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Altenbeken

Am westlichen Rande des Naturparks Teutoburger Wald / Eggegebirge liegt die Gemeinde Altenbeken die besonders durch das steinerne Eisenbahn-Viadukt, das mit 24 Bögen das Beketal überquert, bekannt geworden ist. Sie ist das Wahrzeichen Altenbekens und gehört zu den ältesten Zeugen der Geschichte der Eisenbahn Deutschlands.  

Altenbeken ist eng mit der Geschichte der Bahn verbunden, standen doch Generationen von Einwohnern bei der Bahn in Lohn und Brot. Außerdem war Altenbeken im 19. Jahrhundert ein wichtiger Eisenbahn-Knotenpunkt. Alle zwei Jahre im Juli wird die Erinnerung an die damalige Zeit wieder lebendig, wenn historische Dampf- und Diesellokomotiven sowie große und kleine Dampfmaschinen am Bahnhof Altenbeken auf der Veranstaltung „Eisenbahn- & Kulturtage Vivat Viadukt®“ bestaunt werden können.  

Aber auch die alten Buchenwälder im Waldnaturschutzgebiet Egge-Nord sind ein beliebtes Ziel von Wanderern und Naturliebhabern. Die Wälder rund um Altenbeken gehören zum Naturerbe-Wald, hier stehen teilweise 40 Meter hohe, mehrere Tonnen schwere Buchen. Der Naturerbe-Wald gilt als einer der ursprünglichsten Naturräume in Nordrhein-Westfalen.

Erstes Anlaufziel, besonders für Eisenbahnfreunde, ist das Viadukt
Durch Altenbeken fließt die Beke, ein Nebenfluß der Lippe

Geschichte der Stadt Altenbeken

Altenbeken liegt etwa 15 Kilometer südwestlich von Paderborn an der Beke, einem Nebenfluss der Lippe. Im Jahre 1036 wurde „Beken“ erstmals urkundlich erwähnt. Bischof Meinwerk schenkte dem Busdorfstift in Paderborn den Zehnten seines Hofes „Bekena“ aus dem sich das Dorf „Beken“ entwickelte. Ab dem Jahre 1392 wurden Erze und Holzkohle hergestellt. 
 
Im 14. Jahrhundert bildete sich das Fürstbistum Paderborn, bis 1448 gehörte Altenbeken zum Kloster Hardehausen, 1448 wurde der Ort vom Kloster Hardehausen abgetrennt und dem Kirchdorf Neuenbeken zugeteilt. Kurze Zeit später wurde die Verhüttung von Eisenerzen eingestellt. 1607 wurde der Erzbergbau wiederaufgenommen und 1610 eine neue Eisenhütte errichtet. 1803 endete die Grundherrschaft des Fürstbischofs von Paderborn und Altenbeken gehörte zu Preußen. 
 
Am 8. Juli 1851 wurde mit dem Bau der Eisenbahn von Altenbeken nach Warburg begonnen, eingeweiht wurde die Bahnstrecke am 21. Juli 1853. Von 1861 bis 1864 wurde der Rehbergtunnel errichtet, 1864 konnte der Bahnhof eingeweiht werden und 1872 wurde die Strecke nach Hannover eröffnet womit Altenbeken ein wichtiger Eisenbahn-Knotenpunkt wurde. Ab 1871 war Altenbeken Teil des Deutschen Reiches. 
 
1448 lebten etwa 300 Einwohner in Altenbeken, zur Zeit des Siebenjährigen Krieges (1756 bis 1763) ca. 600. Erst mit dem Eisenbahnbau ab 1851 stieg die Einwohnerzahl deutlich an. Heute wohnen rund 9.500 Einwohner in Altenbeken und seinen Ortsteilen Buke und Schwaney.
Ein Brunnen auf dem Marktplatz in der Ortsmitte
Das Rathaus von Altenbeken

Anreise

Altenbeken ist verkehrsgünstig über die Bundesstraßen 1 und 64 zu erreichen. Aus Richtung Paderborn kommend nehmen Sie auf der B 64 die Ausfahrt Buke. Die Anschlussstellen zu den Autobahnen 33 und 44 finden Sie in ca. 15 km Entfernung. Auch mit der Bahn ist Altenbeken im Nah- und Fernverkehr gleichermaßen gut erreichbar. 
 
Der Bahnhof Altenbeken verfügt über ein sehr gutes Regionalbahnangebot sowie einen Anschluss an den Fernverkehr der Deutschen Bahn. Zahlreiche Busverbindungen von oder in die benachbarten Kurbäder Bad Driburg und Bad Lippspringe oder die Universitäts- und Bischofsstadt Paderborn können ebenfalls für die Anfahrt genutzt werden. Nächstgelegener Flughafen ist Paderborn-Lippstadt.
Die evangelische Kirche in Altenbeken
Gemächlich fließt die Beke durch Altenbeken

Das Viadukt

Erstes Anlaufziel, besonders für Eisenbahnfreunde, ist das Viadukt das mit 482 Metern Länge, 35 Metern Höhe und 24 Bögen die größte Kalksandsteinbrücke Europas ist und das Beketal überquert. Das Viadukt wurde nach zweijähriger Bauzeit am 21. Juli 1853 von König Friedrich Wilhelm IV. eröffnet. Da die Baukosten 573.000 Taler betrugen soll der König gesagt haben: „Ich habe geglaubt eine goldene Brücke vorzufinden, weil so schrecklich viele Taler verbraucht worden sind“. 
 
Im zweiten Weltkrieg wurde das Viadukt erheblich zerstört, da die Brücke aber kriegswichtig war, etwa 200 Züge pro Tag überquerten das Viadukt, wurde sie umgehend repariert und im Mai 1945 war die Strecke wieder befahrbar. Abends werden 20 der 24 Bögen angestrahlt was für eine einzigartige Atmosphäre sorgt. Eine Aussichtsplattform bietet einen schönen Ausblick von oben auf das Viadukt. 
 
Auf einem Parkplatz in der Straße „Am Kalkofen“ können Sie Ihr Auto kostenfrei parken und haben von dort aus nur einen kurzen Weg zur Plattform. Alternativ führt ein kleiner steiler Pfad von der Straße „Am Stapelsberg“, der an einer der Bögen beginnt, ebenfalls zur Aussichtsplattform.
Europas längste Kalksteinbrücke
Blick von der Aussichtsplattform auf das Altenbekener Viadukt

Eggemuseum und Dampflok 044 389-5

In der Winterbergstraße gegenüber dem Eggemuseum steht eine alte Dampflok mit der Nummer 044 389-5. Bis zum Juli 1976 war die Lok auch auf den Gleisen rund um Altenbeken unterwegs. Viele Eisenbahnfreunde ermöglichten durch Spenden den Ankauf, die Restaurierung sowie die Überführung und Aufstellung der Dampflok. Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalens sorgten 2020 für umfangreiche Restaurierungsarbeiten nachdem die Bahn bis dahin ehrenamtlich durch pensionierte Eisenbahner gepflegt wurde. 
 
Das Eggemuseum zeigt Exponate aus der Zeit als die Eisengewinnung und -verarbeitung in Altenbeken ein besonderer Wirtschaftszweig war. Ausgestell werden kunstvolle Öfen sowie Ofen- und Herdplatten aus dem 16. bis 19. Jahrhundert. In den Museumsstuben werden Gäste mit hausgemachten Kuchen, Torten und herzhaften Brotzeiten verwöhnt.
Die Güterzuglokomotive 044 389-5 wurde am 5. Juli 1976 außer Dienst gestellt
Das Eggemuseum in Altenbeken

Kirchen der Stadt

In der Mitte des Ortes befindet sich die Heilig-Kreuz-Kirche, ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude, dessen Grundsteinlegung 1904 erfolgte.  Am 25. Oktober 1905 wurde die von im neogotischen Stil errichtete Kirche nach nur 16 Monaten Bauzeit geweiht. 
 
Schon 1520 gab es eine erste Kapelle in Altenbeken die der Paderborner Fürstbischof Ferdinand I. von Fürstenberg 1669 abbrechen und durch eine massive Kreuzkapelle ersetzen ließ die, so ist zu vermuten, auch als Wallfahrtskirche gedient hat. 
 
Die „Alte Kirche“ wurde vor über 350 Jahren geweiht und im 19. Jahrhundert erweitert. Sie steht am Ortsausgang gegenüber dem Viadukt und wird heute als Friedhofskapelle genutzt. 
 
Die dritte Kirche der Stadt, die evangelische Kirche, steht neben dem Rathaus der Stadt. 
In der Mitte des Ortes befindet sich die Heilig-Kreuz-Kirche
Die Alte Kirche wurde vor über 350 Jahren geweiht und im 19. Jahrhundert erweitert

Radfahren und Wandern

Neben den Eisenbahnfreunden sind es besonders die Naturliebhaber die Altenbeken einen Besuch abstatten. Der Naturerbe-Wald mit seinen mächtigen, zum Teil über 150 Jahre alten Buchen, ist ein wertvoller Naturraum in dem seltene Tier- und Pflanzenarten beheimatet sind. Weite Teile des Naturschutzgebietes Egge-Nord werden seit Jahrzehnten sich selbst überlassen und so verwandelt er sich in Teilen zurück in den ursprünglichen Buchen-Urwald so wie er einst vorhanden war. 
 
Lernen Sie die Wälder rund um Altenbeken auf einer der unterschiedlich langen Wanderwege kennen. Wer sich nur eine kurze Strecke zutraut nimmt den 4,8 Kilometer langen Buchen-Wildnis-Pfad der in Teilen auch barrierefrei ist. Der 7,2 Kilometer lange Naturerbe-Pfad startet und endet am Waldhaus Durbeke. Der 9,8 Kilometer lange Walderlebnis-Pfad startet und endet am Wanderparkplatz am Kleinen Viadukt. Der 14,7 Kilometer lange Durbeke-Steig startet und endet am Waldhaus Durbeke, der 23,2 Kilometer lange Wildnis-Steig startet und endet ebenfalls am Waldhaus Durbeke. 
 
Der Naturschätze-Steig führt auf 35,6 Kilometern einmal durch den gesamten Naturerbe-Wald. Bei dieser ausgedehnten Wandertour haben Sie die Chance, die besonderen Naturschätze des Buchenwaldes kennenzulernen. Der 30 km lange Viadukt Wanderweg rund um Altenbeken ist eine Kombination aus Eisenbahn- und Naturerlebnis. Bei einer Wanderung über die gut markierten Wege eröffnen sich Ihnen immer wieder schöne Ausblicke auf das mächtige Eisenbahnviadukt. Der Deutsche Wanderverband hat den Viadukt Wanderweg seit 2009 durchgängig als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet. 
 
Wer es besonders anspruchsvoll mag wandert auf den Hermannshöhen durch das Eggegebirge bzw. den Teutoburger Wald. Der 156 Kilometer lange Hermannsweg gilt als einer der schönsten Höhenwege Deutschlands. Der Eggeweg verbindet auf einer Länge von 70 km den Höhenzug des Teutoburger Waldes im Norden mit dem Sauerland im Süden und wurde 2004 als erster „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet.
 
Auch Radfahrer kommen in Altenbeken auf Ihre Kosten. Der etwa 50 Kilometer lange Viadukt Radweg ist eine Rundtour und beginnt bzw. endet am Bahnhof in Altenbeken. Dieser durchaus anspruchsvolle Weg führt bis auf den 421 Meter hohen Kamm des Eggeweges, unterwegs gibt es aber genügend idyllische Rastplätze die zum Verschnaufen einladen. Die Paderborner Land Route, ein Rundkurs durchs Paderborner Land, führt Sie auf 260 km zu den Sehenswürdigkeiten des Paderborner Landes. 
 
Lernen Sie auf dem Rundkurs die natürlichen und kunsthistorischen Sehenswürdigkeiten der ostwestfälischen Ferienregion kennen. Die Tour führt durch das das Heidegebiet Senne mit den Emsquellen, die grünen Wälder des Eggegebirges, die karstreiche Paderborner Hochfläche und die Ausläufer des nördlichen Sauerlandes mit der großen Aabachtalsperre. Lernen Sie dabei kulturhistorischen Schätze wie die Klosteranlage Dalheim und die Wewelsburg kennen.
Mächtig erheben sich die 24 Rundbögen des Viadukts
Am Ortseingang von Altenbeken steht die Kreuzkapelle