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Alfeld mit dem Fagus-Werk das 2011 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde

In einem Tal der Leine liegt die Kleinstadt Alfeld mit ihren 15 Ortsteilen zwischen der Leine im Westen und den Sieben Bergen im Nordosten. Die Stadt liegt an der Deutschen Fachwerkstraße, viele Fachwerkbauten vorwiegend aus dem 19. Jahrhundert prägen das heutige Stadtbild. Schon von weitem ist der 150 Meter hohe Schornstein der Papierfabrik zu sehen. 

Bekannt geworden ist Alfeld besonders durch das Fagus-Werk, das im Jahre 2011 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Der seinerzeit weitgehend unbekannte Architekt Walter Gropius wurde 1911 mit dem Bau einer Schuhleistenfabrik beauftragt, die neben ihrer Funktionalität auch die Belange der Mitarbeiter berücksichtigen sollte. 

Alfeld trat 1426 der Hanse bei und gehörte zu den kleinsten Städten dem Städtebund, reich wurde die Stadt im 14. und 15. Jahrhundert durch den Handel mit Bier, Hopfen, Leinwand und Leinengarn. 

Alfeld verfügt über eine gute Verkehrsanbindung, mit der Bahn sind es 28 Minuten bis Hannover und 39 Minuten bis nach Göttingen. Die Stadt liegt an der Bundesstraße 3 und verbindet Hannover mit der Autobahn 7 an der Anschlussstelle Northeim. 

Führungen durch Alfeld werden mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten vom Verein für Heimatkunde angeboten.

Das Alfelder Rathaus
Die Alfelder Fußgängerzone

UNESCO Welterbe Fagus Werk

Wichtigste Sehenswürdigkeit ist das zum Weltkulturerbe gehörende Fagus-Werk. Die Fabrik gilt als ein richtungweisendes Werk der modernen Architektur und war Vorbild für das ebenfalls zum Weltkulturerbe zählende und nach Plänen von Walter Gropius erbaute Bauhausgebäude in Dessau.

Das Fagus-Werk entstand in den Jahren 1910-15 nach den Plänen des damals weitgehend unbekannten Architekten Walter Gropius. Neben der Funktionalität als Industriebau wurde vor allem auch auf die Belange der Mitarbeiter geachtet. Es entstand ein lichtdurchfluteter architektonisch kühner Bau der auch 100 Jahre später noch modern und zeitgemäß wirkt. Alfeld gilt somit als einer der Geburtsorte des Bauhausstils.

Das neue UNESCO-Besucherzentrum beherbergt eine Dauerausstellung über die Geschichte der Welterbestätte. Auf insgesamt 3000 m² Ausstellungsfläche wird über die Entstehungsgeschichte des Werkes und über moderne Massivholzverarbeitung bis hin zur Schuhmode des vergangenen Jahrhunderts berichtet. Neben vielschichtigen Exponaten sind hier auch ständig wechselnde Kunstausstellungen zu sehen.

Das Fagus-Werk in Alfeld
Das Unesco-Besucherzentrum

Das Rathaus, die gotische Hallenkirche St. Nicolai und das Planetenhaus in Alfeld

Am Marktplatz in der Mitte der Stadt steht das Rathaus, das ursprünglich im gotischen Stil errichtet und im Jahre 1586 im Weser-Renaissancestil umgebaut wurde. Der Marktplatz diente der Abhaltung der Märkte, von denen der Nikolausmarkt der bedeutendste war. Er wurde auch Scharrenplatz genannt da die leichten Verkaufsstände „Scharren“ genannt wurde. Hier stand auch der Gerichtspfahl bzw. der Pranger in dessen Nähe noch im 15. Jahrhundert unter freiem Himmel Gericht gehalten wurde. Mittwochs und Samstags von 8.00 – 13.00 Uhr findet in Alfeld auf dem Marktplatz der Wochenmarkt statt, hier werden insbesondere Produkte aus der Region angeboten.

In direkter Nachbarschaft zum Rathaus steht die gotische Hallenkirche St. Nicolai. Bereits im Jahre 1205 war sie Archidiakonatskirche und ist seit 1542 evangelische Stadtkirche Alfelds. Die ursprüngliche Kirche entstand Ende des 11. Jahrhunderts als romanischer Bau.  Die Orgel der Kirche wurde 1862 bis 1863 vom Hildesheimer Orgelbauer Heinrich Schaper gebaut. 1917 mussten die Prospektpfeifen zu Kriegszwecken abgeliefert werden und wurden später durch Zinkpfeifen ersetzt. Zur besonderen Ausstattung der Kirche gehört ein Triumphkreuz aus das auf 1230/1240 datiert wird.

Ein besonders beeindruckendes Bauwerk der Renaissance ist die Lateinschule von 1610 die heute das Museum der Stadt beheimatet. Die Lateinschule gilt als eines der schönsten freistehenden Fachwerkhäuser Niedersachsens. Das Museum zeigt eine Dauerausstellung zur Stadtgeschichte und zeigt ständig wechselnde Ausstellungen. Der Eintritt ins Museum ist frei.

Bemerkenswert ist auch das so genannte Planetenhaus, das nach einer am Gebäude angebrachten Inschrift 1608 erbaut wurde. Schnitzplattenreihen zeigen Darstellungen der sieben Planeten und der fünf Sinne. Außerdem weist das Gebäude ein Schnitzfries eine Darstellung des Einhornes und zweier Fabelwesen aus wobei es sich vermutlich um ein Apothekersymbol handelt.

Die Bürgerschänke
Die Lateinschule

Der Sinnespfad auf dem Schleeberg und das Schnarchmuseum

Beliebtes Ausflugsziel der Stadt ist der „Sinnespfad“ auf dem Schlehberg. Auf dem etwa 1,4 km lange Pfad mit schönen Ausblicken auf die Stadt erfahren Kinder als auch Erwachsene an rund 20 Stationen in spielerischer Form viel Wissenswertes über den Wald und seine Bewohner.

Spiel, Spaß, Erholung und Abenteuer sind hier garantiert. Im Ortsteil Langenholzen befindet sich Deutschlands erstes Schnarchmuseum mit einer privaten Ausstellung des Alfelder Arztes Franz Josef Wirth mit vielen Ausstellungsstücken ab dem 18. Jahrhundert zum Thema Schnarchen und Schlafen.

Das Leinebergland ist eine vielfältige Landschaft, bewaldete Höhen mit Aussichtspunkten wechseln sich ab mit landwirtschaftlich genutzten Tälern. Viele Wanderwege sind auch im Bereich von Alfeld zu finden. Überregional führen verschiedene Fernwanderwege durch das Leinebergland wie der Harz-Hollandweg oder auch der Europaweg 11. Auch Radfahrer finden hier gute Bedingungen. Gemütlich und ohne nennenswerte Steigungen geht es auf dem Leine-Heide-Radweg durch das Leinetal. Mountain-Biker bieten sich reizvolle Touren im Hils, im Sackwald und den Sieben Bergen. Drei E-Bike-Verleihstationen stellen Elektrofahrräder für Ausflüge zur Verfügung.

Ein Bummel durch die Fußgängerzone lohnt sich
UNESCO-Weltkulturerbe FAGUS-Werk