. 

Die Stadt ist über die Bundestraßen 64 und 445 gut mit dem Auto zu erreichen. Bad Gandersheim ist 2023 Austragungsort der Landesgartenschau.

Stiftskirche St. Anastasius und St. Innocentius
Das Historische Rathaus von Bad Gandersheim

Stadtführungen, Stift Gandersheim, Burg Gandersheim und Kloster Brunshausen

Die Tourist Information der Stadt bietet regelmäßig Stadtführungen an, es reicht von der klassischen Führung durch die Altstadt über Themenführungen und Stadtspaziergängen mit Roswitha bis hin zu Führungen durch „Gandersheims dunkle Gassen“. Alle Führungen sind auch als Sonderführung für angemeldete Gruppen buchbar. 

Während eines Brandes im Jahre 1580 wurden weite Teile der Altstadt vollständig zerstört. Da auch das gerade erst erbaute Rathaus den Flammen zum Opfer viel wurde das Rathaus unter Einbezug des Kirchenschiffs der ausgebrannten Marktkirche St. Mauritius im Stil der Weserrenaissance neu errichtet.

Das Stift Gandersheim wurde im Jahre 852 vom sächsischen Grafen gegründet. Das Stift Gandersheim war ein fürstliches Familienstift. Die Stiftskirche ist eine kreuzförmige Basilika mit einem mit zwei Türmen ausgestatteten Westbau. Mit dem Bau der Kirche wurde um 1100 begonnen und im Jahr 1168 wurde die Kirche geweiht.

Die Burg Gandersheim ist eine ehemalige Wasserburg die die Braunschweiger Herzöge im 13. Jahrhundert als Gegengewicht zum Stift Gandersheim errichteten. Die Burg wurde erstmals im Jahre 1318 als „Castrum nomine Gandersheym“ erwähnt. Heute ist in der Burg das Amtsgericht untergebracht.

Das ehemalige Kloster Brunshausen wurde im 9. Jahrhundert als Benediktinerkloster gegründet. Später war Kloster Brundhausen ein Nonnen- und Mönchskloster und ein evangelischer Konvent bevor es 1944/1945 ein Außenlager des KZ Buchenwald. Heute ist hier ein Museum zur Geschichte Brunshausens und des Stiftes Gandersheim untergebracht.

Ein Haus & Hofladen in der großen Fachwerkscheune des Klosters bietet DICTUM-Werkzeuge, nützliches für Haus und Hof, regionale Feinkost, Geistiges und Alkoholisches und Produkte für Haushalt und Küche und anderes zum Kauf an. Ein schönes Café bietet hausgemachte Torten, im Sommer im mit Skulpturen geschmückten Innenhof und im Winter im Thekenraum mit antiken und modernen Möbeln, an.

Blick in Richtung Marktplatz
Blick vom Marktplatz in Richtung Stiftskirche

Das Heimatmuseum und die Solequellen, Wandern und Radfahren rund um Bad Gandersheim

Das Heimatmuseum, das im Rathaus der Stadt untergebracht ist, zeigt Dokumente und Gegenstände zur Stadtgeschichte die teilweise aus privaten Sammlungen stammen sowie eine Sonderausstellung zum Thema „100 Jahre Erster Weltkrieg“, der Eintritt ist frei. 

Schon im Mittelalter waren die Solequellen der Stadt und deren Heilwirkung bekannt, im 12. Jahrhundert wurden diese von Papst Innozenz III. per Dekret bestätigt. Mit Gründung des „Herzog-Ludolf-Bades“ begann die Entwicklung zum Kurort, 1932 erhielt Bad Gandersheim den Titel „Bad“ und seit 1967 trägt die Stadt das Prädikat „staatlich anerkanntes Heilbad“.

Die waldreiche Hügellandschaft zwischen Harz und Weserbergland lädt zu Spaziergängen und Wanderungen ein. Zentrumsnah warten See-Kurpark und Naturpark „Koppelwiese“, ein „Skulpturenweg“ verbindet die ehemaligen Klöster Brunshausen und Lamspringe. Südöstlich von Gremsheim steht eine über 200 Jahre alte Kopfbuche, das Wahrzeichen des Ortes. Sie beeindruckt mit einer Baumhöhe von 14 Metern, einem Kronendurchmesser von 24 Metern und einem Stammumfang von 6 Metern.

Auch Radfahrer finden in Bad Gandersheim beste Bedingungen vor. Die Stadt liegt am „Europäischen Fernradweg Calais – St. Petersburg“ (R1) und am „Radweg zur Kunst“, der von Sarstedt nach Bad Gandersheim führt. Außerdem besteht eine  Anbindung an den „Leineradweg“ bei Kreiensen, der durch den Radweg zur Kunst, der eine Alternative für Kulturinteressierte ist, ergänzt wird.

Kloster Brunshausen
Skulpturen im Klostergarten des Kloster Brunshausen